• 17.05.2009 00:01

  • von Stefan Ziegler

SEAT: Enttäuschung pur in Pau

Das SEAT-Werksteam kam in der Qualifikation nicht über P15 hinaus und rechnet sich für die Rennen kaum Chancen aus - Verärgerung ist groß bei Gelb

(Motorsport-Total.com) - Paukenschlag in der Qualifikation: Erstmals in dieser Saison der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) verpasste das SEAT-Werksteam geschlossen die Top 10. Der Mannschaft um Weltmeister Yvan Muller war nach dem Wochenende in Marokko die Toleranz beim Ladedruck ihres Dieselmotors versagt worden, weshalb die fünf Rennwagen in Pau nur mit gebremstem Schaum unterwegs sein und nicht einmal bis in Q2 vorstoßen konnten - SEAT hat die Frankreich-Rennen schon abgehakt.

Titel-Bild zur News: Jordi Gené

Jordi Gené und seine SEAT-Kollegen waren in der Quali nur eine Randerscheinung...

"So kann man einfach keine Rennen fahren", wetterte Teammanager Antonio Rodriguez nach dem Debakel auf dem Circuit de Pau Ville und spielte dabei nicht zuletzt auf die einmal mehr kurzfristig veränderten Rahmenbedingungen durch die FIA an. Neben Muller hatten auch Jordi Gené, Tiago Monteiro, Rickard Rydell und Gabriele Tarquini den Einzug in das Top-10-Finale verpasst - entsprechend tief hing die Laune in den SEAT-Boxenzelten.#w1#

In den 30 Qualifikationsminuten brachte das Quintett keine Runde zustande, welche gut genug für einen der vorderen Startplätze gewesen wäre. Gleichwohl drehten die gelben Renner allerdings jeweils auch nur maximal zehn Umläufe - nach verzweifeltem Bündeln aller Kräfte sehen diese Zahlen jedenfalls nicht aus. Zum Vergleich BMW Team Ital-Spain Fahrer Alessandro Zanardi fuhr 17 Runden und scheiterte als Elfter denkbar knapp an der Q2-Hürde.

Sowohl Rydell als auch Tarquini gaben später aber zu Protokoll, dass mehr schlichtweg nicht aus ihren Autos herauszuholen war: "Ich kann nur so schnell fahren, wie nur irgend möglich", sagte Rydell. "Die Politik überlasse ich anderen. Wie schon in den bisherigen Rennen in dieser Saison, so geht es teamintern wieder einmal eng zu. Allerdings werden es unsere hohen Startplätze wohl kaum erlauben, in einem der beiden Sprintrennen in die Punkte zu fahren."


Fotos: Rennwochenende in Pau


Gegenüber 'Motorsport-Total.com' gab sich Teamkollege Tarquini ähnlich pessimistisch: "Ich kann nur sagen: Ich fahre immer, so schnell es geht. Uns geht es in Q1 doch nur darum, in die Top 10 einzuziehen. Wir lagen mit unserer Pace allerdings weit fernab von diesem Ziel", musste der italienische Rennfahrer gestehen und fügte an: "Nach meiner ersten schnellen Runde war ich wirklich sehr ärgerlich. Uns hat reichlich Zeit gefehlt und der Topspeed war eine Katastrophe."

"Wir waren ja schon im zweiten Freien Training auf den Geraden am langsamsten unterwegs", ärgerte sich Tarquini. So wünscht der 47-Jährige Markenkollege Tom Coronel auf P3 ein erfolgreiches Wochenende. "Er hat in Pau ein richtig gutes Qualifying hingelegt", lobte Tarquini und scherzte: "Da haben wir ja alle schon am Fernseher zugeschaut. Wir hoffen natürlich, dass er in den Rennen gute Punkte machen kann - auch im Hinblick auf die Herstellerwertung."