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  • 16.05.2009 15:58

  • von Stefan Ziegler

Priaulx holt die Pole in Pau!

Paukenschlag von BMW in Frankreich: Andy Priaulx holte die Pole-Position beim SEAT-Debakel auf dem Circuit de Pau Ville - Franz Engstler wieder stark

(Motorsport-Total.com) - Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt: Nicht etwa fünf SEAT-Fahrzeuge fanden sich nach der Qualifikation von Pau in den Top 10 - sondern sechs BMW Autos! Die Spanier erlebten in Frankreich eine der schwärzesten Qualifikations-Sitzungen überhaupt und brachten keinen ihrer Fahrer in Q2. Einzig Privatier Tom Coronel hielt die SEAT-Fahne im Endspurt hoch und holte sich einen tollen dritten Startplatz. Doch die Hauptrolle in Pau spielten eindeutig die BMW Länderteams.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx setzte sich in der Quali von Frankreich auf unwiderstehliche Art durch

Im ersten Abschnitt der Qualifikation - bei einem Stadtkurs dauert Q1 30 Minuten - duellierten sich SEAT-Pilot Coronel und die BMW Länderteams um die Positionen an der Spitze. Während Tom Boardman (SEAT) seinen neuen schwarzen Rennwagen rückwärts über die Strecke bewegte, raste sein Teamkollege "Major Tom" in 1:25.435 Minuten zum ersten Bestwert der Qualifikation. Die BMW Flotte sollte dem Niederländer P1 aber schon bald streitig machen.#w1#

BMW gibt den Ton an, SEAT pfeift auf dem letzten Loch

Im Windschatten von Ex-Champion Andy Priaulx rauschte Sergio Hernández in 1:23.938 Minuten als zwischenzeitlich Erster über Start und Ziel, ehe Priaulx nur einen Umlauf später konterte und die Bestzeit um weitere vier Zehntel drückte. Auch Coronel setzte noch einmal an, fuhr seine schnelle Runde in 1:23.375 Minuten und ging erneut in Führung. Augusto Farfus zog einen vorläufigen Schlussstrich unter den Führungsfight und belegte seinerseits Platz eins.

In 1:23.201 Minuten hatte der Brasilianer den 2,760 Kilometer langen Kurs im Herzen von Pau umrundet und war damit die beste Zeit des Wochenendes gefahren - doch noch blieben zehn Minuten auf der Uhr. Wieder wagte Coronel einen Versuch - doch dieses Mal trieb es der 37-Jährige zu weit und landete in der Bande. Mit total ramponierter Frontpartie und kaputter Vorderradaufhängung schleppte sich der niederländische Privatier in der Folge um den Kurs.

Tom Coronel

In Q1 operierte Tom Coronel über weite Strecken hinweg mit einem intakten Auto Zoom

Wieder zurück an der Box, musste seine Crew gleich eine Menge Baustellen auf einmal beackern: Der SEAT León leckte an mehreren Stellen und zudem drückte die Zeit, wollte Coronel noch an Q2 teilnehmen. Die Konkurrenz ließ das - bei erneut wunderbar sommerlichen Bedingungen - freilich kalt. BMW Team Germany Pilot Jörg Müller übernahm in 1:23.059 Minuten das Ruder auf dem Circuit de Pau Ville und distanzierte seinen Teamkollegen Farfus um 0,241 Sekunden.


Fotos: Rennwochenende in Pau


Huff mit der Zwischenpole in Q1

Knapp drei Minuten vor Schluss begann der Endspurt in Pau - und Hernández setzte seinen Wagen erst einmal leicht in die Banden, konnte das Training allerdings wieder aufnehmen. Markenkollege Priaulx schnappte sich unterdessen in 1:22.942 Minuten den Spitzenplatz, um seinerseits noch von seinem britischen Landsmann Rob Huff (Chevrolet) verdrängt zu werden. Mit Coronel, Félix Porteiro und Franz Engstler (beide BMW) schafften drei Privatiers den Einzug in Q2.

Auch Chevrolet präsentierte sich in Q1 geschlossen und brachte alle drei Cruze-Fahrzeuge in die Top 10 von Pau - Debakel hingegen bei SEAT. Die Werkswagen von Yvan Muller und seinen Teamkollegen blieben sogar noch hinter einigen Privatfahrern zurück und landeten nur auf den hinteren Positionen. Rickard Rydell war auf P15 noch gut bedient, Tiago Monteiro bildete als 21. gar das Schlusslicht der gelben Macht, die in Pau absolut nichts machte...

Robert Huff

Robert Huff bescherte Chevrolet P1 im ersten Quali-Durchgang - und holte P5 Zoom

Ungewöhnliche Vorzeichen also für Q2: Coronel mischte dank einer flinken Reparatur wieder mit und ging prompt mit 1:22.917 Minuten in Führung - die abschließende, 15-minütige Session sollte also gleich mit einem echten Paukenschlag eröffnet werden. Zumindest ein SEAT-Auto lag also noch gut im Rennen um die vorderen Startplätze in Frankreich und an der Zeit des Niederländers biss sich die Konkurrenz erst einmal kräftig die BMW- und Chevrolet-Zähne aus.

Endspurt: Priaulx holt die Pole in Pau

Vier Minuten vor Schluss legte Farfus einmal mehr alles in eine schnelle Runde und registrierte eine Rundenzeit von 1:22.473 Minuten auf den offiziellen Stoppuhren - der 25-Jährige hatte Coronel just um 0,444 Sekunden distanziert. Noch einmal elf Tausendstel schneller war allerdings Priaulx, der eine Minute vor Ablauf der Zeit in Führung ging und sich damit sämtliche Verfolger erfolgreich von der Pelle hielt. Farfus holte sich P2, Müller landete abschließend auf P4.

Coronel schaffte als Dritter eine kleine Sensation, während das Chevrolet-Trio um Huff, Alain Menu und Nicola Larini geschlossen auf den Rängen fünf bis sieben über Start und Ziel bretterte. Hernández, Porteiro und Engstler beschlossen die Top 10 und dürfen sich am Sonntag durchaus gute Chancen auf den begehrten achten Rang im ersten Lauf ausrechnen. Darauf zu spekulieren, wäre für SEAT allerdings schon fast etwas vermessen...

Das Ergebnis von Q1 (Top 10):

01. Rob Huff (Chevrolet)
02. Andy Priaulx (BMW)
03. Jörg Müller (BMW)
04. Augusto Farfus (BMW)
05. Tom Coronel (SEAT)
06. Nicola Larini (Chevrolet)
07. Alain Menu (Chevrolet)
08. Félix Porteiro (BMW)
09. Franz Engstler (BMW)
10. Sergio Hernández (BMW)

Das Ergebnis von Q2:

01. Andy Priaulx (BMW)
02. Augusto Farfus (BMW)
03. Tom Coronel (SEAT)
04. Jörg Müller (BMW)
05. Rob Huff (Chevrolet)
06. Alain Menu (Chevrolet)
07. Nicola larini (Chevrolet)
08. Sergio Hernández (BMW)
09. Félix Porteiro (BMW)
10. Franz Engstler (BMW)