• 05.07.2009 23:46

  • von Stefan Ziegler

SEAT: "Einfach brillant"

Das spanische SEAT-Team konnte in Porto seine Führung in beiden WM-Wertungen weiter ausbauen - Yvan Muller zweimal auf dem Siegertreppchen

(Motorsport-Total.com) - In den Freien Trainings hielt sich SEAT wie gewöhnlich noch vornehm zurück, um dann in der Qualifikation zuzuschlagen. Alle fünf TDI-Piloten qualifizierten sich prompt für die ersten fünf Startreihen und spielten auch in den beiden Sprintrennen am Sonntag gewichtige Rollen. Während Gabriele Tarquini im ersten Lauf seinen zweiten Saisonsieg einfahren konnte, steuerte Titelverteidiger Yvan Muller seinen SEAT León zweimal aufs Podium. Auch Tiago Monteiro wusste zu überzeugen.

Titel-Bild zur News: Robert Huff, Gabriele Tarquini, Yvan Muller

SEAT kam auch in Portugal prima zurecht und konnte den WM-Vorsprung ausbauen

Der frühere Formel-1-Pilot ging bei seinem Heimrennen besonders motiviert und couragiert zu Werke, wurde aber gleich beim ersten Startversuch in einen Massencrash verwickelt - vollkommen unschuldig, wie die TV-Bilder sogleich aufzeigten. "Ich wollte Augusto Farfus auf der Außenseite überholen. Er hat sich dann verbremst und dabei einen Chevrolet angeschoben", berichtete Monteiro bei 'Eurosport' vom Zwischenfall in Runde eins.#w1#

Monteiro mit frühem Dreher und guten Punkten

"Dadurch gab es auf der Außenseite dieser Kurve einen großen Haufen Schrott, also habe ich nach innen gezogen. Plötzlich verspürte ich einen Schlag im Heck. Ich weiß nicht, wer mich da getroffen hat - letztendlich wurde ich dadurch in einen Dreher gezwungen", meinte der 32-Jährige - Chevrolet-Pilot Nicola Larini hatte dem SEAT von Monteiro den entscheidenden Klaps versetzt. Doch danach schien der Knoten zu platzen und Monteiro drehte auf.

Tiago Monteiro, Yvan Muller

Yvan Muller holte wichtige Punkte für die WM, Tiago Monteiro war ebenfalls schnell Zoom

Vor heimischem Publikum holte sich der Portugiese die Ränge vier und fünf. Dabei waren die Bedingungen in Porto nicht gerade einfach, wie Teamkollege Tarquini anschließend erläuterte: "Die Strecke präsentierte sich im Vergleich zur Qualifikation in einem vollkommen anderen Zustand", gab der italienische Rennfahrer zu Protokoll. Das hielt ihn allerdings nicht davon ab, im ersten Rennen von der Pole-Position aus zum Sieg zu fahren.

"In so einem Fall ist es nicht gerade hilfreich, die Führung inne zu haben - schließlich muss man den Streckenbedingungen seine volle Aufmerksamkeit schenken, ohne einen richtigen Bezugspunkt zu haben", meinte Tarquini und fügte an: "Zwei Runden nach dem Restart konnte ich die Pace kontrollieren und nach drei Runden war der Kurs dann beinahe trocken. Letztendlich war mein Speed gut genug, um den Sieg nach Hause zu fahren."


Fotos: Rennwochenende in Porto, Sonntag


Muller profitiert einmal mehr vom Teamwork

Für den Sieg reichte es bei Muller nicht, wohl aber zu zwei Podien. Entsprechend zufrieden war der französische Weltmeister mit seinem Abschneiden. "Ich muss mich bei meinen Teamkollegen bedanken, die mir dieses Ergebnis ermöglicht haben. Das war wieder einmal eine Teamleistung", sagte Muller - und das nicht ohne Grund, schließlich hatten seine Stallgefährten wieder einmal artig Platz gemacht, um Muller einige Punkte zu schenken.

Rickard Rydell

Rickard Rydell eroberte sich im zweiten Rennen einen Platz auf dem Treppchen Zoom

"Ich hatte zu Beginn des Wochenendes einige Probleme, bin aber schließlich zweimal auf dem Podium gelandet. Das ist einfach brillant", fasste der Elsässer zusammen, wollte diese Leistung aber nicht überbewerten: "Die Meisterschaft ist noch lange. Man muss immer einige Punkte abgreifen, denn am Ende können selbst einige wenige Zähler sehr wichtig werden." Wie zutreffend diese Einschätzung ist, hat Rickard Rydell schon öfters feststellen müssen.

In Porto erlebte der Schwede wieder ein besseres Wochenende: "Ich war sehr zufrieden mit meiner Pace, daher war es klasse, das zweite Rennen von P2 aus angehen zu können. Leider befand ich mich dabei hinter Augusto, der unglaublich schnell war und mir sofort davonziehen konnte", meinte Rydell. "Das Team hat tolle Arbeit geleistet, zumal die Freien Trainings und die Qualifikation gezeigt haben, wie eng das Feld beieinander lag."

¿pbvin|64|1719|wtcc|0|1pb¿