• 02.05.2009 11:38

  • von Stefan Ziegler

SEAT dominiert erstes Freies Training in Marokko

Rickard Rydell hat das erste Freie Training in Marrakesch mit der Bestzeit abgeschlossen - Chevrolet erneut stark - Jörg Müller auf P8

(Motorsport-Total.com) - Was sich bereits in der gestrigen Testsession angedeutet hatte, fand am Samstag im ersten Freien Training der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) seine Fortsetzung: SEAT scheint der Circuit de Marrekech ganz hervorragend zu liegen, wie die Ergebnislisten eindrucksvoll belegen. Hinter Rickard Rydell, der in 1:49.641 Minuten einen neuen Streckenrekord aufstellte, reihten sich die vier weiteren TDI-Piloten ein. Dahinter präsentierte sich Chevrolet wieder sehr stark, BMW lag erneut etwas zurück.

Titel-Bild zur News: Rickard Rydell

Rickard Rydell blieb in Marrakesch am Ende unter 110 Sekunden Rundenzeit

Um Punkt neun Uhr Ortszeit (11 Uhr MESZ) setzte sich der WTCC-Tross in Bewegung, um den 4,624 Kilometer langen Circuit de Marrakech für das erste Freie Training unter die Räder zu nehmen. Ging es in der Testsession am Freitag noch darum, die Strecke kennen zu lernen, so standen am Samstagmorgen das Autosetup und Einstellungsarbeiten im Vordergrund. Dennoch wurden die Rundenzeiten auf dem kniffligen Stadtkurs immer schneller.#w1#

SEAT in Marrakesch wieder eine Klasse für sich

Bei hervorragenden äußeren Bedingungen legte Weltmeister Yvan Muller (SEAT) gleich in seiner ersten schnellen Runde in 1:53.630 Minuten einen ersten Richtwert vor, der allerdings schon nach wenigen Sekunden keinen Bestand mehr hatte. Mit jedem weiteren Umlauf schraubte das WM-Feld die Bestmarke weiter nach unten, ehe Tiago Monteiro (SEAT) nach nur zwölf Minuten einen neuen Rundenrekord aufstellen konnte.

Tiago Monteiro

Tiago Monteiro war sehr früh sehr schnell unterwegs, kam aber nur auf Rang fünf Zoom

Der Portugiese - in dieser Saison noch ohne WM-Punkte - knallte eine Rundenzeit von 1:50.615 Minuten auf den marokkanischen Asphalt und unterbot damit den bisherigen Rekord von Teamkollege Muller um wenige Hundertstel. Doch auch dieser Wert sollte nicht allzu lange auf P1 aufleuchten. Titelverteidiger Muller konterte noch einmal und landete in 1:50.100 Minuten einen Volltreffer, den einzig Rydell (SEAT) noch einmal toppen konnte.

Der schwedische Rennfahrer drehte seinen schnellsten Umlauf in Marrakesch in 1:49.641 Minuten und holte sich damit die Bestzeit im ersten Freien Training. Muller folgte mit 0,124 Sekunden Rückstand auf P2, Vize-Champion Gabriele Tarquini (SEAT) handelte sich 0,240 Sekunden Abstand ein und wurde Dritter. Hinter dem Spitzentrio klaffte dann schon eine kleine Lücke zu den Verfolgern, die allerdings ebenfalls aus dem Hause SEAT kamen.


Fotos: Rennwochenende in Marrakesch


Chevrolet wieder gut unterwegs, Müller auf P8

Jordi Gené (4./+ 0,372 Sekunden) und Monteiro (5./+ 0,570) komplettierten eine von den Spaniern dominierte Session, in der sich aber auch die Chevrolet-Piloten hervortun konnten. Alain Menu (6./+ 0,645) stellte seinen Cruze ebenso in die Top 10 wie Teamkollege Nicola Larini (9./+ 1,513). Einzig der WM-Dritte aus dem Vorjahr, Rob Huff (12./+ 1,762) konnte mit seinem Rennwagen nicht unter die schnellsten zehn Piloten vordringen.

Stefano D'Aste

Wiechers-Pilot Stefano D'Aste unterstrich seine gute Form auf neuen Stadtkursen Zoom

Bei BMW sorgte Jörg Müller im ersten Freien Training für den bisherigen Tagesbestwert. Der einzige deutsche Werkspilot der WTCC klassierte sich in 1:50.708 Minuten auf dem achten Rang und lag damit noch hinter Privatier-Speerspitze Tom Coronel (SEAT; 7./+ 1,047), der sich erneut gut aus der Affäre gezogen hatte. Wiechers-Fahrer Stefano D'Aste (BMW; 10./+ 1,643) war ebenfalls stark unterwegs und holte sich P2 bei den Trophy-Piloten.

Etwas weiter zurück lagen dann schon die BMW Markenkollegen von Müller. Augusto Farfus (13./+ 1,855), Andy Priaulx (14./+ 2,047), Alessandro Zanardi (16./+ 2,292) und Sergio Hernández (23./+ 3,312) bewegten sich im breiten Mittelfeld und wiesen mit knapp zwei Sekunden Abstand zur Spitze einen recht erheblichen Rückstand auf - genau wie das Lada-Trio um Jaap van Lagen, Kirill Ladygin und Viktor Shapovalov im 110-Modell.

Coronel und D'Aste überzeugen, Bennani überrascht erneut

Überraschenderweise konnte Ladygin (21.) seine Teamkollegen im ersten Freien Training in die Schranken verweisen. Der Russe war in 1:52.816 Minuten knapp ein Zehntel schneller als Van Lagen (22.), weitere zwei Zehntel dahinter rangierte Shapovalov (24.) auf dem vorletzten Platz. Damit waren einmal mehr viele der neun Privatfahrer schneller unterwegs als das 2009 zur WTCC neu hinzu gestoßene Lada-Werksteam.

Mehdi Bennani

WTCC-Rookie Mehdi Bennani mausert sich immer mehr zum Geheimfavoriten... Zoom

Hinter Coronel und D'Aste, die bislang eine eindrucksvolle Pace vorlegen konnten, begeisterte erneut Debütant Mehdi Bennani (SEAT). Der marokkanische Lokalmatador scheint mit der Piste in Marrakesch bestens auszukommen und registrierte in 1:51.402 Minuten die elftbeste Trainingszeit. Auch Marin Colak (SEAT; 15./+ 2,130) war noch schneller unterwegs als WM-Leader Félix Porteiro (BMW; 17./+ 2,390), der wie am Freitag nicht glänzen konnte.

Solide unterwegs waren indes Kristian Poulsen und Franz Engstler (beide Engstler), die ihre BMW Rennwagen unmittelbar hinter Porteiro auf den Rängen 18 und 19 ins Ziel brachten. Mit 1:52.139 Minuten behielt Poulsen allerdings knapp die Oberhand gegenüber Teamchef und Fahrer Engstler. Rookie Vito Postiglione (BMW; 20./+ 2,741) konnte seinen über etwas mehr Erfahrung verfügenden Teamkollegen George Tanev (BMW; 25./+ 4,291) deutlich hinter sich lassen.