• 19.05.2009 19:33

  • von Stefan Ziegler

SEAT: "Als würden wir ein anderes Auto fahren"

Die fünf SEAT-Werkspiloten hatten in Frankreich nicht den Hauch einer Chance und haderten mit der plötzlichen Regeländerung vor den Rennen in Pau

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rennwochenende in Marrakesch schritt die FIA ein und begrenzte den Ladedruck der Dieselmotoren von SEAT auf einen Maximalwert von 2,5 Bar - ohne Toleranz. Letztere hatte es den gelben Flitzern bis dato erlaubt, im Rennen sogar bis 2,9 Bar Ladedruck unterwegs zu sein, ohne eine Strafe befürchten zu müssen. Dem schob der Automobil-Weltverband nun einen Riegel vor und prompt schlichen die fünf SEAT-Piloten nur noch um den Kurs. Die Spanier sind nicht gerade begeistert.

Titel-Bild zur News: Rickard Rydell, Yvan Muller, Gabriele Tarquini

Für die fünf SEAT-Piloten war auf dem Circuit de Pau Ville 2009 nichts zu holen

Zusammen staubten Gabriele Tarquini und Yvan Muller auf dem Circuit de Pau Ville gerade einmal fünf WM-Punkte ab - Jordi Gené, Tiago Monteiro und Rickard Rydell gingen in Frankreich glatt leer aus. Entsprechend gedrückt war die Stimmung im SEAT-Lager, fühlt man sich durch die neuen Regeln doch schwer benachteiligt: "Aufgrund den Änderungen der technischen Regularien konnten wir nicht mehr leisten", sagte SEAT-Sportchef Jaime Puig.#w1#


Fotos: Rennwochenende in Pau


Die Fahrer bestätigten die Aussage ihres Teamchefs: "Wir sind am Sonntag so schnell gefahren, wie es eben ging", meinte Rydell. "Unter den gegenwärtigen Regeln ist der Diesel ungefähr eine Sekunde pro Runde langsamer als BMW oder Chevrolet. Mit einer solchen Pace holst du einfach keine Punkte", erläuterte der schwedische Rennfahrer und zeigte sich höchst unzufrieden mit dem Vorgehen der FIA, die Dieselpower zu beschneiden.

"Es ist niemals gut, wenn man die Regeln fortwährend ändert und ich hoffe sehr, dass sich auf Motorenseite bis Valencia etwas tut. Dieses Wochenende kann man aus vielerlei Hinsicht einfach vergessen", fasste Rydell seine Eindrücke zusammen. Nicht wesentlich positiver lautete die Bilanz von Monteiro. Der Portugiese brachte es nach einem schwierigen Wochenende auf den Punkt: "Die vergangenen Tage waren wirklich sehr frustrierend."

"Für uns SEAT-Piloten war es, als würden wir auf der Strecke ein anderes Auto fahren. Dass wir überhaupt Punkte holen konnten, lag schon an sehr speziellen Umständen. Wir konnten im Prinzip nur auf Plätze im Mittelfeld hoffen", sagte Monteiro und malte abschließend ein düsteres Bild: "SEAT wird seine Zukunft sicherlich genau überdenken. Wir müssen allerdings noch ein paar Tage verstreichen lassen, bis das Team eine Entscheidung trifft."