• 25.12.2010 20:28

  • von Stefan Ziegler

Rückblick 2010: Fakten und Zahlen zur Saison

Wer siegte 2010 am häufigsten oder holte die meisten Pole-Positions? Wer sind die jeweiligen Rekordhalter? Teil 6 des Rückblicks gibt Auskunft darüber

(Motorsport-Total.com) - 22 Sprintrennen auf vier Kontinenten, 20 Stammfahrer in zehn Teams, vier Titelanwärter auf drei Marken und ein großer Sieger: Die WTCC-Saison 2010 begeisterte von März bis November mit spannenden WM-Läufen und vielen spektakulären Duellen. 'Motorsport-Total.com' blickt zurück auf ein Rennjahr, das Yvan Muller und Chevrolet als Titelträger sah. Heute: Zahlen und Fakten.

Titel-Bild zur News: Start in Oschersleben 2010

Bis zu 29 Fahrzeuge machten sich 2010 auf die Reise zur ersten WTCC-Kurve...

261 Tage nachdem die Boxenampel in Curitiba erstmals in dieser Saison auf Grün gesprungen war, wurde die sechste Saison in der noch jungen Geschichte der Tourenwagen-WM durch das Fallen der letzten Zielflagge des Jahres in Macao beendet. Insgesamt spulten die Fahrer im Saisonverlauf 283 Rennrunden und unzählige Trainingsumläufe ab - und das bei einem Starterfeld von bis zu 29 Autos.

So viele Fahrzeuge versammelten sich beim großen Finale in der asiatischen Spielerstadt Macao, um den legendären Guia Circuit im Rahmen der WTCC unter die Räder zu nehmen. Im Schnitt standen bei jedem Event 22,6 Rennwagen am Start, die von fünf Herstellern gestellt wurden. 2010 waren BMW, Chevrolet und SEAT in der Tourenwagen-WM vertreten, Honda und Volvo durch Gaststarts.

46 Rennfahrer griffen von März bis November ins Lenkrad und vertraten dabei 20 Nationen und vier Kontinente - erstmals überhaupt waren in Leonel Pernía und Kevin Chen ein Argentinier sowie ein Taiwanese mit von der Partie. Mit jeweils fünf Piloten waren Großbritannien, Japan und Macao in diesem Jahr am besten im WTCC-Fahrerlager vertreten - Franz Engstler war der einzige Deutsche.

Für die großen Erfolgsstatistiken dieser Saison zeichneten allerdings andere verantwortlich. Zum Beispiel Andy Priaulx (BMW Team RBM), der gleich sechsmal auf das oberste Siegertreppchen fuhr und damit den Jahresrekord von Augusto Farfus (BMW Team RBM) von 2009 einstellte. Priaulx ist nun aber alleiniger Spitzenreiter in der ewigen Siegrangliste: Der Brite hat 18 Triumphe erzielt.

Andy Priaulx

Rekordchampion Andy Priaulx zählt zu den besten WTCC-Piloten aller Zeiten Zoom

Neu zur Riege der Rennsieger stießen 2010 Colin Turkington (WSR) und Norbert Michelisz (Zengõ) hinzu, doch unterschiedlicher hätte der Premierenerfolg der beiden WTCC-Debütanten nicht sein können: Turkington "erbte" den Sieg in Okayama am Grünen Tisch, weil Farfus nachträglich aus der Wertung genommen wurde. Michelisz brillierte indes in Macao und gewann das letzte Saisonrennen.

Den Fahrertitel schnappte sich 2010 Yvan Muller (Chevrolet), der zugleich auch die beste Konstanz im Starterfeld an den Tag legte. In 14 von 22 Sprintrennen erreichte der Franzose das Siegertreppchen, nur einmal kam Muller in der abgelaufenen Saison nicht über die Distanz. Mit 331 WM-Zählern stellte der 41-Jährige zudem einen neuen Rekord auf - dem neuen Punkteschema der WTCC sei Dank.

Eben dieses macht Muller zum erfolgreichsten Piloten der noch jungen WM-Geschichte: 711 Zähler hat der Chevrolet-Fahrer in seiner bisherigen WTCC-Karriere bereits geholt, was einem Schnitt von 6,5 Punkten pro Renneinsatz entspricht. Weil ein Sieg seit 2010 nicht mehr zehn, sondern 25 Zähler wert ist, hat diese Statistik allerdings nur eine bedingte Aussagekraft. Nichtsdestotrotz: beeindruckend.

Yvan Muller

So oft wie Yvan Muller nahm 2010 niemand an der WTCC-Siegerehrung teil... Zoom

Der schnellste Fahrer im Feld war Muller aber nicht - mit diesem Titel darf sich Gabriele Tarquini (SR) schmücken. Der italienische Routinier drehte 2010 gleich sechsmal die schnellste Rennrunde und stand insgesamt dreimal auf der Pole-Position. In beiden Disziplinen zählt Tarquini zu den WTCC-Rekordhaltern - die schnellsten Runden (16) teilt er sich aber mit Priaulx und Jörg Müller.

Klar vorne ist Priaulx hingegen, was die Führungsrunden in der Tourenwagen-WM anbelangt. Seiner diesbezüglichen Sammlung konnte der dreimalige Weltmeister in der abgelaufenen Saison 68 Umläufe hinzufügen, womit er jetzt auf insgesamt 240 Runden an der Spitze des WTCC-Feldes zurückblicken kann. Priaulx hat also fast eine komplette Rennsaison an Führungsarbeit verrichtet.

Statistiken zur Saison 2010:

Siege:
1. Andy Priaulx - 6
2. Gabriele Tarquini - 5
3. Yvan Muller - 4

1. SEAT - 8
2. BMW - 7
2. Chevrolet - 7

Podestplätze:
1. Yvan Muller - 14
2. Rob Huff - 12
3. Gabriele Tarquini - 10

1. Chevrolet - 33
2. SEAT - 20
3. BMW - 13

Pole-Positions:
1. Gabriele Tarquini - 3
2. Augusto Farfus - 2
2. Rob Huff - 2
2. Yvan Muller - 2

1. Chevrolet - 4
1. SEAT - 4
3. BMW - 3

Führungsrunden:
1. Andy Priaulx - 68
2. Gabriele Tarquini - 57
3. Rob Huff - 45

1. SEAT - 123
2. Chevrolet - 83
3. BMW - 77

Schnellste Rennrunden:
1. Gabriele Tarquini - 6
2. Andy Priaulx - 5
3. Rob Huff - 3

1. SEAT - 11
2. BMW - 6
3. Chevrolet - 5¿pbvin|0|3365|wtcc|0|1pb¿

Der WTCC-Saisonrückblick 2010:

01. Das erste Saisondrittel
02. Das zweite Saisondrittel
03. Das dritte Saisondrittel
04. Die Privatierwertung
05. Die Rookiewertung
06. Heute: Fakten und Zahlen zur Saison
07. Team Wiechers
08. Team Engstler
09. BMW
10. SEAT
11. Chevrolet
12. Yvan Muller