• 07.04.2008 10:36

  • von Roman Wittemeier

Puebla: Chevrolet als zweitstärkste Kraft

Die Chevrolet-Mannschaft sammelt beim WTCC-Rennen in Mexiko trotz SEAT-Dominanz viele wichtige Zähler - Larini auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Wegen der brutalen Übermacht der Dieselautos von SEAT entwickelte sich beim zweiten Saisonwochenende der Tourenwagen-Weltmeisterschaft in Mexiko eine Zweiklassengesellschaft. Die Spanier weit vorneweg und hintendran sammelten die BMW-Piloten und Chevrolet-Fahrer die kleinen Krümel auf, die ihnen von der SEAT-Mannschaft hinterlassen wurden. Den Zweikampf um die Restpunkte entschied am Wochenende eindeutig Chevrolet für sich.

Titel-Bild zur News: Nicola Larini

Jubelt über seinen dritten Rang in Puebla: Chevrolet-Pilot Nicola Larini

Nicola Larini bescherte der Mannschaft nach einem gründlich verkorksten Saisonauftakt in Brasilien nun in Puebla sogar überraschend eine Podiumsplatzierung im ersten Lauf. "Ich hatte einen richtig guten Start, aber nach ein paar Runden kam ich in Kurve sechs weit nach draußen und verlor meinen zweiten Platz an einen SEAT", so der Italiener, der aus dem Chevy-Möglichkeiten anschließend mit Rang drei das beste herausgeholt hatte.#w1#

"Ich bin natürlich mit dem Podium hoch zufrieden, vor allem auf einer Strecke, die ich wirklich nicht mag. Ich weiß, dass ich alles gegeben habe", erklärte Larini. Im zweiten Durchgang hatte der ehemalige Formel-1-Pilot Pech, denn im Gerangel wurde seine Aufhängung beschädigt und er musste aufgeben. "Wir haben ein sehr gutes Auto in diesem Jahr, also kann ich das kommende Rennen in Valencia kaum erwarten", so der glückliche Podiumsbesucher in Mexiko.

Menu: Punkte zum Hauptgang, Punkte zum Dessert

Auch Alain Menu verließ den Schauplatz des zweiten Saisonwochenendes mit einer zufriedenen Mine. Der Schweizer war in beiden Rennen in die Punkte gefahren. "Im ersten Rennen war mein Auto sehr schwierig zu fahren und ich musste mich die ganze Zeit voll konzentrieren. Irgendwann bin ich dann etwas zu weit auf die Kerbs gekommen, mein Auto wurde deswegen für die nächste Kurve instabil und ich bin abgedriftet", so Menu, der sich aber anschließend als Achter nicht nur einen Punkt, sondern auch die Pole-Position für den zweiten Lauf sichern konnte.

Alain Menu

Gelbe Gefahr im Nacken: Alain Menu startete in Lauf zwei von Pole-Position Zoom

"Das Auto fühlte sich im zweiten Rennen besser an, aber ich hatte ein leichtes Untersteuern. Beim Start fiel ich auf Platz zwei zurück und obwohl ich alles versuchte, konnte ich die Turbodiesel nicht hinter mir halten. Auf dieser Piste hatten wir zwar nicht den nötigen Speed, aber ich bin trotzdem zufrieden, weil ich zwei Mal in die Punkte fahren konnte", sagte der Schweizer und versprach für die kommenden Rennen in Valencia noch mehr Konkurrenzfähigkeit.

Huff und der tragische neunte Platz

In beiden Läufen knapp an Zählern vorbei geschrammt war der dritte Pilot im Chevrolet-Bunde, Robert Huff. Der Brite erklärte: "Im ersten Lauf bin ich seitlich hart getroffen worden. Da hat es mir sogar ein Stück Metall aus der Felge gebrochen. Danach konnte ich nur noch versuchen, meine Position zu halten. Im zweiten Rennen wurde ich beim Start von zwei BMW überholt, aber die konnte ich mir später wieder schnappen."

"Ich habe versucht, in die Punkte zu fahren. Aber auf dieser Strecke ist es wirklich unmöglich jemanden zu überholen. Das geht nur, wenn der Typ vor dir einen Fehler macht. Es gibt so wenig Grip auf der Strecke. Das ist manchmal sogar so schlimm, wie mit Slicks im Regen zu fahren", beschrieb der Brite, der als einziger Chevrolet-Pilot ohne zählbaren Erfolg blieb.

Mit glücklicher Mine bewertete Teamchef Eric Nève das Puebla-Wochenende: "Was wir mit Sicherheit sagen können ist, dass wir in der Meisterschaft jetzt wieder dabei sind. Wir wussten von vornherein, dass es nahezu unmöglich sein würde, die Turbodiesel hier zu schlagen. Nicola hat uns aber gezeigt, dass der diesjährige Lacetti ein richtig gutes Auto ist. Nach den Punkten von Alain und den Leistungen von Rob ist eindeutig klar, dass wir ein Auto haben, mit welchem wir unsere Ambitionen erfüllen können."