Priaulx: Serien-Weltmeister in Hamiltons Schatten
Andy Priaulx wurde zum dritten Mal in Folge Weltmeister, doch in seiner Heimat dreht sich alles nur um Lewis Hamilton - Kein Interesse an F1-Glitzerwelt
(Motorsport-Total.com) - Was Titel angeht, ist Andy Priaulx der Superstar der Tourenwagenszene. Der BMW Pilot wurde soeben zum dritten Mal in Folge Weltmeister. Zählt man den Gewinn der Europameisterschaft 2004 dazu, waren es sogar vier Titel in Folge. In seiner Heimat Großbritannien kann er jedoch weiter unerkannt durch die Straßen gehen. Allgegenwärtig ist dort ein anderer Pilot, der es allerdings noch nicht zu Weltmeister-Ehren gebracht hat: Lewis Hamilton. Der junge Formel-1-Pilot lächelt von Plakatwänden, flimmert über die Bildschirme und ist fast täglich auf den Titelseiten von Zeitungen und Magazinen zu sehen.

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In der Szene ein Star, in der Heimat wenig bekannt: Weltmeister Andy Priaulx
Und während Youngster Hamilton auch beim "BBC Sports Personality of the Year Award" mit Ehrungen überschüttet wird, darf sich Priaulx als dreimaliger Weltmeister freuen, wenn er überhaupt erwähnt wird. Eigentlich ein bisschen ungerecht, aber Priaulx kann damit leben: "Ich bekomme meine Anerkennung in meinem Sport und das reicht mir", erklärte er der Nachrichtenagentur 'Reuters'.#w1#
"Lewis hat den anderen britischen Fahrern viel Aufmerksamkeit weggenommen", fuhr Priaulx fort. "Er ist für McLaren gefahren und hatte das Glück, dass das Auto schnell war. Bei Jenson Button war der Hype auch zunächst groß, aber er saß nicht in einem Siegerauto. Wenn das so gewesen wäre, dann hätte er dieselbe Aufmerksamkeit bekommen, ganz sicher."
Zwar wäre die Formel 1 mit Reichtum und Ruhm verbunden, doch der Serienweltmeister hat kein Interesse an der Glitzerwelt. In der Formel 1 gebe es nur vier Autos und damit vier Piloten, die eine Chance auf den Titel hätten, erklärte er. "Der Rest kann mit viel Glück vielleicht mal ein Rennen gewinnen, aber das ist sehr unwahrscheinlich", so Priaulx.
Dazu kämen dann noch die Piloten, die dank ihrer Nationalität oder dank ihrer Beziehungen und Sponsoren ein Cockpit bekommen. Das sei im Tourenwagensport anders: "Wenn du da für ein Topteam fahren willst, musst du ein Weltklasse-Pilot sein", erklärte Priaulx. Und weiter: "Jedes Wochenende gibt es 14 oder 15 Piloten, die gewinnen können - da geht es wirklich eng zu."

