• 19.05.2008 18:00

  • von Roman Wittemeier

Priaulx macht Druck: Der Diesel soll her

Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx fordert von seinem Arbeitgeber BMW den Einsatz den Dieselfahrzeuges im Kampf gegen SEAT und Chevrolet

(Motorsport-Total.com) - Andy Priaulx ist es offensichtlich leid, immer nur die Russpartikel der vor ihm fahrenden SEAT-Diesel einzuatmen. Der britische Champion der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) wünscht sich endlich ein Duell mit gleichen Waffen. Der BMW Werkspilot hofft bei seinem Arbeitgeber auf ein Umdenken. Der zuletzt bereits auf Hochtouren entwickelte 320 Diesel soll seiner Meinung nach möglichst schnell in der WTCC eingesetzt werden.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx wünscht sich mehr Power im WTCC-Auto: Diesel soll kommen

"Für mich ist ganz klar, dass die Verhältnisse anders werden müssen", sagte Priaulx gegenüber 'motorsport-aktuell.com'. Selbst mit hohen Zusatzgewichten hatten die SEAT-Selbstzünder auf dem spanischen Kurs in Valencia gut mithalten können - im Regen waren die Fronttriebler ohnehin überlegen. "Ich hoffe nur, dass BMW sich auch für einen Diesel-Motor entscheidet. Aber dort denkt man offensichtlich auch über das Wohl der ganzen Meisterschaft nach."#w1#

Indirekt lässt Priaulx also zwei Optionen zu: entweder BMW bringt auch einen Diesel an den Start, oder die FIA greift ein und bremst die SEAT-Autos weiter ein. Der Einsatz des Selbstzünders von BMW könnte der WTCC erheblichen Schaden zufügen, denn ein mögliches Wettrüsten würde eine erhebliche Kostenexplosion verursachen. "In Pau geht es ja ziemlich bergan", ließ der Brite mit Blick auf die kommenden Läufe in Frankreich wissen.

"Ich versuche, mich nicht zu viel in die Politik einzumischen. Das kostet nur Energie", sagte Priaulx, um direkt danach über den neu entwickelten BMW Diesel zu äußern: "Getestet ist er ja schon. Und er ist verflixt schnell." BMW hatte die Entwicklung im Rückblick auf die WTCC-Kräfteverhältnisse des vergangenen Jahres beschleunigt. Ein Einsatz komme nicht in Frage, hieß es zuletzt immer wieder. Allerdings setzt der Automobilhersteller den neuen Diesel am Nürburgring beim 24-Stunden-Rennen mit den Werkspiloten Jörg Müller und Augusto Farfus ein. Die Fahrer sollen Streckenkenntnis bekommen, lautete die offizielle Begründung für den Einsatz.