• 04.09.2010 23:58

  • von Stefan Ziegler

Oschersleben: Stimmen zur Qualifikation

Von perfektem Timing bis hin zu verpassten Chancen: Die Stimmen der Topplatzierten nach der Qualifikation in der Motorsport Arena Oschersleben

(Motorsport-Total.com) - Wenn das Wetter die Entscheidung bringt: Aufgrund seines neuen Rundenbestwerts von 1:35.518 Minuten galt Rob Huff (Chevrolet) als der große Favorit auf die Pole-Position in Oschersleben, doch ein plötzlicher Regenschauer veränderte die Bedingungen schlagartig. So sprang Augusto Farfus (BMW Team RBM) nur zu gerne in die Bresche und sicherte sich den ersten Startplatz.

Titel-Bild zur News: Augusto Farfus

Augusto Farfus und die Topplatzierten: Entschied das Wetter die Qualifikation?

Huff klassierte sich mit einer erneut starken Runde auf Rang zwei und verdrängte damit den zweiten BMW Team RBM Piloten, Andy Priaulx, noch auf Position drei. Norbert Michelisz (Zengo) war einmal mehr der beste WTCC-Neuling im Qualifying, muss aufgrund einer Strafe allerdings von Rang 15 ins Rennen gehen. Damit steht der Ungar noch hinter Stefano D'Aste (Proteam), dem besten Privatier.#w1#

"Oschersleben ist eine großartige Strecke, die ich sehr mag", sagt Farfus. "Die Bedingungen waren knifflig, also wurde es eine Lotterie. Ich freue mich sehr, dass ich die Pole-Position erobern konnte. Wichtig ist, das Auto weit vorne durch Kurve eins zu bugsieren, also ist diese Ausgangslage eine Hilfe für das Rennen. Im Trockenen waren wir ebenfalls gut dabei", gibt der Brasilianer zu Protokoll.


Fotos: WTCC in Oschersleben


"Für die Rennen sollten wir gut aufgestellt sein. Hoffentlich kann ich BMW im Titelkampf helfen", so Farfus. Chevrolet-Pilot Huff hadert etwas mit seinem Schicksal: "Alles sah prima für uns aus, doch dann kam der Regen. Unser Setup ist prima und in Q1 ist uns eine magische Runde gelungen. Nur leider kam der Regen in Q2 etwas zu schnell, wodurch es für uns alle sehr schwierig wurde."

Gemischtes Fazit bei BMW Fahrer Priaulx

"Auf einmal war es nämlich überaus rutschig", erklärt der 30-Jährige. "Ich hatte noch eine Kollision mit meinem Teamkollegen Alain. Ich war von der Piste geflogen, kehrte dann aber wieder zurück auf den Kurs, wo plötzlich Alain in meinen Spiegeln auftauchte. Dann knallte es auch schon. Insgesamt ist das Ergebnis enttäuschend, denn ich bin mir sicher: Wir hätten die Pole-Position haben können."

"Ich war in jeder Runde absolut am Limit unterwegs." Andy Priaulx

Priaulx hatte sich ebenfalls gute Chancen ausgerechnet, musste sich unterm Strich aber hinter seinen zwei Rivalen anstellen. "In der Schikane habe ich den Reifenstapel leicht berührt, weil ich in jeder Runde absolut am Limit unterwegs war. Wir waren uns schließlich im Klaren darüber, dass der Regen in jedem Augenblick einsetzen konnte", schildert der dreimalige Weltmeister seine Sicht der Dinge.

"Insgesamt ist es gut für uns, in Q1 in den Top 8 gelandet zu sein, doch Q2 war ein Glücksspiel. Wir sind alle gemeinsam hinausgefahren und meine erste Runde wurde dadurch zerstört, dass Gené direkt vor mir abflog", so Priaulx. "Dennoch befinden wir uns in einer guten Ausgangslage. Rob fährt hier wie von einem anderen Stern, doch die Rennen sind lang. Wir hoffen auf trockenes Wetter."

Michelisz nimmt die Brechstange zur Hand

Überrascht zeigt sich indes Michelisz - in jeglicher Hinsicht: "Das war möglicherweise die schwierigste Qualifikation meines Lebens. In den letzten Sekunden von Q1 schaffte ich den Sprung in die zweite Session. Anfangs war ich mir nicht einmal sicher, dass ich es gepackt hatte. Wir fanden ein richtig gutes Setup und ich wünschte mir trockene Bedingungen", fasst der SEAT-Fahrer zusammen.

"Der Regen hat mir letztendlich wohl ein bisschen geholfen." Norbert Michelisz

"Der Regen hat mir letztendlich aber wohl ein bisschen geholfen, weil die anderen dadurch in Probleme gerieten. Am Sonntag werde ich einige Risiken eingehen", kündigt Michelisz an. "Aufgrund einer Strafe werde ich das Rennen von Rang 15 aus aufnehmen. Ich möchte natürlich in die Top 8 vorstoßen. Entweder gelingt mir das und ich mache einige Positionen gut, oder ich scheide aus."

Erleichtert zeigt sich D'Aste, der im ersten Freien Training einen heftigen Unfall erlitten hatte: "Das Team hat großartige Arbeit geleistet, um den Wagen wieder flott zu kriegen. In der zweiten Session hatte ich dann aber nicht die Zeit, um auch nur irgendetwas auszuprobieren, weil wir es mit nassen Verhältnissen zu tun hatten. Ich bin daher überzeugt: Wir hätten noch besser abschneiden können."