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Oschersleben: Die Verfolger hoffen auf eine Überraschung
Franz Engstler möchte bei seinem Heimspiel glänzen, SEAT fürchtet die Tücken der (Motoren-) Technik und bei Volvo wünscht man sich weitere Fortschritte
(Motorsport-Total.com) - Chevrolet geht als klarer Favorit in das deutsche Wochenende der WTCC, doch die Verfolger sind ebenfalls hochmotiviert: Beim letzten Rennevent vor der Sommerpause wollen sich Markenvertreter von BMW, SEAT und Volvo noch einmal kräftig ins Zeug legen, um die aktuellen Tabellenführer zu ärgern und noch einmal viel positiven Schwung zu sammeln - das große Saisonfinale steht bevor.

© xpb.cc
Wer am Sonntag wem die Heckschürze zeigt, steht derzeit noch lange nicht fest...
Für Engstler stellt aber nicht der Jahresabschluss in Asien, sondern vielmehr sein Heimevent in der Magdeburger Börde den Saisonhöhepunkt dar. "Es ist immer wieder ein Erlebnis in Oschersleben. Vor allem, weil viele Freunde, Partner und Sponsoren das Rennen nutzen, um uns am Rennplatz zu besuchen", sagt der 50-Jährige. Engstler und Liqui Moly haben ungefähr 500 Gäste eingeladen.
Engstler und Dahlgren wollen überraschen
Entsprechend hat sich der einzige Deutsche in der Tourenwagen-WM einiges vorgenommen - nicht zuletzt im Hinblick auf die jüngsten Ergebnisse, die Engstler in Donington Park als Gesamtdritten auswiesen. "Am Sonntagabend wissen wir, ob mein BMW auch hier so gut liegt. Wir sind auf jeden Fall bestens vorbereitet und freuen uns auf diese Herausforderung", gibt der Routinier zu Protokoll.
Auch Volvo zeigt sich zuversichtlich, schließlich fuhr Robert Dahlgren in Großbritannien seine "besten Rennen bisher", wie er selbst sagt. "Das vergangene Wochenende war einfach topp. Ich freue mich sehr darauf, auch in Zukunft um Topränge zu kämpfen, denn der C30 war noch nie so gut wie jetzt." Die Zielsetzung des Schweden liegt auf der Hand: Wieder in die Top 10 fahren und reichlich punkten.
Teamchef Christian Dahl ist froh darüber, solche Ergebnisse ins Auge fassen zu können: "Die jüngsten Ergebnisse waren eine Bestätigung für uns, dass sich unser Entwicklungs-Programm bezahlt macht", meint Dahl. "Oschersleben ist zwar eine neue Strecke für uns, doch wir haben ein starkes Paket und befinden uns in einer guten Ausgangslage, um erneut einige Topresultate einzufahren."
SEAT hofft auf Technikbesserung
Davon kann Tiago Monteiro nach dem Debakel in Donington Park nur träumen. Der Portugiese hatte in Großbritannien einen klassischen "Nuller", denn Zwischenfälle und Technikdefekte beim neuen 1,6-Liter-Turbomotor ließen keine Punktefahrt zu. "Das war kein positives Wochenende", erklärt Monteiro und fügt hinzu: "Sunred arbeitet aber unaufhaltsam an der Entwicklung des neuen Aggregats."
"Ich hoffe inständig, dass es damit in Zukunft besser läuft als in der Vergangenheit. Wir alle wollen große Erfolge einfahren", sagt der frühere Formel-1-Pilot. "Schon die Qualifikation spielt eine große Rolle im Hinblick auf das Endergebnis. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, das erste Freie Training zu beginnen, um einen Eindruck vom Kräfteverhältnis zu erhalten", hält Monteiro in Deutschland fest.
Dessen SEAT-Markenkollege Michel Nykjaer ist optimistisch: "Im vergangenen Jahr waren wir in Oschersleben sehr gut unterwegs. Zumindest der Dieselwagen lief prima. Es wird interessant sein, zu sehen, ob der neue 1,6-Liter-Turbomotor dort ähnlich gut funktioniert. Ein gutes Triebwerk ist auch sehr wichtig, denn Front- und Hecktriebler dürften auf diesem Kurs auf ähnlichem Niveau fahren."¿pbvin|0|3909||0|1pb¿
Die große Sorge vor der ersten Kurve
Deshalb braucht es jede Hilfestellung, die man kriegen kann. Nykjaer: "60 Mitglieder meines Fanklubs werden vor Ort sein. Weil die Strecke recht nahe bei Dänemark liegt, kommen vielleicht noch mehr meiner Landsleute. Es ist schön, so viel Unterstützung zu genießen", sagt der 31-Jährige. "Wichtig wird sein, in der Qualifikation in die Top 10 zu fahren. 2010 konnte ich diese Zielsetzung umsetzen."
"Ich hoffe, ich bin auch dieses Mal erfolgreich. Die vielen dänischen Fans werden mir sicherlich fünf bis zehn Zusatz-PS verleihen", meint Nykjaer. Dieses kleine "Extra" wird auch vonnöten sein, möchte der Däne den Rückstand in der Privatierwertung wettmachen. Gerade in dieser heiß umkämpften Klasse machen sich aber auch die anderen Fahrer einige Hoffnungen auf Erfolge in Oschersleben.
"Ich habe nur ein Ziel: Ich möchte Deutschland als Führender der Privatierwertung verlassen", kündigt Darryl O'Young vor dem achten Saisonevent an, während Tabellenführer Norbert Michelisz bereits einen Schritt weiter ist: "Überholen ist in Oschersleben schier unmöglich und Kurve eins ist speziell nach dem rollenden Start eine sehr gefährliche Ecke." Nur nicht gleich zu Beginn alles wegwerfen...

