• 21.11.2009 16:08

  • von Stefan Ziegler

Muller und Tarquini sind fit: Der Titelkampf findet statt!

Die Ärzte geben Grünes Licht: Yvan Muller und Gabriele Tarquini können an den beiden letzten Saisonrennen teilnehmen und um den Titel kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Beinahe wäre die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) um ein spektakuläres WM-Finale gebracht worden: Die beiden Titelanwärter Yvan Muller und Gabriele Tarquini waren in der Qualifikation von Macao schwer verunglückt, erhielten nun aber doch eine Startfreigabe für die beiden noch ausstehenden Rennen auf dem Guia Circuit. Auch die Rennwagen sind wieder komplett repariert.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini, Yvan Muller

Auf dem Weg zu den Rennärzten: Yvan Muller und Gabriele Tarquini am Samstag

"Gabrieles Auto war nicht so schlimm. Bei diesem Fahrzeug handelte es sich um einen Frontalaufprall und das sind wir gewohnt", sagt SEAT-Technikchef Benoit Bagur. "Yvans Auto hat hingegen weitaus größere Schäden davongetragen - vor allem im Heckbereich. Wir mussten den Überrollkäfig herausnehmen, um das Chassis zu reparieren. Jetzt sind aber beide Fahrzeuge wieder wie neu."#w1#

Sonderschichten bei SEAT

Eine Beschreibung, die so nicht ganz auf die beiden verunglückten Piloten zutrifft: Muller und Tarquini hatten bei ihren Crashs zwar Glück im Unglück, trugen allerdings einige Blesserungen davon und fühlen sich noch immer etwas verspannt. "Ich bin fahrtüchtig und fühle mich gut - bis auf ein paar Muskelschmerzen", so Muller. "Ich wurde etwas zusammengefaltet, bin aber daran nicht zerbrochen."

"Es gab einige Zweifel in Bezug auf meinen Rennwagen, doch das Team hat einen fantastischen Job gemacht. Es hat viele Arbeitsstunden gebraucht, aber sie haben es geschafft", meint der französische Titelverteidiger und fügt an: "Ich bin etwas enttäuscht, denn meine Rundenzeit war vor dem Unfall richtig schnell - möglicherweise zu schnell", gibt Muller zu Protokoll. Und was ist nun im Rennen drin?


Fotos: WTCC in Macao


"In Macao kann man unmöglich eine Prognose abgeben, also will ich erst gar nicht versuchen zu erraten, was am Sonntag alles geschehen könnte. Zocken ist nicht mein Ding", sagt der amtierende Weltmeister. Teamkollege Tarquini ist ebenfalls noch nicht vollkommen schmerzfrei: "Körperlich fühle ich mich noch etwas versteift, doch glücklicherweise hatten wir nun einen Tag Zeit, um uns zu erholen."

Wenn das Bindemittel zum Verhängnis wird...

"Ich denke, am Sonntag sollte ich mich nach dem Aufwachen schon etwas besser fühlen", so der Italiener. "Ich war zuversichtlich, eine weitere Pole-Position holen zu können, landete aber schließlich im Krankenhaus. Man ist eben nie vor Überraschungen gefeit. Den Unfall hätte ich nicht vermeiden können. Es lag schlicht und ergreifend an den Streckenbedingungen", erklärt Tarquini.

"Yvan verlangsamte nach einer Dunstwolke und ich konnte ihm nicht ausweichen. Ich stand voll auf dem Gas und traf ihn bei 130 km/h. Der Wagen war komplett im Eimer, also bin ich davon ausgegangen, nicht zu starten", gesteht der aktuelle WM-Spitzenreiter. "Die Mechaniker meinten allerdings gleich, dass ich mir keine Sorgen machen sollte. Sie haben das Auto dann repariert."

Medizinische Entwarnung gab es hingegen schon am Freitagabend: Muller und Tarquini haben sich bei ihren Unfällen im Qualifying nicht ernsthaft verletzt. Dies wurde von den Rennärzten der FIA am Samstag noch einmal bestätigt. Jean-Jacques Isserman und Jacques Tropenat erteilten den beiden SEAT-Piloten im Anschluss an eine Untersuchung die Starterlaubnis für die beiden Macao-Rennen.