• 09.08.2010 11:35

  • von Tiago Monteiro

Monteiro-Kolumne: "Kein schlechtes Ergebnis"

SR-Pilot Tiago Monteiro in seiner Kolumne bei 'Motorsport-Total.com' über die Reifensituation von Brünn und seine Ausbeute in Tschechien

Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',

Titel-Bild zur News: Tiago Monteiro

Es hätte schlimmer kommen können: Brünn ist halt kein gutes Pflaster für den TDI...

pünktlich zum Auftakt einer ungewöhnlich langen Sommerpause bringe ich meine neue Kolumne an den Start. Ich kann Euch sagen: Dass Brünn eine harte Strecke für uns SEAT-Fahrer sein würde, kam nicht weiter überraschend. Wir wussten das, denn so war es dort schon immer. Das spezielle Layout dieses Kurses mit seinen langen Kurven im mittleren bis hohen Geschwindigkeitsbereich und den vielen Richtungswechseln bei hohem Tempo machen unseren Vorderreifen das Leben unheimlich schwer. Die Situation wird noch dadurch verschärft, dass wir einen Fronttriebler haben und dass der Dieselmotor ein sehr hohes Drehmoment hat.


Fotos: Tiago Monteiro, WTCC in Brünn


Für uns ging es in Tschechien also von Anfang an um Schadensbegrenzung. Die Freien Trainings liefen allesamt noch recht ordentlich, doch kaum stand die Qualifikation auf dem Programm, schon wurde das Desaster offenbar: Auf neuen Reifen verhielt sich das Auto vollkommen anders als noch auf gebrauchten Pneus. Obwohl ich frische Gummis an meinem Fahrzeug hatte, meinte ich, weniger Grip zu haben. Das war vielleicht eine kuriose Situation!#w1#

Die Qualifikation als Handicap

Mein Gefühl sagte mir, schon einmal auf dieses Phänomen gestoßen zu sein und ich dachte darüber nach, wann ich mich in einer solchen Lage befunden hatte. Es war vor zwei Jahren - in Brünn! Damals hatte ich genau das gleiche Problem, das in dieser Form aber auch bei Jordi Gené und Yvan Muller aufgetreten war. Das Fahren fühlt sich dabei einfach seltsam an und am Ende erzielte ich mein schlechtestes Qualifyingergebnis in der WTCC: Startplatz 14.

Tiago Monteiro

Im ersten Rennen konnte ich mich nicht wirklich über zu wenig Action beschweren Zoom

Mir war also klar: Dieses Wochenende würde noch schwieriger werden, als wir erwartet hatten. Der Start zum ersten Rennen war aber recht gut und ich konnte mich anfangs aus allen Scharmützeln heraushalten. Nach Runde eins befand ich mich schon in den Top 8 und hatte tolle Duelle mit Priaulx, Turkington und Nykjaer. Zwei Runden vor Schluss waren meine Vorderreifen aber komplett hinüber. Zu allem Überfluss wurde ich dann auch noch böse weggedrückt.

O'Young und Poulsen räumten mich auf freche und aggressive Art und Weise von der Linie, sodass ich bis auf Position zehn zurückfiel. Zurückkämpfen konnte ich mich nicht mehr, denn das gaben meine Reifen nicht her. Ich musste den zweiten Lauf also von Rang zehn aus in Angriff nehmen und hatte es sicherlich auf mehr als einen WM-Punkt abgesehen. Von Anfang an ritt ich daher eine große Attacke und hatte erneut eine gute Startphase.¿pbvin|0|2994|wtcc|0|1pb¿

Versöhnlicher Abschluss in Tschechien

Schon nach wenigen Umläufen lag ich auf dem siebten Rang und hatte noch dazu eine viel bessere Balance im Fahrzeug. Ich konnte der Spitzengruppe folgen und der Verschleiß meiner Reifen hielt sich ebenfalls in Grenzen. Ich war gewissermaßen auf der Jagd, doch leider konnte ich nicht wirklich Druck auf meine Vorderleute ausüben. Weil Tarquini kurz vor Schluss ein technisches Problem hatte und ausfiel, rückte ich noch einen Platz nach vorne und erbte Rang sechs.

Tiago Monteiro

Andy Priaulx saß in Brünn für einige Zeit im Getriebe meines SEAT León TDI Autos Zoom

Alles in allem war das überhaupt kein schlechtes Ergebnis. Man muss bedenken: Dieser Kurs war vielleicht der schwierigste für uns im Rennkalender der WTCC. Außerdem bin ich immer noch im Rennen um die Top-4-Positionen in der Gesamtwertung, vielleicht ist sogar noch ein Top-3-Platz drin! Die restlichen Jungs der Top 8 sind mir allerdings dicht auf den Fersen. Ein schlechtes Resultat ohne Punkte kannst du dir in dieser Situation auf keinen Fall erlauben!

Vor uns liegt nun eine kleine Pause, ehe wir in Deutschland an die Rennstrecke zurückkehren werden. Oschersleben wird vermutlich ebenfalls nicht gar so einfach für uns, aber hoffentlich haben wir es dort etwas leichter als zuletzt in Tschechien. Eines kann ich Euch allerdings versprechen: Wir werden auch in der Motorsport Arena wieder alles geben, bis wir die Zielflagge erreichen! Ich freue mich schon sehr darauf, Euch alle im Fahrerlager von Oschersleben zu sehen!

Macht's gut!

Euer,

Tiago Monteiro

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