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Monteiro entscheidet das erste Kräftemessen für sich
Sunred-Pilot Tiago Monteiro fuhr im Shakedown von Curitiba zur ersten Bestzeit der Saison - Vorzeitiger Abbruch nach Crash von Aleksei Dudukalo
(Motorsport-Total.com) - Die WTCC ist zurück aus der Winterpause! Bei sommerlich warmen Temperaturen und allerbesten Streckenbedingungen ging ein 20 Piloten starkes Fahrerfeld am Freitag erstmals in diesem Jahr auf Zeitenjagd. Die erste Bestzeit der neuen Saison sicherte sich Tiago Monteiro (Sunred). Der 34-Jährige umrundete das Autodromo Internacional de Curitiba in 1:24.360 Minuten und belegte den ersten Platz.

© Ziegler/MST
Tiago Monteiro in der Boxengasse von Curitiba: Der Portugiese fuhr auf Rang 1
Zu einem Duell um die Bestzeit und einem finalen Aufgalopp kam es allerdings nicht, denn rund 25 Minuten vor dem Ende der 90-minütigen Sondersitzung mussten rote Flaggen gezeigt werden: WM-Neuling Aleksei Dudukalo hatte seinen SEAT Leon TDI zwischen den Kurven acht und neun außer Kontrolle verloren und war heftig in die Reifenstapel eingeschlagen. Er stieg scheinbar unverletzt aus.
Sein Auto musste hingegen per Lastwagen zurück an die Box gebracht werden, wo sich die Crew von Lukoil-Sunred sofort ein Bild von den beträchtlichen Schäden am vorderen Fahrzeugbereich machte. Übrigens sprichwörtlich, denn Teamchef Joan Orus zückte angesichts des frühen Unfalls seines Piloten sogleich die eigene Digitalkamera und dokumentierte das kaputte Auto höchstpersönlich.
Engstler mit dem ersten Dreher 2011
Weitere Einschläge gab es in der ersten Session von Curitiba nicht zu vermelden, viele Verbremser und einige Besuche im Kiesbett allerdings schon. Yukinori Taniguchi (Bamboo Engineering) räuberte am wildesten durch die Auslaufzone nach Kurve acht und konnte seinen Chevrolet Lacetti nur mit viel Mühe zurück auf den Kurs bewegen. "Ich probierte etwas aus - und schon flog ich ab", berichtet er.
Für den ersten Dreher des jungen Rennjahres zeichnete indes der einzige deutsche Teilnehmer der WTCC verantwortlich: Franz Engstler (Engstler) verbremste sich im Infield des 3,695 Kilometer langen Kurses und drehte sich einmal um die eigene Achse. Der BMW 320 TC des 49-Jährigen trug dabei aber keine Beschädigungen davon und Engstler konnte den Trainingsbetrieb ungehindert fortsetzen.
Auch Tom Coronel (ROAL), der die Ziellinie des Autodromo Internacional de Curitiba wenige Momente nach dem Beginn der Session als Erster gekreuzt hatte, leistete sich einige kleinere Ausflüge, welche allerdings ebenfalls ohne Folgen blieben. Der Niederländer war sichtlich damit beschäftigt, das Potenzial seines neuen BMW 320 TC auszuloten und bremste daher gleich reihenweise am Limit.
Kleine Abstände beim Shakedown in Curitiba
Vollkommen sorgenfrei verlief die Session aber nicht für Coronel: Kaum hatte der langjährige WTCC-Fahrer den Fahrbetrieb aufgenommen, schon zuckelte er in Schleichfahrt um die Strecke, was die erste Gelbphase des Jahres hervorrief. Zur gleichen Flagge griffen die Streckenposten von Brasilien, als der erst 16-jährige Josep Oriola (Sunred) nach wenigen Minuten im Notausgang gelandet war.
Ansonsten hielt sich der Neuling - wie auch alle weiteren Piloten im Starterfeld - zumeist schadlos und konnte das Tempo seiner erfahrenen Konkurrenten durchaus mitgehen. Die Abstände fielen in der ersten Probeeinheit allerdings überaus eng aus: Alain Menu (Chevrolet) hatte als Zweiter nur 0,080 Sekunden Rückstand auf Monteiro, Yvan Muller (Chevrolet) folgte 0,006 Sekunden dahinter als Dritter.
Engstler platzierte sich in 1:24.472 Minuten auf der vierten Position und war damit bester Vertreter der BMW Fraktion. Rob Huff (Chevrolet/5.), Carlos Bueno (Chevrolet/6.) und Coronel (7.) blieben ihrerseits ebenfalls innerhalb von 0,5 Sekunden zur Bestmarke, Fredy Barth (SEAT-Swiss/8.), Dudukalo (9.) und Robert Dahlgren (Polestar/10.) rundeten die Top 10 der ersten Session ab.
Tarquini und Villa fahren keine einzige Runde
Oriola klassierte sich bei seinem WTCC-Einstand auf Rang elf vor Kristian Poulsen (Engstler), Michel Nykjaer (Sunred), Mehdi Bennani (Proteam), Darryl O'Young (Bamboo Engineering), Taniguchi, Fabio Fabiani (Proteam) und Marchy Lee (Deteam KK), der den 18. Rang belegte. Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) und Javier Villa (Proteam) kamen beim ersten Kräftemessen indes gar nicht zum Fahren.
Die Rennwagen der beiden waren noch nicht fahrbereit, weshalb sowohl Ex-Champion Tarquini als auch WM-Debütant Villa die kompletten 90 Trainingsminuten verpassten. "In dieser Einheit ging es aber auch nur darum, ein Gefühl für das Auto zu entwickeln", erklärt Nykjaer bei 'Motorsport-Total.com'. "Viele Fahrer saßen seit Macao nicht mehr im Auto. Ich bin zum Beispiel einer davon."
Fabiani, der als einziger BMW Pilot noch einen 320si einsetzt, schien gar übereifrig zu Werke zu gehen. Mehr als einmal trieb der italienische Rennfahrer seiner Boxencrew einige Schweißperlen auf die Stirn: Nach seinen ersten Runden verfehlte Fabiani seinen Stellplatz in der Boxengasse, obwohl seine Mechaniker ihn eingewiesen hatten. Später würgte der 36-Jährige sein Auto beim Losfahren ab...

