• 19.06.2011 21:22

  • von Stefan Ziegler

Menu: "Ich kann mich nicht beschweren"

Chevrolet-Fahrer Alain Menu kletterte in Tschechien gleich zweimal als Dritter auf das Treppchen - Kampfbetonte WM-Rennen für den Schweizer

(Motorsport-Total.com) - Alain Menu musste sich seine 30 WM-Punkte für die beiden dritten Plätze in Brünn hart erkämpfen. Im Gegensatz zu seinen beiden Teamkollegen Rob Huff und Yvan Muller fand sich der 47-Jährige nämlich sowohl im ersten als auch im zweiten Rennen hinter der Spitze wieder und musste sich erst nach vorne durcharbeiten. Dies gelang Menu zwar nicht reibungslos, aber mit sehr gutem Erfolg.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini, Robert Huff, Alain Menu

Alain Menu hielt Gabriele Tarquini (li.) und Rob Huff in Rennen zwei hinter sich

"Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, hätte mir aber mehr Punkte erhofft", fasst der Schweizer seine Emotionen nach dem Tschechien-Wochenende zusammen. Immerhin: Menu war auf der Strecke in einige der interessantesten Duelle verstrickt - wie in Lauf eins mit Tom Coronel (ROAL), den er zum Schluss überholte. Menu ließ sich Zeit, denn "ich wollte ja nichts Dummes mit Tom anstellen".

"Das einzige Problem war: Wenn ich etwas auf der Bremse und auf der Innenseite versuchte, so warf er die Tür stets etwas spät zu. Ich wollte es nicht riskieren, erneut nicht ins Ziel zu kommen", gibt der WTCC-Routinier zu Protokoll. "Zwischendurch dachte ich: Platz vier wäre so schlecht nicht, denn dafür würde ich zwölf Punkte erhalten. Irgendwann tat sich aber eine Möglichkeit für mich auf."


Fotos: Alain Menu, WTCC in Brünn


"In Kurve eins ergriff ich diese Gelegenheit beim Schopfe. Es war ein tolles Manöver - und das in der letzten Runde", schwärmt Menu und merkt an: "Zu diesem Zeitpunkt waren Rob und Yvan dem Feld jedoch schon zu weit enteilt. Ich konnte nichts mehr nach vorne ausrichten. Platz drei ist angesichts der Umstände okay." Zumal der Chevrolet Cruze 1,6T des Schweizers nicht vollkommen rund lief.

"Ich konnte hören, dass etwas nicht stimmte", bestätigt Menu. "In den beiden ersten Runden gab es ein paar seltsame Geräusche, doch diese verschwanden wieder. Der erste Umlauf war eh recht kampfbetont. Ich hing hinter Coronel und dann berührte mich jemand am Heck, woraufhin Poulsen überholte. Ich fand mich plötzlich auf Rang fünf wieder. Es sah nicht allzu gut aus für mich."

"Ich musste nämlich einige Hiebe einstecken. Vielleicht wurde das Auto dabei ein bisschen verbogen", meint Menu. "Im zweiten Rennen fühlte es sich deutlich besser an. Ich hatte einen guten Start, konnte aber nicht verhindern, dass mich Yvan kassierte. Ich musste erst mit Tarquini und Coronel kämpfen, ehe ich erneut auf das Treppchen fuhr. Ich denke, ich kann mich also nicht wirklich beschweren."