• 01.05.2011 20:14

  • von Stefan Ziegler

Menu: "Ich bin nicht an Rennsiegen interessiert"

Chevrolet-Fahrer Alain Menu wittert 2011 wieder eine Chance auf den Fahrertitel und möchte "nur eine ganz normale Saison ohne Probleme" haben

(Motorsport-Total.com) - Den positiven Schwung mitnehmen: Für Alain Menu begann die neue WTCC-Saison mit einigen sehr erfolgreichen Ergebnissen. Der Schweizer siegte in Curitiba und landete in Zolder gleich in beiden Rennen auf dem zweiten Platz, was ihn bis auf einen Punkt an WM-Spitzenreiter und Teamkollege Rob Huff heranspülte. Nun hat Menu nichts anderes im Sinn, als seine Position weiter zu stärken.

Titel-Bild zur News: Alain Menu

Alain Menu peilt eine Saison mit vielen starken Ergebnissen an - und den Titel

"Das Ziel ist immer, die Meisterschaft zu gewinnen. Ich möchte aber eigentlich nur eine ganz normale Saison ohne Probleme haben", sagt der 47-Jährige im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Es gehe ihm 2011 darum, zu zeigen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehöre und noch immer einiges leisten könne. "Ich bin mir ziemlich sicher: Am Saisonende werde ich vorne mitmischen", meint Menu.

Menu nimmt Kurs auf eine konstante Saison

"Idealerweise gewinne ich den Titel, doch ich möchte in jedem Fall konstant an der Spitze fahren und gute Punkte holen." Also genau wie in Belgien, wo der Chevrolet-Pilot zweimal als erster Verfolger über die Linie kam. "Das war ein klasse Wochenende für mich", bestätigt Menu und fügt erklärend hinzu: "Ich sammelte viele Zähler und das ist auch im weiteren Verlauf dieses Jahres mein Ziel."

"Ich habe in meinem Leben schon so viele Rennen gewonnen." Alain Menu

Er habe es nicht darauf abgesehen, seine persönliche Siegstatistik auszubauen, sondern wolle lieber eine konstante Saison abspulen, was ihm so in der jüngeren Vergangenheit nicht gelungen war. "Ich habe in meinem Leben schon so viele Rennen gewonnen. Ein oder zwei weitere Siege verändern da nicht viel. Ich weiß doch gar nicht mehr, was ich mit den vielen Pokalen tun soll", gesteht Menu.


Fotos: Alain Menu, WTCC in Zolder


"Vor gar nicht langer Zeit sprach ich erst mit meiner Frau darüber, was wir mit den vielen Trophäen machen wollen. Vielleicht spenden wir sie für den guten Zweck oder dergleichen. Ich weiß halt nicht, wohin damit", witzelt der WTCC-Routinier und merkt an: "Ich bin auf jeden Fall nicht an Rennsiegen interessiert. Ich will einfach nur gute Punkte." Mit dieser Taktik könne man nach ganz vorne fahren.

Punkte gewinnen Titel, nicht Rennsiege...

Dies weiß Menu aus eigener Erfahrung. "Als ich in den Jahren 1997 und 2000 meine Titel in der britischen Meisterschaft gewann, galt es ebenfalls, an jedem Wochenende möglichst viele Punkte mitzunehmen. Das zählt am Ende, nicht die Anzahl der Siege", stellt der langjährige Chevrolet-Pilot heraus und fügt hinzu: "In den vergangenen Jahren war meine Einstellung da eine etwas andere."

"Man sollte sicherlich nicht zu verbissen vorgehen, sondern muss seine Situation akzeptieren." Alain Menu

"Es waren keine einfachen Saisons für mich und ich war einfach nur auf erste Plätze aus. Mir war klar: Ich würde den Titel nicht gewinnen können. Jetzt ist es anders. Ich habe eine Titelchance und aus diesem Grund betrachte ich die Dinge von einer etwas anderen Seite. Man sollte sicherlich nicht zu verbissen vorgehen, sondern muss seine Situation akzeptieren", gibt der Schweizer zu Protokoll.

Anders sein Stallgefährte Huff, der in Zolder etwas zu viel riskierte und aufgrund einer Kollision mit Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) wichtige Punkte einbüßte. "Rob will die Meisterschaft unbedingt für sich entscheiden. Das ist nur verständlich", kommentiert Menu. "Deshalb macht er sehr viel Druck." Er selbst halte sich indes eher zurück. Menu: "Wir werden ja sehen, welcher Weg der bessere ist..."