• 20.09.2008 20:36

  • von Stefan Ziegler

Menu: "Das ist Teamgeist!"

Nicola Larini spielte heute für seine beiden Teamkollegen die "Lokomotive" und "zog" Rob Huff und Alain Menu in der Quali um den Kurs

(Motorsport-Total.com) - Die Trainingsergebnisse ließen nicht unbedingt auf das Resultat schließen, das die Qualifikation hervorbrachte: Chevrolet hatte in den Freien Trainingssessions noch deutlich zu kämpfen, präsentierte sich im abschließenden Zeittraining aber topfit und konnte nicht zuletzt dank einer gelungenen Strategie alle drei Wagen in die Top 8 bringen. Ein Ergebnis, mit dem man so nicht unbedingt rechnen konnte, das im Hause Chevrolet aber durchaus willkommen war. Alle drei Piloten gehen mit Siegchancen in das erste Rennen.

Titel-Bild zur News: Robert Huff und Nicola Larini

Nicola Larini stellte sich bei seinem Heimspiel ganz in die Dienste des Teams

"Nic (Nicola Larini; Anm. d. Red.) hat mir heute sehr geholfen", meinte Menu nach der Qualifikation. "Er hat sich einverstanden erklärt, uns um den Kurs zu ziehen, ohne dabei Rücksicht auf seine eigenen Chancen zu nehmen und vielleicht einen Platz in der ersten Kurve zu ergattern. Das ist wahrer Teamgeist!"#w1#

"Wir dürfen nicht vergessen, dass Nic noch kein Rennen gewonnen hat und heute diesem Ziel hätte näher kommen können. Doch er hat sich dafür entschieden, für uns die Lokomotive zu spielen. Wir mögen vielleicht nicht auf Pole stehen, sind aber doch sehr weit vorne. Eine Runde dauert hier fast zwei Minuten, da ist ein Zehntel Rückstand quasi nichts. Das werden sicherlich ganz interessante Rennen."

"Ich bin sehr zufrieden damit, in der Qualifikation den vierten Rang belegt zu haben", bilanzierte Huff. "Ich möchte mich sehr herzlich bei Alain und Nic für ihre Hilfe bedanken. Alles hängt von der Zusammenarbeit im Team ab. Unterm Strich will jeder hier seinen Teamkollegen schlagen, da ist ein großes Dankeschön also durchaus angebracht."

"In zwei von drei Fällen hat unser Konvoi prima funktioniert, nur beim letzten Versuch hat es nicht ganz gepasst. Danke auch an meinen Renningenieur und meine Mechaniker. Wir hatten das ganze Wochenende über zu kämpfen, haben aber schließlich noch den Hebel umlegen können. Das ist das beste Team im Paddock und diese Ergebnisse der Lohn für ihre harte Arbeit", schloss der Brite.

Abschließend kam auch noch Larini zu Wort: "Ich freue mich sehr, denn wir haben exzellentes Teamwork abgeliefert. Weil ich in der Meisterschaft längst nicht so gut dastehe wie Rob und Alain, werde ich mich ab sofort vollkommen darauf konzentrieren, ihnen so gut wie möglich zu helfen - auch wenn das auf Kosten meiner eigenen Chancen geht. Also habe ich heute die Lokomotive gespielt und meine Teamkollegen in drei schnellen Runden um den Kurs gezogen."

"Das hat mir selbst ungefähr zwei oder drei Zehntel gebracht. Beim letzten Run habe ich allerdings einen kleinen Fehler gemacht und Alain ist zu dicht an mich heran gekommen, als dass der Windschatten noch etwas gebracht hätte. Ich denke dennoch, dass wir heute den besten Windschatten aller Zeiten hatten. Das war eine super Teamleistung und die Resultate unterstreichen das."