• 12.07.2008 16:59

  • von Stefan Ziegler

Larini holt sich die Pole-Position in Estoril

Nicola Larini steht erstmals in seiner WTCC-Karriere auf der Pole-Position - Jörg Müller auf Rang 13 - Titelverteidiger Andy Priaulx startet als Sechster

(Motorsport-Total.com) - Chevrolet und SEAT haben das Qualifying in Portugal unter sich ausgemacht, wohingegen BMW keine Chance hatte, in den Fight um die Pole-Position einzugreifen. Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen hatte Nicola Larini mit einer Rundenzeit von 1:47.325 Minuten am Ende der halbstündigen Session die Chevrolet-Nase vorne und geht morgen von der Pole in das erste Rennen des Tages. Alain Menu als Dritter und Rob Huff als Fünfter komplettieren den Chevrolet-Erfolg in Estoril.

Titel-Bild zur News: Nicola Larini

Nicola Larini sicherte sich und Chevrolet in Estoril die Pole-Position für Lauf 1

Dabei hatten zunächst die SEAT-Piloten den Ton angegeben und bereits fünf Minuten nach Beginn des Zeittrainings die erste Bestzeit aufgestellt. Jordi Gené führte seine TDI-Kameraden über die Ziellinie und zu einer zwischenzeitlichen sechsfach-Führung, die allerdings nicht sehr lange Bestand hatte. Nach einem Drittel der Zeit schob sich mit Rob Huff der erste Chevrolet in Front, woran vor allem BMW zu knabbern hatte.#w1#

BMW ohne Chance auf die Pole

Huff blieb dabei als erster Pilot unter 108 Sekunden und gab die Marschrichtung für die verbliebenen 20 Minuten vor. Zur Halbzeit der Qualifikation bot sich noch immer das gleiche himmelblaue Bild an der Spitze der Zeitentabelle, nur hatte Menu sich vor seinen Teamkollegen gesetzt und somit für freudige Mienen bei Chevrolet gesorgt. Einzig Larini tummelte sich noch im Mittelfeld - vorerst.

Bei SEAT blies man daraufhin zur Großattacke und Gené eroberte die Spitze wieder zurück, wobei auch Meisterschaftsleader Gabriele Tarquini mit Rekord-Zusatzgewicht bis auf die dritte Position vorfuhr. Dann allerdings schlug die Stunde von Nicola Larini: Der Chevrolet-Fahrer nutzte die Gunst der Stunde, legte eine blitzsaubere Runde hin und verdrängte die spanische Konkurrenz von Platz eins.

Bei BMW gab man sich unterdessen Mühe, konnte aber einfach nicht mit den beiden anderen Herstellern mithalten. Einzig Andy Priaulx und Augusto Farfus konnten sich in den Top 10 etablieren, die restlichen Piloten hatten nicht den Hauch einer Chance gegen die stark aufgeigenden Chevrolets und SEATs - Alex Zanardi (BMW) riskierte gar zu viel und pflügte einmal quer über die Wiese.

Showdown in den letzten Minuten

Wenige Minuten vor Schluss rüstete sich das Feld zum großen Showdown, doch große Verschiebungen gab es nicht mehr. Larini blieb vorne, Rickard Rydell (SEAT) schnappte sich P2 und Menu quetschte sich noch vor Gené auf Rang drei. Hinter Huff klassierten sich das BMW-Duo Priaulx und Farfus, im Anschluss komplettierten Tarquini, Yvan Muller und Lokalmatador Tiago Monteiro die Top 10.

Tom Coronel (SEAT) fuhr auf den soliden elften Platz und ließ damit den Großteil der BMW-Flotte hinter sich. Felix Porteiro landete auf Rang zwölf und in seinem Schlepptau wurden Jörg Müller, Sergio Hernandez, Stefano D'Aste und Alex Zanardi auf den Plätzen 13 bis 16 gewertet. Honda-Pilot James Thompson konnte nicht in das Geschehen eingreifen, Lada-Fahrer Jaap van Lagen fuhr auf den 20. Rang.

Für den ehemaligen Formel-1-Piloten Larini markierte dieser Erfolg zugleich die erste Pole-Position in seiner WTCC-Karriere. Entsprechend fröhlich war der Italiener, als er sich aus seinem Wagen schälte und seiner Freude freien Lauf ließ - weshalb seine Crew im Laufe des Abends wohl erst einmal das Dach des Lacettis ausbeulen muss...