• 06.06.2007 13:40

Landflucht der Tourenwagen-WM zahlt sich aus

In Pau gastierte die WTCC erstmals in diesem Jahr auf einem Stadtkurs. Die Veranstaltung war ein Erfolg - und gilt als Fingerzeig für die Zukunft der Serie

(Motorsport-Total.com) - "Real cars, real racing": So lautet der Slogan der WTCC. Es wäre wenig verwunderlich, wenn die Werbestrategen des Veranstalters KSO diese Botschaft schon bald um "Real circuits" erweitern. Denn vor allem die Strecken und Austragungsorte der WM sind im Augenblick der Trumpf der Serie.

Titel-Bild zur News: WTCC in Pau

Einmaliges Ambiente - startet die WTCC kommendes Jahr in Monte Carlo?

Zugegeben: Hätte es am vergangenen Woche im französischen Pau geregnet, wären die Trucks der WTCC-Teams wohl auf der Rasenfläche, auf der das Fahrerlager und die Boxenanlagen installiert waren, im Schlamm versunken. Aber der Regen blieb aus - und 30.000 Zuschauer erlebten eine Veranstaltung, die eher einem Musikfestival als einem Rennwochenende glich.#w1#

Vor zwei Wochen sah die Sache noch ganz anders aus. Am WTCC-Wochenende In Valencia hätte es aus Kübeln regnen können, die Arbeitsbedingungen wären für die Teams auf der relativ modernen Anlage des "Circuit de la Comunitat" ideal geblieben. Der einzige Haken: Die Zuschauerzahl in Spanien war unterirdisch. Und vor leeren Rängen fährt keine Serie gerne.

Stadtrennen wie in Pau locken hingegen deutlich mehr Fans zu den WTCC-Läufen. Gleiches dürfte auch für die Rennen in der portugiesischen Hafenstadt Porto am 8. Juli gelten. Das Saisonfinale in Macau, auf dem mit Abstand schnellsten der drei Stadtkurse, gilt ohnehin als der unbestrittene Höhepunkt des Jahres.

Die WTCC-Organisatoren haben die Zeichen der Zeit erkannt. "Wenn die Fans nicht zu uns kommen, dann gehen wir eben zu den Fans", lautet offenbar das Motto. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Trend weiter in Richtung Stadtrennen geht. Eine WTCC-Veranstaltung in Monaco für das kommende Jahr gilt als wahrscheinlich.

Zudem liegt es nahe, statt der wenig aufregenden Strecke weit außerhalb der Stadtgrenzen in Valencia lieber den neuen Formel-1-Stadtkurs zu nutzen. Diese spektakulären Stadtrennen ergeben in Kombination mit Traditionsstrecken wie Brands Hatch und Monza einen interessanten Mix, mit dem sich die WTCC von anderen Serien wie der DTM deutlich absetzt und für die lang ersehnten neuen Automobilhersteller attraktiver wird.