• 22.11.2009 15:46

  • von Stefan Ziegler

Lada in Macao: "Es lief nicht gerade gut für uns..."

Zwei Unfälle und ein Ausfall: Beim Saisonfinale sah keiner der drei Lada-Piloten die Zielflagge - Fortschritte seit Saisonbeginn 2009 klar ersichtlich

(Motorsport-Total.com) - So hätte sich Lada den Jahresausklang gewiss nicht vorgestellt: Statt mit drei Autos noch einmal eine Chancen auf Punkte zu haben, ging in Macao nur ein Lada Priora an den Start - und schied mit technischem Defekt aus. Im Gegensatz zu seinen Teamkollegen Kirill Ladygin und James Thompson konnte Jaap van Lagen aber zumindest ins Rennen gehen. Seine Stallgefährten blieben außen vor.

Titel-Bild zur News: Jaap van Lagen, James Thompson

Mehrere Lada-Rennwagen sahen die Zuschauer in Macao nur bis Freitag...

Ladygin hatte seinen Rennwagen bereits in der Qualifikation ordentlich zerlegt, sodass die Crew keine Chance mehr hatte, das Auto noch einmal neu aufzubauen. Entsprechend frustriert war der Russe: "Im zweiten Sektor gab es einen Unfall und mein Teammanager sagte mir das via Funk, als ich gerade in die Kurve einbog. Als ich 'Gelbe Flagge' hörte, ging ich sofort vom Gas", berichtet Ladygin.#w1#

Doch damit begann der Anfang vom Ende seines Wochenendes erst: "Der Wagen schoss seitlich in die Leitplanken", schildert der Lada-Fahrer den Unfallhergang und fügt an: "So wollte ich die Saison gewiss nicht beenden. Besonders enttäuscht bin ich, weil ich auf dieser schwierigen Rennstrecke so viel Erfahrung sammeln wollte, wie möglich. Unterm Strich habe ich in diesem Jahr allerdings viel gelernt."


Fotos: WTCC in Macao


"Ich möchte mich bei Lada dafür bedanken, dass sie mir eine so wertvolle Chance gegeben haben, Tourenwagensport auf dem höchsten Niveau zu betreiben", hält der russische Rennfahrer fest. Teamkollege Thompson teilte das Schicksal Ladygins - auch der britische Routinier musste am Sonntag zuschauen, nachdem er in der Qualifikation einen schweren Auffahrunfall erlitten hatte.

Thompson sieht viele gute Ansätze bei Lada

"Ich weiß noch immer nicht, was genau passiert ist. Beim Einschlag wirkten jedenfalls 5g", meint Thompson, der in das stehende Fahrzeug von Stefano D'Aste geknallt war. "Ich möchte mich beim medizinischen Personal bedanken, das sehr effizient und professionell gearbeitet hat. Einen speziellen Dank möchte ich an Stefano D'Aste richten, der ständig an meiner Seite war."

James Thompson

Nach seinem Qualifikations-Crash konnte James Thompson nur noch zuschauen Zoom

"Das ist natürlich nicht die ideale Art und Weise, die Saison zu beschließen. Am meisten tut es mir leid für das Team. Das war unser bislang schlechtestes Wochenende und das hat niemand verdient. In anderer Hinsicht war es hingegen eine sehr positive Saison", findet Thompson, der zur Saisonmitte zum russischen Rennstall gestoßen war und Teamchef Viktor Shapovalov als Fahrer abgelöst hatte.

Letzterer war vom Auftreten seiner Mannschaft in dieser Saison durchaus angetan, nicht jedoch von den Macao-Rennen: "Diese Saison war voller Hoch- und Tiefpunkte, wobei dieses Rennwochenende sicherlich unser größtes Tief darstellte. Am Jahresbeginn hatten wir das Ziel ausgegeben, und ständig verbessern zu wollen und zum Saisonende in die Punkte zu fahren", sagt Shapovalov - das gelang.

Shapovalov zieht ein zufriedenes Fazit

"Wir befinden uns vollkommen auf Kurs, denn James holte in Imola zwei fantastische sechste Plätze. Jaap war sehr nahe dran, in Oschersleben einen fünften Rang einzufahren und in Okayama hätten wir die Positionen fünf und acht einnehmen können. Uns ist klar, dass wir noch einiges zu tun haben. Wir werden weiter hart arbeiten und ich bin mir sicher, dass die neue Saison für uns sehr interessant wird."

James Thompson

Der Lada Priora hat seine Feuertaufe in der WTCC bislang sehr gut gemeistert Zoom

Darauf hofft auch van Lagen, der auch beim letzten Saisonwochenende glücklos agierte: "An diesem Wochenende lief es nicht gerade gut für uns. Wir hatten ständig etwas zu kämpfen. Während der sieben Rennrunden ging es allerdings recht gut", gibt der Niederländer zu Protokoll. "Wir hätten sicherlich noch einige Positionen gutmachen können, um eine bessere Ausgangslage für Lauf zwei zu haben."

"Es hat aber nicht sollen sein. Wir hatten in diesem Jahr sehr viel Pech, doch es gab auch einige positiven Elemente. Wir konnten den Priora prima weiterentwickeln und kommen den Punktepositionen immer näher", hält van Lagen abschließend fest und blickt zuversichtlich nach vorne: "Ich freue mich schon sehr auf 2010. Dann werden wir noch stärker sein. Davon bin ich überzeugt."