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Jose-Maria Lopez: "Alleine die Zielankunft ist ein Geschenk"

Ein Defekt am linken Hinterrad scheuert fast die Felge durch, doch auch dieses Problem kann den Sieg von Jose-Maria Lopez am Slovakiaring nicht verhindern

(Motorsport-Total.com) - Selbst wer das Rennen nicht verfolgt hatte, konnte unmittelbar nach der Zieldurchfahrt spüren, dass der Sieg im Hauptrennen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf dem Slovakiaring für Jose-Maria Lopez (Citroen) kein Triumph wie jeder andere war. Der siegverwöhnte Dominator der vergangenen beiden Jahr jubelte, als habe er gerade seine erste Weltmeisterschaft gewonnen und nicht das 23. Rennen seiner WTCC-Karriere, womit er mit Alain Menu gleichgezogen hat.

Titel-Bild zur News: Jose-Maria Lopez

Jose-Maria Lopez jubelte ausgelassen über seinen Sieg im Hauptrennen Zoom

"Es war eine so große Erleichterung. Alleine die Zielankunft, ist für mich ein Geschenk", sagt der Argentinier. Dabei sah es drei Runden lang nach einem Rennverlauf aus, wie man ihn schon oft von Lopez gesehen hat. Von Platz drei aus hatte er nach dem Start die Führung übernommen und setzte sich von Verfolger Nick Catsburg (Lada) ab. Aber nicht lange.

"In Runde drei gab es plötzlich starke Vibrationen und ein metallisches Geräusch von hinten links", berichtet Lopez über das Problem, welches auf bei den Onboard-Aufnahmen deutlich zu vernehmen war. In diesem Moment dachte Lopez schon, dass sein Rennen gelaufen sei. "Ich habe am Funk direkt gesagt, dass irgendwas kaputt ist, es ist vorbei."

Durch die Schwierigkeiten abgelenkt und die Probleme eingebremst musste Lopez Catsburg passieren lassen. Von da an wurde das Rennen für den zweimaligen Weltmeister zur Zitterpartie. "Ich dachte wirklich in jeder Kurve, dass es gleich vorbei ist. Ich habe dann versucht, mich wieder zu konzentrieren und wollte nur irgendwie ankommen."

Das gelang Lopez auch, und seine Rundenzeiten stabilisierten sich, während beim Führenden Catsburg die Reifen abbauten. "Ich merkte dann, dass bei Nick die Reifen nachließen und mein Auto war von diesem Problem abgesehen schnell. Daher habe ich es versucht", sagt Lopez, der dann nach dem Motto "Alles oder Nichts" handelte. "Wenn es kaputt gegangen wäre, dann wäre es halt so gewesen. Ich habe ihn überholt und das Rennen gewonnen."


Fotos: WTCC in Pressburg


Nach der Zieldurchfahrt wurde dann im Parc-Ferme das ganze Ausmaß des Schadens offensichtlich. "Die Felge war fast durchgeschliffen, es war ein Wunder, dass ich keinen Reifenschaden bekommen habe", sagt Lopez, der über die Ursache bei der Pressekonferenz nach dem Rennen aber nur Mutmaßen konnte. "Ich weiß nicht genau, was es war, vielleicht der Stabilisator."