• 27.12.2008 13:34

  • von Stefan Ziegler

Huff im Interview - Teil 2: "Die Erwartungen sind hoch"

Rob Huff im zweiten Teil des Exklusivinterviews mit 'Motorsport-Total.com' über die Entwicklung des Cruze und die Erwartungen an die Saison 2009

(Motorsport-Total.com) - Kaum hatte der Lacetti in Macao seine letzten Rennkilometer abgespult, schon schwenkte Chevrolet bei der Entwicklungsarbeit vollkommen auf den neuen Cruze um. Ab 2009 soll das neue Auto in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC zum Einsatz kommen, wobei Rob Huff und seine Teamkollegen wieder auf ein Siegerauto hoffen. Wie der Brite im zweiten Teil des exklusiven Interviews mit 'Motorsport-Total.com' betonte, spielen aber auch die Rahmenbedingungen eine große Rolle.

Titel-Bild zur News:

Rob Huff will im kommenden Jahr mit dem neuen Auto konkurrenzfähig sein

Frage: "Rob, in Macao hast du zum letzten Mal ein Rennen mit dem Lacetti bestritten. Dein Kommentar dazu?"
Rob Huff: "Das ist schon etwas traurig. Leider haben wir in diesem Jahr gegen die Diesel kaum Land gesehen - ohne die wäre der Chevrolet vielleicht das schnellste Fahrzeug gewesen. Dann hätten wir in Macao möglicherweise auch noch die Chance gehabt, um den Titel zu fahren. Schade deshalb, weil der Lacetti wahrscheinlich bessere Ergebnisse verdient hat, als wir zu leisten imstande waren."#w1#

Cruze soll an die Erfolge des Lacetti anknüpfen

"Das Auto war aber wirklich klasse, wir haben damit oft gewonnen und konnten häufig auf das Podium fahren. Das stimmt einen schon traurig. Auf der anderen Seite ist es allerdings sehr aufregend, dass wir bald ein neues Auto haben werden. Wir werden uns im Winter ganz auf die Entwicklung des Cruze konzentrieren. Wir werden einige Tests bestreiten - es liegen also durchaus spannende Tage vor uns."

Chevrolet Cruze

Chevrolet bereitet den Cruze derzeit intensiv auf seine Rennpremiere 2009 vor Zoom

Frage: "Stichwort Cruze: Hast du denn neuen Rennwagen schon selbst ausprobiert? Was ist dein Eindruck?"
Huff: "Mir wurde die Ehre zuteil, als Erster damit zu fahren. Das war in Großbritannien, wo ich einfach ein paar Kilometer damit abgespult habe. Dann waren wir noch in Estoril mit dem Cruze unterwegs. Was ich sagen kann, ist, dass sich der neue Wagen in Punkto Performance deutlich vom Lacetti unterscheidet."

"Das Setup und die Einstellungen sind komplett verschieden - wir können also nicht einfach die Setups des Lacetti auf den Cruze übertragen. Die Lernkurve mit dem Cruze ist demnach eine steile, aber wir haben ja noch reichlich Zeit über den Winter. Ganz sicher wollen wir mit dem neuen Wagen in der kommenden Saison da weitermachen, wo wir mit dem alten Auto in diesem Jahr aufgehört haben."

Huff plädiert für Diesel-Einbremsung

Frage: "Erwartest du, dass der Cruze sofort ein Siegerauto sein wird?"
Huff: "Ja klar. Wir haben sämtliche Vorzüge des Lacetti in den Cruze integriert und uns die Stärken des alten Rennwagens zunutze gemacht. Jetzt gilt es einfach, den Wagen so schnell wie möglich zu machen. Bislang jedenfalls bin ich mit den Entwicklungen sehr zufrieden. Das Auto ist sehr stabil, man muss gar nicht so sehr an den Einstellungen herumspielen. Die Erwartungen an den Cruze sind sicherlich hoch, aber das macht die Geschichte ja auch so aufregend."

Robert Huff im Duell mit Rickard Rydell

Chevrolet und SEAT fuhren 2008 nicht immer auf demselben Leistungsniveau Zoom

Frage: "Denkst du, die Saison wäre anders ausgegangen, wenn SEAT keinen Diesel eingesetzt hätte?"
Huff: "Das kann man wohl sagen. Das SEAT-Diesel-Paket war in diesem Jahr einfach nicht zu schlagen. Sie hatten ein ohnehin gutes Auto, das durch den Dieselmotor noch besser wurde. Es war daher schon sehr schade, dass in Macao nur noch SEAT-Fahrer Titelchancen hatten. Ich denke, das spricht doch für sich: zwei WM-Aspiranten und beide fahren einen Diesel. Selbst dreifach-Weltmeister Priaulx (Andy Priaulx; Anm. d. Red.) konnte da nicht mithalten. Aber so ist es nun einmal. Nichtsdestotrotz muss man die Leistung von SEAT anerkennen - sie hatten wirklich ein herausragendes Jahr."

Frage: "Ist es deiner Meinung nach okay, den Dieselmotor etwas einzubremsen?"
Huff: "Das halte ich für sinnvoll. Sie sind nun einmal auf den meisten Rennstrecken zu schnell. Dann kommt noch dazu, dass sie beim Beschleunigen und auf den Geraden einfach topp sind, was die Rennen für uns andere natürlich noch komplizierter macht. Das Überholen wird so nicht gerade vereinfacht. Sind die Diesel erst einmal vorne, dann bleiben sie auch an der Spitze. Daher war dieses Jahr so hart für uns. Ich finde es also gut, dass sich da etwas tut - gleichzeitig sollten wir ebenfalls nicht auf der Stelle treten und noch härter arbeiten als bisher."

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