Fast nur Freude bei Chevrolet
Bis auf Nicola Larini, der auf eine Stallorder hoffte, waren die Chevrolet-Piloten in Anderstorp durch die Bank zufrieden
(Motorsport-Total.com) - Für Chevrolet kamen die Erfolge in Anderstorp nicht unbedingt erwartet. Tiago Monteiro drückte vor den beiden Rennen in Schweden der Veranstaltung den Stempel auf, doch am Sonntag regierten nur noch die hellblauen Autos. Robert Huff gewann das erste Rennen, im zweiten Durchlauf führte Lokalmatador Rickard Rydell sogar einen Dreifachsieg an.

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Rickard Rydell (rechts) ließ Nicola Larini noch kurz vor dem Rennende zurück
Der Schwede zog dabei einen Vorteil aus seiner Reifenwahl: Die meisten Fahrer starteten das zweite Rennen mit Regenreifen, Rydell aber setzte auf Slicks und hoffte auf eine abtrocknende Fahrbahn - so wie bestellt, funktionierte es dann auch. "Slicks waren genau die richtige Wahl für mich, weil ich damit am Ende das Rennen gewonnen habe", erklärte er. "Ich hoffe, ich kann bald wieder auf Dauer in der WTCC dabei sein. Es ist eine tolle Rennserie."#w1#
Der große Geschlagene war damit Nicola Larini. Bis wenige Kurven vor Schluss führte er, machte dann einen kleinen Fehler und Rydell ging vorbei - von Stallorder keine Spur. Der Italiener war nach der Zieldurchfahrt stinksauer, verweigerte sogar das kurze TV-Interview und stampfte wütend davon. Ein paar Worte ließ er sich später entlocken, vermied jedoch das brisante Thema.
"Nein, ich bereue die Reifenwahl nicht", so Larini. "Ich hatte nicht damit gerechnet, kämpfen zu müssen und wollte allen Grip am Ende des Rennens haben. Das nächste Rennen wird schwer für uns und ich glaube, es wird nicht leicht für mich, meine Position in der Gesamtwertung zu verteidigen. Trotzdem freue ich mich auf Brands Hatch."
In der Gesamtwertung liegt Larini nun auf Rang vier - 10 Punkte hinter der Spitze. Auch Alain Menu liegt nur 13 Punkte zurück, obschon er in der WTCC auf Einzelsiegjagd gehen sollte. "Nach Platz 16 in der Quali bin ich mit den Plätzen acht und drei natürlich sehr zufrieden", so der Schweizer. "In der Aufwärmrunde habe ich schon gemerkt, dass wir die falschen Reifen gewählt hatten und besser auf die Slicks gesetzt hätten. Es ist gut für Chevrolet, dass wir Punkte für die Hersteller-Wertung geholt haben, aber es geht darum, das Spiel zu gewinnen. Und das Spiel heißt: Fahrer-WM."
Robert Huffs große Stunde schlug im ersten Rennen. "Gestern habe ich mir noch Bedingungen zwischen nass und trocken gewünscht - und ich habe sie bekommen", freute er sich. "Ich hatte einen tollen Start. Tiago (Monteiro) musste sich gegen Nicola (Larini) zur Wehr setzen, so konnte ich schon in den ersten Runden eine kleine Lücke reißen. Zwischendurch war ich sechs oder sieben Sekunden vorneweg."
"Als die Strecke abtrocknete, hatte ich Probleme mit dem Grip. Da hat mir der leichte Regen in den letzten Runden sehr geholfen", fuhr er fort. "Ich wusste, dass ich am Ende gute Reifen brauchen würde, also habe ich sie ein wenig geschont. In den letzten drei Kurven musste ich alles geben, weil Tiago hinter mir sehr schnell unterwegs war."

