• 08.05.2010 14:16

  • von Stefan Ziegler

Farfus und Menu: Wenn zwei sich streiten...

Im zweiten Rennen von Marrakesch gerieten Augusto Farfus und Alain Menu aneinander, was für beide WTCC-Routiniers das sofortige Aus bedeutete

(Motorsport-Total.com) - Das turbulente zweite Sprintrennen von Marokko war gerade wieder freigegeben, da mussten die Streckenposten auch schon wieder gelbe Flaggen schwenken: Augusto Farfus (BMW) und Alain Menu (Chevrolet) hatten sich auf der ersten Runde unter Grün miteinander angelegt und waren wenige Augenblicke später schon aus dem Rennen - ein Unfall bedeutete für beide das Aus.

Titel-Bild zur News: Alain Menu, Augusto Farfus

Im Training verlief bei Alain Menu und Augusto Farfus alles in geordneten Bahnen

Doch was war passiert? Menu hatte sich unmittelbar nach dem Neustart hinter Farfus gesetzt und übte im hinteren Streckenteil viel Druck auf den Brasilianer aus. In der Schikane drückte sich Menu neben seinen Kontrahenten und beide Rivalen sausten Seite an Seite durch die Parabolika-Kurve. Und genau dort verhakten sich der BMW 320si und der Chevrolet Cruze, was zum Crash führte.#w1#

Während Farfus "nur" einige Beschädigungen davontrug und in Schleichfahrt an die Box zurückkehren konnte, flog Menu heftig ab und strandete am Streckenrand. Anschließend gaben die beiden Beteiligten eine unterschiedliche Sichtweise der Ereignisse zu Protokoll: "Augusto traf mich am Heck und schickte mich in die Mauer", erklärt Menu. "Da gab es nichts, was ich hätte tun können."


Fotos: WTCC in Marrakesch, Sonntag


Farfus vertritt eine andere Meinung: "Alain hat mich berührt", meint der 26-Jährige. "Dabei erlitt ich einen Plattfuß an meinem rechten Vorderreifen und zudem brach auch noch meine Spurstange. Ich verlor einfach die Kontrolle über den Wagen, was den Unfall zur Folge hatte. Ich konnte nicht mehr nach links lenken, um den Crash zu verhindern. Danach musste ich das Rennen aufgeben."

Und was sagen die Außenstehenden dazu? Chevrolet-Pilot Rob Huff hatte während des zweiten Laufs reichlich Gelegenheit, die Geschehnisse auf der Strecke zu verfolgen - der Brite wurde schon am Start abgeräumt. Huff vertritt den Standpunkt: "Beide sind schuld. Augusto hätte Alain vielleicht etwas mehr Raum lassen können, aber so ist das im Motorsport", sagt der 30-Jährige bei 'Eurosport'.

"Augusto war vermutlich etwas verzweifelt, weil er schon einen Platz gegen einen SEAT verloren hatte und weil er drauf und dran war, von Alain überholt zu werden", erläutert der Tourenwagen-Routinier. Von einer Schuldzuweisung sieht Huff allerdings ab: "In dieser Passage ist es sehr holprig und sie kamen sich halt etwas zu nahe. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, ich hätte genau gleich reagiert."