• 02.05.2010 20:48

  • von Britta Weddige

Chevrolet: Zweimal Podium im Marrakesch-Chaos

Chevrolet konnte in Marokko zumindest Schadensbegrenzung betreiben, zum Jubeln war den "Blauen" aber nicht zumute: Zwei Cruze landeten in der Mauer

(Motorsport-Total.com) - Nach dem überragenden WTCC-Saisonstart in Curitiba lief es für Chevrolet am zweiten Rennsonntag des Jahres in Marrakesch nicht nach Wunsch. Aber immerhin gelang den "Blauen" mit zwei Podestplätzen auf dem marokkanischen Stadtkurs eine gewisse Schadensbegrenzung. Im Team sieht man es so: Diese Punkte sind enorm wichtig für den Titelkampf.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller durfte im zweiten Rennen als Zweiter auf das Podium steigen

Rob Huff wurde im ersten Rennen Zweiter, Yvan Muller Sechster. Im zweiten Rennen fuhr Muller ebenfalls als Zweiter auf das Podium. Teamkollege Alain Menu dagegen erlebte wohl eines der schwärzesten Rennwochenenden seiner langen Karriere. Am Freitag und Samstag war er bereits in die Mauer gekracht, heute endete sein zweites Rennen nach einer Kollision mit Augusto Farfus ebenfalls in der Mauer. Im ersten Rennen wurde er Neunter, was für den Schweizer nur ein schwacher Trost war.#w1#

Auch Huff landete im zweiten Rennen in der Mauer, als er im Startgetümmel von einem SEAT gerammt wurde. Chevrolet versucht sich in Galgenhumor und verweist darauf, dass an diesem Sonntag das Cruze-Safetycar der wahre Star war - schließlich kam es auf die deulich meisten Führungsrunden...

Robert Huff

Rob Huff landete einmal auf dem Podium und einmal in der Mauer Zoom

"Es waren zwei schwierige Rennen und es war wichtig, dass man sehr vorsichtig war, um auf einer solchen Strecke Fehler zu vermeiden", bilanziert Muller. "Im ersten Rennen hatte ich einen guten Start. Aber leider blieb ich ein bisschen hängen, als die beiden SEATs vor mir geradeaus schossen. Danach habe ich es vorgezogen, meine Position zu sichern, da die Autos vor mir davongezogen sind."

"Im zweiten Rennen lief es viel besser und nach einem guten Start war ich Zweiter hinter Andy Priaulx", erklärt Muller weiter. "Beim Restart hätte ich ihn überholen können, da er länger gebraucht hat, um seine Reifen anzuwärmen, aber es war ein bisschen zu riskant. Alles in allem bin ich zufrieden, da ich einige Punkte für die Meisterschaft gesammelt habe. Die Saison ist noch lang und die Abstände sind minimal."

Huff hatte im ersten Rennen einen guten Start, blieb aber hinter dem Führenden Gabriele Tarquini. "Später bin ich dann einmal gedriftet und habe das Auto fast verloren, aber ich konnte es zum Glück noch abfangen und vor Monteiro bleiben", berichtet der Brite. "Danach wurden alle Positionen durch die Safetycarphase eingefroren. Im zweiten Rennen war ich beim Start mitten im Getümmel, klemmte im SEAT-Sandwich zwischen Barth und Coronel und knallte in die Mauer. Okay, so etwas kann passieren. Aber ich hoffe, dass in dieser Saison nicht noch einmal passiert."

Alain Menu

Alain Menu will das Wochenende in Marrakesch ganz schnell vergessen Zoom

Menu will das Wochenende "so schnell wie möglich vergessen": "Das war überhaupt nicht das, was ich mir erwartet hatte. Im ersten Rennen kam Priaulx wesentlich besser aus der letzten Schikane als ich", räumt der Schweizer ein. "Ich war überrascht, als er so schnell ankam und konnte die Tür nicht mehr zu machen. Ein tolles Manöver von Andy!"

Das bedeutet für Menu, dass er im zweiten Rennen nicht auf der Pole-Position, sondern auf Startplatz neun stand. "Ich habe mit Farfus gefightet und konnte ihn überholen. Aber er hat mich hinten gerammt und in die Mauer geschickt. Ich konnte nichts tun, es ist so frustrierend. Aber die Saison ist noch lang und ich hoffe, dass es in Monza besser läuft", seufzt Menu.

"Wir sind froh, dass wir aus Marrakesch einige Punkte für die Meisterschaft mitnehmen konnten", erklärt Teamchef Eric Nève. "Es war kein einfaches Wochenende und die Show war auch nicht so großartig. Ich hoffe, dass die vielen Chevrolet-Gäste aus Marokko, Algerien und Ägypten die Spannung von Tourenwagenrennen trotzdem genießen konnten. Und wir freuen uns, dass unsere Fahrer auf beiden Podien vertreten waren."