• 07.06.2011 18:14

  • von Stefan Ziegler

Fahrerstimmen: Rennabbruch war richtige Entscheidung

Dass die Rennleitung den zweiten Lauf von Ungarn bei einsetzendem Regen unterbrach, erntet Applaus von den Piloten: "Es war die richtige Entscheidung"

(Motorsport-Total.com) - Wenige Augenblicke nach dem Start zum zweiten Rennen von Ungarn begann, was sich schon lange zuvor angedeutet hatte: Die dunklen Gewitterwolken über dem Hungaroring entluden sich auf einen Schlag und deckten den 4,3 Kilometer kurzen Rennkurs mit einem heftigen Platzregen ein. Bereits wenige Sekunden später waren die Bedingungen nicht mehr fahrbar und die Rennleitung lenkte ein.

Titel-Bild zur News: Robert Huff, Yvan Muller

Rob Huff und der spätere Rennsieger Yvan Muller kämpfen sich durch den Regen...

Noch während der zweiten Runde schwenkten die Streckenposten rund um die Rennbahn bei Budapest die roten Flaggen und unterbrachen den achten WM-Lauf des Jahres, nachdem schon einige Fahrzeuge von der Strecke gekreiselt waren. Kein Wunder: Das Rennen war im Trockenen gestartet worden und dementsprechend hatten sämtliche Piloten Slickreifen an ihren Rennwagen.

Der Abbruch war also eine Notwendigkeit, aber kam er wirklich zum richtigen Zeitpunkt? Die Fahrer der WTCC sprechen der Rennleitung in diesem Punkt ein großes Lob aus. "Es war die richtige Entscheidung", sagt Yvan Muller (Chevrolet) und erklärt: "Der Regen kam und wurde immer stärker. Die Situation war jedoch nicht einfach einzuschätzen, denn nicht überall regnete es gleich stark."


Fotos: WTCC in Budapest


"Für die Rennleitung war es vermutlich schwierig, schon eher abzubrechen. Die Rotphase kam in meinen Augen in etwa zum richtigen Zeitpunkt", meint der amtierende Weltmeister und bezeichnet das Fahren mit Slicks im Nassen als "Albtraum". Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) pflichtet seinem früheren Teamkollegen bei: "Am Ende der zweiten Runde stand das Wasser wirklich sehr tief."

"Ich hatte große Mühe, überhaupt wieder zu Start und Ziel zu gelangen. Keine Frage: Das Rennen musste unterbrochen werden", bringt es der Italiener auf den Punkt. Robert Dahlgren (Polestar) zeigt sich indes überrascht von den Maßnahmen der Rennleitung: "Ich fuhr schon Rennen, in denen man unheimlich lange wartete, bis ein Abbruch erfolgte. Manchmal war es ein großes Durcheinander."

"Hier in Ungarn wurde meiner Meinung nach recht früh der Stecker gezogen. Rückblickend ist es ohnehin einfacher zu sagen, man hätte etwas eher abbrechen sollen. Es war schwierig, die Situation zu beurteilen. An manchen Punkten der Strecke regnete es mehr als in anderen Passagen", hält der Volvo-Rennfahrer fest. "Dass abgebrochen wurde, war auf jeden Fall die richtige Entscheidung."