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  • 28.11.2009 11:05

  • von Stefan Ziegler

Engstler: "Ich hatte wohl mehr als einen Schutzengel"

Zum zweiten Mal in diesem Jahr erlitt Franz Engstler einen heftigen Unfall: In Macao wurde der deutsche Privatier schwer von einem Rivalen gerammt

(Motorsport-Total.com) - Dass sein Team nach einem Rennwochenende mit einem Totalschaden im Gepäck die Heimreise antreten muss, ist für Franz Engstler nichts Neues mehr - schließlich machte der 48-jährige Routinier bereits in Pau unliebsame Bekanntschaft mit dem Safety-Car. Beim Saisonfinale in Macao war es aber ein Konkurrent, der Engstler auf die Hörner nahm und mit voller Wucht ins Fahrzeug fuhr.

Titel-Bild zur News: Franz Engstler

Die Saison von Franz Engstler endete mit einem Unfall und einem Knochenbruch

Das Rennjahr war schon auf die Zielgerade eingebogen, als Félix Porteiro (BMW) eingangs der letzten Kurve des Guia Circuits die Kontrolle über seinen Rennwagen verlor. Engstler folgte dichtauf und hatte keine Chance, seinem Markenkollegen auszuweichen. Es folgte ein mittelschwerer Unfall, woraufhin die Streckenposten sofort gelbe Flaggen schwenken ließen - doch das war nicht genug.#w1#

Gaststarter André Couto (SEAT) realisierte die gefährliche und aus seiner Position nicht einsehbare Situation zu spät und raste beinahe ungebremst in die Zielkurve, wo Engstlers inzwischen leicht demoliertes Auto langsam aber sicher zum Stillstand gekommen war. Couto versuchte noch, dem BMW zu entgehen, knallte allerdings dennoch mit hoher Geschwindigkeit in den Privatrennwagen.

"Es war vor allem der Aufprall durch André Couto, der Franz besonders zugesetzt hat", erläutert Teammanager Kurt Treml rückblickend. "Bei diesem Unfall hat sich einmal mehr den Wert des HANS-Systems gezeigt. Ohne eine solche Vorrichtung hätten die Folgen noch erheblich schlimmer sein können", meint Treml. So kam Engstler mit einem gebrochenen Schlüsselbein und Prellungen davon.¿pbvin|64|2179|wtcc|0|1pb¿

Zuschauern und Teammitgliedern hatte allerdings der Atem gestockt, als die Fahrzeuge in der Zielkurve miteinander kollidierten: "Nach der ersten Schrecksekunde sind wir losgerannt", schildert Treml die Ereignisse aus der Sicht des Engstler-Teams. "Da sich der Unfall in der letzten Kurve ereignet hatte, hatten wir es nicht weit. Franz lag am Boden, war aber schnell wieder ansprechbar."

Streckenposten und medizinische Helfer waren rasch zum verletzten Allgäuer vorgedrungen, hatten ihn geborgen und per Krankenwagen abtransportiert. Engstler selbst hat noch am Abend den Heimflug nach Deutschland angetreten. "Ich erinnere mich nicht an den genauen Unfallhergang", so der 48-Jährige. "Aber nachdem, was man mir erzählt hat, hatte ich wohl mehr als einen Schutzengel."