Die Rennleitung verzichtet auf drakonische Strafen
Im Anschluss an die beiden Rennen von Valencia müssen die Ergebnisse nicht neu geschrieben werden: Nur geringe Strafen gegen Barth und Menu
(Motorsport-Total.com) - Manchem Zuschauer dürfte es angesichts der Einblendungen "Incident under Investigation" während der beiden WM-Läufe von Valencia durchaus angst und bang geworden sein - die Rennleitung hatte damit signalisiert, dass nach der Zieldurchfahrt noch Klärungsbedarf besteht. Doch im Gegensatz zur fast schon üblichen Strafenflut an einem Wochenende hielten sich die Stewards in Spanien zurück.

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Freie Fahrt für Andy Priaulx, Fredy Barth muss indes etwas vorsichtiger auftreten
Am "härtesten" erwischte es angesichts der Umstände Alain Menu (Chevrolet). Der Schweizer hatte sich im ersten Rennen von Rang vier bis auf Platz acht zurückfallen lassen, um im zweiten Rennen die Pole-Position zu belegen. Die Rennleitung unterstellte Menu, absichtlich Plätze an seine Rivalen abgetreten zu haben und bedachte den WM-Routinier mit einer Geldstrafe über 5.000 Euro.#w1#
Menu selbst war sich unmittelbar nach dem ersten Rennen keiner Schuld bewusst: "Ich hielt mich lange auf der vierten Position, doch gegen Rennmitte verspürte ich auf einmal Vibrationen - vor allem in den engen Kurven. Am Samstag hatten wir ein Reifenproblem am Auto von Rob, also wollte ich auf der sicheren Seite sein und keine Risiken eingehen", schildert Menu die Situation aus seiner Sicht.
"Daher nahm ich Tempo heraus und landete letztendlich aber noch auf dem achten Platz." Was für ein überaus praktischer Zufall, wird sich der eine oder andere Zuschauer gedacht haben - für Menu ist die Meinung der Öffentlichkeit aber vollkommen unerheblich. "Jedem ist gestattet, das zu denken, wonach ihm der Sinn steht", gibt der 47-Jährige zu Protokoll. Er hätte Probleme gehabt, dies sei ein Fakt.
Der zweite Schweizer im Starterfeld, Fredy Barth (Sunred), erhielt ebenfalls einen Denkzettel: Für das Verursachen einer Kollision mit Augusto Farfus (BMW Team RBM), wodurch bei dessen Fahrzeug ein Reifenschaden auftrat, wurde Barth mit einer Bewährungsstrafe belegt. Diese gilt bis zum Saisonende und beinhaltet eine Strafversetzung um zehn Startplätze, sollte Barth nochmals auffällig agieren.
Komplett freigesprochen wurde indes Andy Priaulx (BMW Team RBM). Der dreimalige Weltmeister hatte sich im zweiten Rennen gleich zweimal mit Konkurrenten angelegt, woraufhin es zu leichten Berührungen kam. Sowohl den Zwischenfall mit Menu als auch den kleinen Rempler gegen Jordi Gené (SR) werteten die Rennkommissare allerdings als normale Rennunfälle - ohne Bestrafung.

