• 25.04.2011 17:24

  • von Stefan Ziegler

Coronel: "Der Schaden war beträchtlich..."

ROAL-Fahrer Tom Coronel kam in Zolder auf keinen grünen Zweig: Im Qualifying verpasste der Routinier die Top 10, im ersten Rennen gab's einen Crash

(Motorsport-Total.com) - So hatte sich Tom Coronel seinen "Heimevent" in Zolder sicherlich nicht vorgestellt. Der Niederländer war mit dem klaren Ziel ins zweite Wochenende des Jahres gegangen, seinen BMW 320 TC unter die Top 3 zu fahren und seinen Fans einen Podestplatz zu bescheren. Dieses Vorhaben ging gründlich schief, denn schon in der Qualifikation gelang Coronel nur ein elfter Platz. Es kam aber noch dicker.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

Der BMW 320 TC von Tom Coronel war nach dem Crash nicht mehr fahrtüchtig...

Nach einem schweren Unfall im ersten Rennen von Belgien konnte der 38-Jährige überhaupt nicht mehr ins Geschehen eingreifen, weil sein Fahrzeug vor Ort nicht mehr zu reparieren war. Coronel schluckte diese bittere Pille, auch wenn sie ihm nicht sonderlich schmeckte. "So läuft der Hase manchmal im Rennsport", meint der "fliegende Holländer" im Anschluss an den Zolder-Event.

Schon im Qualifying lief es nicht rund

"Schade nur, dass es bei einem Wochenende passieren musste, auf das wir uns alle schon sehr gefreut hatten. Unterm Strich sind die WM-Läufe von Zolder doch mein Heimevent. Ich hatte stets im Hinterkopf, dass so viele Leute nur wegen mir auf den Tribünen saßen. Wir hatten hier auch viele Sponsoren und Gäste vor Ort. Als Fahrer willst du allerdings ohnehin immer dein Bestes geben."

Dies gelang in Belgien nur bedingt. "Schon die Qualifikation lief nicht wirklich gut", berichtet Coronel. "Auf meinen schnellsten Runden auf frischen Reifen beging ich einen Fehler - beide Male verbremste ich mich an der gleichen Stelle. Aus diesem Grund verpasste ich die Top 10 um wenige Hundertstel. Ich musste also von Startrang elf aus ins Rennen gehen und mich dann nach vorne arbeiten."


Fotos: Tom Coronel, WTCC in Zolder


Diese Taktik war zunächst auch von Erfolg gekrönt: "Mein Start war klasse und ich war ziemlich rasch auf dem siebten Platz, verlor nach einem Manöver von Fredy Barth aber gleich wieder zwei Ränge. Er drückte mich nach außen und ich verlor sofort an Tempo. Dabei ging auch Poulsen an mir vorbei, was mir so gar nicht gefiel. Es war allerdings noch früh im Rennen und ich hatte noch reichlich Zeit."

Coronel wollte eigentlich nur ausweichen...

"Kurz darauf drehte sich Fredy aber rund 30 Meter vor mir und kreiselte auf die Strecke zurück. Ich wollte ihm auf der Außenseite ausweichen, fuhr durch den Dreck und in das Kiesbett", erklärt Coronel. "Ich fand einen Weg zurück auf den Kurs, indem ich langsam fuhr, wurde aber von einer Bodenwelle im Kies ausgehebelt. Mein Auto holperte zurück auf die Strecke und ich verlor kurz die Kontrolle."

"Just in diesem Augenblick fuhr Franz Engstler vor meinem Auto vorbei", schildert der Niederländer die Situation aus seiner Sicht. Der Haken daran: Engstler konnte nicht genug ausweichen, um den BMW seines Markenkollegen zu verfehlen. "Weder er noch ich konnten die Kollision vermeiden", bestätigt Coronel. Zumindest für den ROAL-Piloten war das Wochenende damit gelaufen.

"Der Schaden war beträchtlich", gesteht Coronel und merkt an: "Es ist einfach schade, dass wir nicht mehr daraus machen konnten." Teamchef Roberto Ravaglia ergänzt: "Wir hatten keine Chance, das Auto in der zur Verfügung stehenden Zeit zu reparieren. Deshalb waren wir im zweiten Rennen außen vor", sagt der Italiener. "Unser Blick richtet sich nun voll und ganz auf die beiden Rennen in Monza."¿pbvin|0|3619|coronel|0|1pb¿