• 01.11.2009 06:33

  • von Stefan Ziegler

BMW Doppelsieg im Regenchaos

Andy Priaulx und Jörg Müller dominierten das Regenrennen von Okayama - Alle WM-Kandidaten in den Punkten - Pole für Augusto Farfus

(Motorsport-Total.com) - Der Regen brachte Segen - zumindest für BMW: Unmittelbar vor dem Start zum ersten Sprintrennen des Tages wurde der Okayama International Circuit gründlich eingenässt und sorgte für vollkommen neue Bedingungen für die 27 Piloten der WTCC. Am besten zogen sich schließlich drei Routiniers aus der Affäre: Andy Priaulx (BMW) siegte nach 16 Runden vor Jörg Müller (BMW) und Rob Huff (Chevrolet).

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx zeigt's der Kamera: Saisonsieg Nummer zwei für den Rekord-Champion

Als das Starterfeld hinter dem Safety-Car auf die Reise geschickt wurde, konnte niemand der Beteiligten ahnen, dass der Tourenwagen-WM in Japan 16 überaus spannende und turbulente Rennrunden ins Haus stehen würden. Denn kaum war das Rennen in Umlauf drei freigegeben, schon verabschiedeten sich die großen Namen aus dem Kampf um die vorderen Positionen in Okayama.#w1#

Priaulx und Müller übernehmen die Spitze

Ausgerechnet die drei Titelkandidaten Gabriele Tarquini (SEAT), Yvan Muller (SEAT) und Augusto Farfus (BMW) mussten auf den ersten Metern kräftig Federn lassen - fast geschlossen rodelte das Trio nacheinander durch die Kiesbetten der 3,703 Kilometer langen Strecke, doch alle drei Fahrer konnten das Rennen wieder aufnehmen. Eine Vorentscheidung war damit aber schon gefallen.

An der Spitze hatten Priaulx und Müller das Kommando übernommen und führten das Feld fortan souverän um den Kurs, ohne dabei allzu sehr unter Druck zu geraten. Hielt sich Jordi Gené (SEAT) anfangs noch auf dem dritten Rang, musste der spanische Rennfahrer schon bald Chevrolet-Pilot Huff weichen, der in der aufregenden Schlussphase sogar noch zum führenden BMW Duo aufschloss.

Andy Priaulx, Jörg Müller

Andy Priaulx und Jörg Müller fuhren in Okayama souverän zum Doppelsieg Zoom

Gené konnte den vierten Platz aber nicht lange für sich behaupten, musste er sich doch in der zweiten Rennhälfte teamdienlich verhalten und seinen beiden Stallgefährten Muller und Tarquini jeweils eine Position überlassen - damit waren die Platzierungen an der Spitze des Feldes bezogen, aber noch lange nicht in trockenen Tüchern: Vor allem Rang acht war im ersten Rennen schwer umkämpft.


Fotos: WTCC in Okayama


Farfus macht Druck und holt auf

Im Gegensatz zu seinen WM-Konkurrenten aus dem SEAT-Lager hatte BMW Pilot Farfus bei seinem Ausflug zu Rennbeginn einige Plätze eingebüßt und fand sich auf einmal im breiten Mittelfeld wieder - und plötzlich waren alle vier Hersteller in eine wilde Hatz verwickelt, die dem achten Rang von Tom Coronel (SEAT) galt. In dessen Schlepptau folgten Alain Menu (Chevrolet), James Thompson (Lada) und Farfus.

Letzterer musste auf Gedeih' und Verderb' an seinen Vorderleuten vorbei, wollte er seine Chance in der Fahrerwertung wahren. Entsprechend couragiert ging der Brasilianer in Japan zu Werke: In Runde elf übernahm Farfus die Position von Lada-Fahrer Thompson, in Runde 14 lag der BMW Pilot schon auf Rang neun vor Coronel - und so musste die letzte Runde eine Entscheidung um Rang acht herbeiführen.

Alain Menu, Augusto Farfus

An Alain Menu biss sich Augusto Farfus beinahe die Zähne aus, kam aber vorbei Zoom

Menu verteidigte sich in der Schlussphase geschickt, sodass Farfus sehr tief in die Trickkiste greifen musste, um seinen arrivierten WTCC-Konkurrenten doch noch zu überrumpeln. Farfus stach in eine fast nicht vorhandene Lücke und presste sich prompt vorbei, wodurch Menu einen kurzen Ausflug ins Kiesbett unternehmen musste, ehe er das Rennen fortsetzen konnte. Platz acht war der Schweizer los.

Spannung bis zur Ziellinie

Während auf den letzten Punktepositionen bis aufs Messer gefightet wurde, machte das führende BMW Länderteam Duo auf den beiden ersten Rängen ebenfalls noch einmal Dampf. Priaulx hatte augenscheinlich mit seinen Regenreifen zu kämpfen und Müller wollte sich die Schwäche seines Markenkollegen zunutze machen und seinerseits seinen ersten Saisonsieg 2009 einfahren.

Gleich mehrfach steckte der einzige deutsche Werksfahrer in der Tourenwagen-WM seine BMW Nierennase neben den 320si von Priaulx, fand aber keinen Weg vorbei am dreimaligen Champion, der seinen ersten Platz schlussendlich sicher ins Ziel von Okayama rettete. Huff war angesichts des engen Zweikampfs zwischen Priaulx und Müller noch einmal herangekommen, blieb aber Dritter.

Felix Porteiro, Tom Coronel, Seiji Ara

Félix Porteiro, Tom Coronel und Seiji Ara bildeten das Privatier-Podium in Japan Zoom

Dahinter fegten die beiden Titelanwärter aus dem Hause SEAT über die Linie: Muller belegte Rang vier vor Tarquini, Gené und Tiago Monteiro (SEAT) - Farfus brachte den für seine Ambitionen so wichtigen achten Platz ins Ziel und verwies Chevrolet-Fahrer Menu auf die undankbare neunte Position. Noch vor Thompson schnappte sich Coronel Rang zehn und den Sieg bei den Privatiers.

Der "Fliegende Holländer" ließ seinen Konkurrenten aus der Independents' Trophy im Regen von Japan nicht den Hauch einer Chance und konnte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung noch einmal ausbauen. Félix Porteiro (BMW) holte sich Klassenrang zwei, der dritte Platz bei den Privatiers ging überraschend an Wiechers-Gaststarter Seiji Ara (BMW). Franz Engstler (BMW) sah das Ziel nicht.

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