2010: Moskau oder Togliatti

(Motorsport-Total.com) - Schon seit geraumer Zeit ist bekannt, dass die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auch im kommenden Jahr eine neue Rennstrecke in den Kalender aufnehmen wird - nur welche, ist bislang noch nicht fix. Wie 'Motorsport-Total.com' in Pau erfahren hat, entscheiden die Verantwortlichen in den nächsten Tagen, welcher russische Kurs Gastgeber für die Rennautos der Tourenwagen-WM sein darf. Ein Jahr vor dem Debüt der WTCC in Russland sind noch zwei Bewerber im Austragungsrennen.

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Erst Marokko, dann Russland: Die WTCC sucht aber noch die passende Strecke...

"Im Moment steht nur fest, dass wir zwei Optionen haben. Eine Möglichkeit wäre, direkt in Moskau auf einem Straßenkurs zu fahren. Die andere Option wäre ein Rennen bei der Avtovaz-Fabrik und den Lada-Einrichtungen in Togliatti", sagte WTCC-Promoter Marcello Lotti in Frankreich gegenüber 'Motorsport-Total.com' und fügte an: "Es wird auf alle Fälle ein Stadtkurs sein - soviel ist sicher - an einem dieser beiden Orte."#w1#

Die Qual der Wahl: Moskau oder Togliatti?

"Wir werden dieser Tage entscheiden, wo wir unsere Zelte aufschlagen werden. Es gibt diverse Aspekte, die man dabei in die Überlegungen mit einbeziehen muss. Moskau würde der Kommunikation natürlich sehr dienlich sein, denn dann müssten wir vorab gewiss nicht sonderlich viel Werbung betreiben", erläuterte der Italiener. "Andererseits ist Moskau aus organisatorischer Sicht nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen."

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Die WTCC bietet vor allem auf engen Stadtkursen immer packenden Rennsport Zoom

"Da könnte es selbst in letzter Minute noch einige Probleme geben. Das könnte uns durchaus einige schlaflose Nächte bescheren. Und ich muss gestehen: Von Zeit zu Zeit müssen auch wir einmal schlafen - speziell nach so einem Wochenende", verwies Lotti auf die jüngsten Ereignisse abseits der Rennstrecke. Ungeachtet dessen wird die Erweiterung der Tourenwagen-WM hinter den Kulissen aber weiter vorangetrieben.

"Wir werden die Örtlichkeiten gemeinsam mit der russischen Regierung und den verantwortlichen Behörden vor Ort analysieren und auch Lada wird mit von der Partie sein", schilderte Lotti die weiteren Schritte. "In den nächsten Tagen wollen wir eine Entscheidung für den provisorischen Kalender haben, damit wir dem Weltverband im Juni einen entsprechenden Plan vorlegen können" - im Sommer 2010 soll dann das erste Rennen in Russland stattfinden.

Neue Märkte für die Hersteller der WTCC

Wie schon bei den neuen Veranstaltungen in Japan (2008) und Marokko (2009) möchte man mit der WTCC neue Märkte erschließen. Lotti: "Wir versprechen uns davon hauptsächlich eine Popularitätssteigerung in Russland. Das hängt nicht zuletzt auch mit der Beteiligung von Lada zusammen. Wir haben schon einen Sendevertrag mit dem russischen Fernsehen abgeschlossen und insgesamt erhoffe ich mir einiges von diesem Event."

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Das neue Lada-Werksteam erhält in der Saison 2010 ein waschechtes Heimrennen Zoom

"Wir haben uns daher auch bewusst für ein Stadtrennen entschieden, denn auf diese Weise stehen wir in direktem Kontakt zu den Einwohnern und der Bevölkerung. In einem Land, wo es keine große Motorsporttradition gibt, wäre es vermutlich äußerst schwierig, die Tribünen voll zu bekommen", gab der italienische WTCC-Promoter zu Protokoll. Eine Taktik, die beim Premierenrennen in Afrika vor knapp einem Monat bestens aufgegangen ist.

"Auf einem Straßenkurs stellt sich eine solche Frage eben nicht", fuhr Lotti fort und gab sich sehr zuversichtlich, nach Okayama und Marrakesch wieder einmal auf das richtige Pferd zu setzen. "Das Rennen in Russland wird der Meisterschaft vor allem in Punkto Marketing zugute kommen, denn dieses Land ist für die Hersteller sehr interessant", sagte Lotti abschließend und merkte an: "Zudem unterstützen wir dadurch das Lada-Programm."