WP1-2: Ogier setzt sich an die Spitze

Volkswagen-Werksfahrer Sebastien Ogier gewinnt die zweite kurze Auftaktprüfung der Rallye Mexiko und übernimmt die Führung - Die Spitze liegt dicht beisammen

(Motorsport-Total.com) - Am Donnerstagabend (Ortszeit Mexiko) startete die dritte Rallye der Saison mit zwei kurzen Showprüfungen in der Stadt Guanajuato. Die WRC-Assen wurden beim zeremoniellen Start von unzähligen mexikanischen Fans angefeuert und Thierry Neuville (Ford) sicherte sich die Bestzeit in der ersten Wertungsprüfung durch die Straßen der Stadt. Anschließend war Sebastien Ogier (Volkswagen) der Schnellste in einem angrenzenden Park und übernahm die Führung der Gesamtwertung. Nach den beiden kurzen Auftaktprüfungen beträgt der Vorsprung des WM-Führenden drei Zehntelsekunden auf Mads Östberg (Ford) und sechs Zehntelsekunden auf Neuville. Vizeweltmeister Mikko Hirvonen (Citroen) liegt mit 1,1 Sekunden Rückstand auf Platz vier.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier übernahm auf den beiden kurzen Auftaktprüfungen die Führung Zoom

Die Rallye Mexiko startete mit einem riesigen Spektakel in der ehemaligen Silberminenstadt Guanajuato, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Wie in jedem Jahr versammelten sich zehntausende Fans im Zentrum und sorgten bei der "Street-Stage" für Fiesta. Der Himmel wurde von einem Feuerwerk erleuchtet. Die ein Kilometer kurze Strecke führte teilweise durch zu Straßen umgebauten Bergwerksschächten, die von den Scheinwerfern der WRC-Boliden hell erleuchtet waren.

Fehler durften sich die Asse nicht erlauben, denn bei der kleinsten Unachtsamkeit konnte man in der Mauer landen. Erschwerend kamen die rutschigen Pflastersteine hinzu. Wie als Popstars gefeiert gingen die Fahrer nacheinander auf die erste Zeitenjagd. Ein gefeierter Star war Ken Block (Ford), der seine erste Rallye in diesem Jahr bestreitet. "Es ist eine gefährlich Prüfung und macht viel Spaß. Es ist cool, dass so viele Fans hier sind", freut sich der US-Amerikaner. Im Tunnel erwischte er mit einer Felge den gleichen Randstein wie im Vorjahr, doch es war nichts passiert.

Ebenfalls zum ersten Mal in diesem Jahr war Nasser Al-Attiyah (Ford) dabei. "Es war recht rutschig, weil im Tunnel etwas Wasser stand. Es wird für mich eine schwierige Rallye, aber ich will in die Top 5", lautet sein Ziel. Lange hielt Al-Attiyah auch die Bestzeit, doch schließlich war Neuville in 53,7 Sekunden der Schnellste in Guanajuato. "Es war eine gute Prüfung, die Zeit ist auch okay, also bin ich zufrieden", sagt der Belgier.


Fotos: WRC: Rallye Mexiko, Donnerstag


Ford regierte den Auftakt vor Publikum, denn Östberg landeten zeitgleich auf dem zweiten Platz. "Es ist eine knifflige Prüfung, denn in Kurve eins war es aufgrund des Wassers sehr rutschig", kommentiert der Norweger. Drei Zehntelsekunden fehlten auf Neuville. "Man hätte in dieser Prüfung viel Zeit verlieren können." Die Spitze verlor keine entscheidende Zeit, denn die Topstars lagen alle innerhalb von 1,5 Sekunden.

Erster Verfolger des M-Sport-Trios war Ogier als Vierter. Sein Teamkollege Latvala folgte direkt dahinter. Beide Volkswagen-Werksfahrer waren wie schon im Qualifying mit harten Reifen unterwegs. Nicht optimal lief der Auftakt für Hirvonen, denn er landete mit 1,5 Sekunden Rückstand nur auf Platz zehn. "Es ist immer eine schwierige Prüfung und ich bin gar nicht zufrieden", berichtet der Vizeweltmeister. "Am Start wäre mir beinahe der Motor abgestorben."

Thierry Neuville

Thierry Neuville war in den Straßen von Guanajuato der Schnellste Zoom

Nowikow war mit seinem Ford lediglich um zwei Zehntelsekunden schneller und klassierte sich als Neunter. "Es war generell sehr rutschig, aber es sind viele Fans hier, was toll ist. Es ist der beste Start einer Rallye", schwärmt der Russe von der Kulisse. Seine Co-Pilotin Ilka Minor startete ein besonderes Jubiläum: Die Rallye Mexiko ist der insgesamt 100. WM-Start für die Österreicherin. Da kein Topfahrer ein entscheidender Fehler unterlaufen war, war weiterhin alles offen.

WP2: Ogier im Park der Schnellste

Anschließend stand mit der 2,60 Kilometer kurzen "Parque Bicentenario" eine weitere kurze Nachtprüfung auf dem Programm. Es war eine brandneue Prüfung und sie stellte sich für Martin Prokop (Ford) als knifflig heraus. Der Tscheche kam mit einem wilden Drift über die Ziellinie und drehte sich anschließend. "Ich habe die Kurve nach der Zieldurchfahrt verpasst. Glücklicherweise ist nichts passiert", sagt er erleichtert. "Trotzdem war die Atmosphäre sehr schön."

Es war eine spezielle Prüfung, wie Block schmunzelnd feststellte: "Das ist die merkwürdigste Prüfung, die ich je gefahren bin - durch einen Park!". Der US-Amerikaner hatte wie auch die nachfolgenden Fahrer trotz der rutschigen Verhältnisse keinerlei Probleme. Die Bestzeit in WP2 ging an Ogier, der damit auch die Führung in der Gesamtwertung an sich riss. "Es war okay. Die richtige Rallye startet morgen. Wir werden sehen, ob es die falsche Reifenwahl war", meint er über die harte Mischung. "Im Qualifying war es falsch, aber die Rallye ist noch lang."

In der Gesamtwertung ist Östberg mit 0,3 Sekunden Rückstand Zweiter. "Es war nicht so schlecht. Ogier war auf den harten Reifen und ich glaube, das war für diese Prüfung besser", schätzt der Norweger und kündigt an: "Ich werde morgen bis ans absolute Limit pushen." Will er gewinnen? "Ich will es zumindest versuchen." Neuville rutschte in der Gesamtwertung auf Rang drei zurück. Trotzdem war der Belgier mit seinem Ford zufrieden.

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen ließ in WP1 durch einen verpatzten Start etwas Zeit liegen Zoom

"Das Auto fühlt sich sehr gut an und es war eine nette Prüfung. Alles ist in Ordnung. Ich habe eine gute Startposition, weil ich ein gutes Qualifying gefahren bin. " Diesmal lief es für Hirvonen besser, denn er war nur um eine Zehntelsekunde langsamer als Ogier. Damit verbesserte sich der Finne auf Platz vier. "Die richtige Action startet erst morgen. Die erste Prüfung war nicht so gut, aber jetzt war es besser." Hirvonen geht am Freitag als 13. auf die Strecke und hat damit theoretisch die beste Ausgangsposition.

Die Spitze befindet sich nach den ersten beiden Prüfungen noch dicht beisammen, denn die Top 10 liegen innerhalb von 7,1 Sekunden. Auf Platz fünf übernachtete Sordo. "Ich bin sehr froh, dass ich ins Ziel gekommen bin", sagt er über WP2. "Es lag viel Matsch von den anderen Autos." Chris Atkinson belegt mit seinem Citroen Rang sechs. Dagegen verlor Al-Attiyah etwas Zeit und rutschte auf Rang sieben zurück. Ebenfalls nicht ganz perfekt lief es für Latvala. "Es war wichtig, hier gut durchzukommen. Es gab keinerlei Probleme, abgesehen von einem abgestorbenen Motor am Start."


Impressionen des zeremoniellen Starts

Das summierte sich auf einen Rückstand von 6,4 Sekunden, womit Latvala auf Platz neun der Gesamtwertung liegt. Einen Platz vor ihm rangiert Nowikow. "Ich bin es ruhig angegangen, weil es eine knifflige Prüfung war. Hier kann man nichts gewinnen, aber alles verlieren", begründet der Russe seine Taktik. Lokalmatador Benito Guerra (Citroen) komplettiert die Top 10.

Am Freitag stehen insgesamt elf Wertungsprüfungen auf dem Programm.

Gesamtwertung nach 2 von 23 Prüfungen (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 3:19,5 Minuten
02. Mads Östberg (Ford) +0,3 Sekunden
03. Thierry Neuville (Ford) +0,6
04. Mikko Hirvonen (Citroen) +1,1
05. Dani Sordo (Citroen) +1,4
06. Chris Atkinson (Citroen) +2,4
07. Nasser Al-Attiyah (Ford) +4,1
08. Jewgeni Nowikow (Ford) +5,3
09. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +6,4
10. Benito Guerra (Citroen) +7,1

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