Ogier: "Bin nicht der neue Loeb. Ich bin Ogier!"

WM-Spitzenreiter Sebastien Ogier ist die Vergleiche mit Sebastien Loeb leid - Der Franzose ist gespannt auf die Performance des Polo auf mexikanischem Schotter

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Ogier ist als WM-Führender zur Rallye Mexiko gereist. Mit Platz zwei in Monte Carlo und der dominanten Vorstellung in Schweden ist der Franzose in aller Munde. Dazu hat er mit Volkswagen ein starkes Team im Rücken, auch wenn die Wolfsburger immer betonen, dass die Saison noch jung und noch sehr lange ist. In Mexiko muss sich der neue Polo R WRC erstmals auf Schotter beweisen. Dazu kommt durch die Höhenlage die dünnere Luft, weshalb die Motoren an Leistung verlieren. Mexiko ist deshalb eine einzigartige Rallye im Kalender.

Titel-Bild zur News: Sebastien Ogier

Sebastien Ogier kann die Vergleiche mit Sebastien Loeb nicht mehr hören Zoom

Dennoch zählt Ogier aufgrund seiner bisherigen Saisonleistung zu den Topfavoriten. Speziell die dominante Performance in Schweden hat Szene-Kenner beeindruckt. "Ogier ist in Schweden etwas gelungen, was Sebastien Loeb nie geschafft hat: Er hat die Rallye von Start bis ins Ziel dominiert", sagt M-Sport-Chef Malcolm Wilson gegenüber 'MaxRally'. "Es ist etwas beängstigend daran zu denken, dass Ogier bei einer Rallye so stark war, wo man es nicht erwartet hat. Wir werden alle einen Realitäts-Check erhalten, wie stark er in der Zukunft sein wird."

Ogier selbst tritt aber sofort auf die Euphoriebremse: "Ich kann dir sicher sagen, dass ich nicht der neue Loeb bin. Ich bin Ogier. Ich habe diesen Vergleich schon so oft gehört. Das brauchen wir nicht mehr. Zwischen uns liegen zehn Jahre, wir sind eine andere Generation", unterstreicht der Volkswagen-Werksfahrer die Unterschiede zum neunfachen Weltmeister. "Wäre ich zehn Jahre älter, dann wäre es vielleicht ein großes Duell zwischen uns. Jetzt gebe ich mein Bestes und werde weiterhin schnell fahren."


Fotos: Volkswagen, WRC: Rallye Mexiko, Donnerstag


"Gegen ihn anzutreten war eine große Erfahrung für mich, damit ich mein Limit finde." Aber auch ohne Loeb sieht Ogier einen engen Wettbewerb. "Es ist immer noch schwierig und die anderen Fahrer halten mich auf Trab. Hoffentlich wird es ein großer Kampf", hält er mit Blick auf Mexiko fest. "Es ist eine lange Rallye und der Polo sieht auf Schotter gut aus. Wir müssen auch die Zuverlässigkeit abwarten, denn die ersten beiden Rallyes waren nicht zu hart für das Auto."

"Hier wird es schwieriger, denn es besteht auch die Gefahr auf Reifenschäden. Ich werde nicht zu 100 Prozent aggressiv fahren. Bei dieser Rallye sind 99 Prozent oft besser als 110 Prozent." Ogier hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und geht besonnener zu Werke. In erster Linie wird Mexiko zeigen, wie sich der Polo auf Schotter schlägt. Ogier schätzt die Situation realistisch ein: "Wir sind wieder zurück am Boden, denn diese Rallye startet nun."

Andere Strategie im Qualifying

"Wir sind mit dem Saisonstart und den Ergebnissen in Monte Carlo und Schweden sehr zufrieden. Jetzt werden wir sehen, was wir auf Schotter machen können. Am Vormittag ist es nicht so schlecht gelaufen", spricht der 29-Jährige das Qualifying an. Im Gegensatz zur Konkurrenz von Citroen und Ford setzte Volkswagen auf die harte Reifenmischung. Damit war die Bestzeit außer Reichweite. "Wir haben eine andere Strategie gewählt, weil wir Reifen für die Rallye sparen wollten."

"Wir haben die harten Reifen nicht getestet und wussten nicht, ob sie stärker sind. Wir wollten eine sichere Strategie. Außerdem musste ich als erster Fahrer auf die Strecke. Das war auch ein Nachteil. Ich wurde Fünfter und werde morgen als Neunter starten", lauten die Zahlen. Doch bereits am Donnerstagabend (Ortszeit Mexiko) stehen die ersten beiden kurzen Showprüfungen auf dem Programm.

Speziell die Strecke durch die Altstadt von Guanajuato zählt zu den Höhepunkten des gesamten Rallye-Kalenders. "Das ist der beste zeremonielle Start der Saison. Es ist unglaublich, wenn man so viele Fans sieht", schwärmt Ogier, der trotzdem die offenen Straßen im Gelände bevorzugt. "Auf den engen Straßen in der Stadt ist es nicht so einfach. Es kann leicht ein dummer Fehler passieren. Mir gefällt die Rallye generell. Die lange Prüfung ist sehr schön." Am Sonntag steht die Königsprüfung "Guanajuatito" mit 54 Kilometern auf dem Programm.