• 06.09.2008 09:57

  • von Britta Weddige

Trotz Duval: Fords Zukunft heißt Latvala

Jari-Matti Latvala muss in Spanien und Korsika sein Cockpit für Francois Duval räumen, doch Armin Schwarz weiß: Für den Finnen ist das kein Grund zur Sorge

(Motorsport-Total.com) - Die Luft wird dünn für Ford: Nach dem eigenen Last-Minute-Desaster und dem Citroën-Doppelsieg in Neuseeland liegt man in der Herstellerwertung 20 Punkte hinter den Rivalen aus Frankreich zurück. Das Ford-Ziel, zum dritten Mal in Folge Markenweltmeister zu werden, ist in weite Ferne gerückt. Vor allem, weil von den vier noch ausstehenden Läufen zwei auf dem Lieblingsuntergrund der Citroën-Mannen Sébastien Loeb und Daniel Sordo gefahren werden: Asphalt.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Zählt derzeit noch nicht zu den Asphaltspezialisten: Jari-Matti Latvala

Ford hat reagiert: Bei den Rallyes in Spanien und Korsika wird Jari-Matti Latvala durch Asphalt-Spezialist Francois Duval ersetzt. Ein Zeichen dafür, dass Ford mit dem Rücken zur Wand steht? "Das ganz bestimmt", pflichtet Experte Armin Schwarz gegenüber 'Motorsport-Total.com' bei. "Aber das war eigentlich schon seit Finnland klar, dass sie mit dem Rücken ein bisschen an der Wand stehen. Da musste jetzt schon irgendwie ein Wunder geschehen. Wenn Sébastien nicht noch irgendwo eine Nullrunde hat, dann wird das nicht mehr reichen."#w1#

Doch wie geht Latvala damit um, dass er bei zwei Läufen ausgetauscht wird und stattdessen bei der B-Mannschaft Stobart antreten muss? Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es für einen jungen und aufstrebenden Piloten ein Rückschlag sein muss, wenn sein Team plötzlich lieber auf einen anderen setzt. Das könnte dem Selbstvertrauen einen herben Knacks geben - diesen Eindruck könnte man haben.

Doch laut Schwarz trügt dieser Eindruck: "Latvala weiß genau, dass er bei Ford der Zukunftsmann ist. Das sagt ihm Malcolm Wilson auch bei jeder Gelegenheit." Deshalb habe Latvala auch kein Problem damit, wenn Duval ihn in Spanien und Korsika ersetzt, so Schwarz: "Er sieht es ganz einfach so: Wenn Ford die Marken-Weltmeisterschaft wieder gewinnen will, dann brauchen sie einen Piloten, der auf Asphalt stark ist. Und da steht Latvala mit beiden Füßen auf dem Boden und sagt: 'Ich brauche auf Asphalt noch ein paar Jahre, bis ich da wirklich gut bin.'"

Latvalas Selbstvertrauen werde der Cockpittausch also nichts anhaben, ist Schwarz überzeugt. Ist vielleicht sogar das Gegenteil der Fall? Nimmt es dem jungen Finnen den Druck von den Schultern und gibt es ihm die nötige Zeit, um zu reifen? Schwarz: "Ganz bestimmt, ganz, ganz bestimmt."