• 31.08.2008 08:11

  • von Britta Weddige

SS12-18: Glückssieg für Loeb in Neuseeland

Die letzte Wertungsprüfung in Neuseeland wurde zum Desaster für Ford, Citroën feiert glücklichen Doppelsieg und zieht in der WM davon

(Motorsport-Total.com) - Der letzte Tag der Rallye Neuseeland bot wieder einmal Dramatik pur. Glücksgöttin Fortuna zeigte sich launisch: Erst bevorzugte sie Ford, dann aber entschied sie sich anders und verhalf Citroën zum Doppelsieg. Sébastien Loeb siegte vor Daniel Sordo, Mikko Hirvonen musste sich mit Rang drei begnügen, Jari-Matti Latvala schied in der letzten Wertungsprüfung, die zum Desaster für Ford wurde, aus. In der Weltmeisterschaft konnte Loeb seinen Vorsprung als Führender gegenüber Mikko Hirvonen auf acht Punkte ausbauen (86 zu 78), in der Herstellerwertung hat Citroën nun 20 Zähler Vorsprung auf Ford (141 zu 121).

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Am Ende durfte der Weltmeister jubeln: Sébastien Loeb siegte in Neuseeland

Dabei schien für Loeb und Citroën in der ersten Wertungsprüfung des Tages schon alles verloren. Nach dem Einsatz von Teamtaktik am Samstag führte Latvala vor dem letzten Tag vor Hirvonen, Loeb und Sordo. Aus dem Citroën-Plan, durch die bessere Startposition aufzuholen, wurde zunächst nichts. Denn gleich in der ersten Prüfung am Morgen baute Loeb einen massiven Dreher ein und verlor viel Zeit. Danach sah alles danach aus, dass Latvala vor Hirvonen gewinnt, Sordo Dritter wird und Loeb Vierter.#w1#

Die dramatische Wende

Doch in der letzten richtigen Wertungsprüfung, bevor es in die abschließende Zuschauerprüfung ging, wendete sich das Blatt dramatisch. Ford verlor in der 29,72 Kilometer langen "Whaanga Coast" alles. Latvala rammte einen Felsen und musste aufgeben, Hirvonen hatte einen schleichenden Plattfuß, drehte sich und schleppte sich mit fast einer Minute Rückstand ins Ziel. Loeb überholte Sordo und das überraschende Endergebnis stand fest. "Dass ich hier gewonnen habe, war mehr als glücklich", räumte Sieger Loeb im Ziel ein.

In dieser letzten Wertungsprüfung schied zudem Francois Duval aus, der im Stobart-Ford die ganze Rallye über auf Rang fünf gelegen war. Der Belgier schoss in einer eigentlich langsamen Kurve einfach geradeaus, warum, ist noch unklar. Durch sein Aus und durch den Ausfall von Latvala machten alle dahinterliegenden Piloten noch zwei Plätze gut: Subaru-Pilot Petter Solberg, der mit seinem Impreza nicht wirklich rundherum zufrieden war, rutschte vor auf Rang vier, Citroën-Privatier Urmo Aava wurde Fünfter.

Suzuki mit bisher bestem Ergebnis

Suzuki konnte das bisher stärkste Ergebnis in seiner Premierensaison holen - Per-Gunnar Andersson belegte Rang sechs, Toni Gardemeister wurde Siebter. Der letzte Fahrerpunkt ging an Federico Villagra vom Munchi's-Team, sein Aushilfs-Teamkollege Henning Solberg wurde Neunter und holte damit einen Herstellerpunkt für Munchi's.

Die WRC macht nun wieder eine mehrwöchige Pause. Der nächste Lauf ist die Spanien-Rallye am ersten Oktober-Wochenende, gefolgt von der Korsika-Rallye eine Woche später. Ford wird alles versuchen, um Citroën zumindest in der Herstellerwertung noch abzufangen und setzt bei diesen Asphaltläufen Duval ein, Latvala fährt in Spanien und Korsika für Stobart.