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  • 30.08.2008 09:47

  • von Britta Weddige

SS6-11: Latvala durfte in Führung gehen

Jari-Matti Latvala liegt nach dem zweiten Tag der Rallye Neuseeland an der Spitze, weil Mikko Hirvonen und Sébastien Loeb am Ende bewusst langsam fuhren

(Motorsport-Total.com) - Nach dem zweiten Tag der Rallye Neuseeland liegt Ford-Pilot Jari-Matti Latvala, der den Tag auf Rang vier begonnen hatte, wieder an der Spitze. Der junge Finne hat 9,3 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen Mikko Hirvonen und 13,3 Sekunden Vorsprung auf den Gesamtdritten Sébastien Loeb. Daniel Sordo komplettiert die Top 4 mit weiteren 2,4 Sekunden Rückstand - dahinter tut sich eine Lücke von fast eineinhalb Minuten auf.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala bekam am zweiten Tag die Führung geschenkt

Am Ende des zweiten Tages begann auch Citroën-Star Loeb zu taktieren. Der Franzose konnte den Umstand nutzen, dass sein Rivale Hirvonen heute den Straßenkehrer spielen musste, fuhr eine schnelle Pace und konnte seinen Rückstand von rund 28 Sekunden aufholenb. In der vorletzten Prüfung übernahm Loeb die Führung. Doch er entschied sich dafür, sich wieder zurückfallen zu lassen und damit auf den morgigen schwierigen Schotterprüfungen eine bessere Startposition zu haben.#w1#

Citroën entschied: Vom Gas gehen

Loeb ging in der letzten Prüfung des Samstags "Te Akau North" so vom Gas, dass er beinahe stehenblieb. Damit verlor er wieder 23 Sekunden auf Latvala und fiel im Gesamtklassement zurück auf Rang drei. Mit nur 13,3 Sekunden Rückstand auf den Spitzenreiter hat Loeb aber beste Chancen, am morgigen letzten Tag ganz nach vorn zu fahren, wenn er eine ähnliche Pace an den Tag legen kann wie heute. Auch Hirvonen taktierte in der letzten Prüfung und verringerte seine Pace ebenfalls. Latvala, der als Einziger der Top 3 in der letzten Prüfung Vollgas gab, konnte wurde durch das Taktieren dr anderen von Platz drei vor auf Rang eins gespült. Das Langsamfahren von Loeb und Hirvonen sorgte dafür, dass auch Sordo als Vierter noch in Schlagdistanz blieb.

"Mit einem Rückstand von 28 Sekunden blieb uns gar nichts anderes übrig, als Vollgas zu geben", kommentierte Loeb seine Aufholjagd. "Als Zweiter auf die Piste zu gehen ist definitiv besser als in diesen heftigen Prüfungen Erster zu sein." Und das gilt natürlich auch für den letzten Tag. "Die heutige Etappe ist gut für uns gelaufen und Sébastien konnte in der vorletzten Prüfung die Führung übernehmen. Aber in Absprache mit Seb entschieden wir, dass er die besten Siegchancen hat, wenn er morgen nicht als Erster auf die Piste geht", erklärte Teamchef Olivier Quesnel - der bisher nicht sonderlich begeistert war von den taktischen Manövern der Ford-Konkurrenz - warum nun auch Citroën das Langsamfahren für sich entdeckt hat.

"Als Zweiter auf die Piste zu gehen ist definitiv besser als in diesen heftigen Prüfungen Erster zu sein." Sébastien Loeb

Ford-Piloten erwarten engen Fight

Hirvonen war schon am Morgen klar, dass er als Erster auf der Piste Zeit verlieren würde, "aber ich habe mehr verloren, als ich dachte", bilanzierte der Finne: "Es war ein harter Tag, aber ich bin durchgekommen und die Abstände sind nicht allzu groß." Auch wenn er in der letzten Prüfung nicht mehr alles gegeben habe, habe er als Erster auf der Piste nicht allzu viel taktieren können, erklärte Hirvonen weiter: "Aber ich bin in einer guten Position und alles, was ich machen kann, ist morgen schneller zu sein als alle anderen. Es wird echt spannend und ich kann es kaum erwarten. Ich habe eine gute Startposition, aber Loeb hat eine noch bessere. Deshalb wird es schwierig. Wenn ich mir hätte meine Position aussuchen können, dann hatte ich mich für Platz vier entschieden."

Latvala räumte ein, dass er über die Führung überrascht sei, nachdem er als Dritter in die letzte Prüfung des Tages gegangen war: "Es ist ein tolles Gefühl, an der Spitze zu übernachten, aber es könnte mir morgen einige Schwierigkeiten einbringen. Ich wollte Loeb einholen und hatte erwartet, in den Top 3 zu sein - aber nicht, in Führung zu liegen. Aber ich darf mir keine Gedanken darüber machen, dass ich als Erster auf die Piste muss, mentale Stärke ist jetzt gefragt. Es wird ein enger Fight. Vielleicht wird die Rallye wie letztes Jahr, als Ford mit 0,3 Sekunden Vorsprung gewonnen hat. Es wird eine echte Herausforderung."

"Wenn ich mir hätte meine Position aussuchen können, dann hatte ich mich für Platz vier entschieden." Mikko Hirvonen

Große Lücke nach den Top 4

Das Feld hinter den Top 4 liegt schon weit zurück. Francois Duval (Stobart) hat als Fünfter schon 1:25.2 Minuten Rückstand auf Sordo. Mehr als eine Minute dahinter folgt Citroën-Privatier Urmo Aava auf Rang sechs. Er hat jedoch Subaru-Pilot Petter Solberg im Nacken, der nur drei Sekunden Rückstand auf den Esten hat. Per-Gunnar Andersson und sein Suzuki-Kollege Toni Gardemeister folgen auf den Plätzen acht und neun, Federico Villagra (Munchi's) komplettiert die Top 10.

Henning Solberg, der für das Munchi's-Team fährt, ist heute als Re-Starter wieder dabei gewesen, nachdem er gleich in der ersten Prüfung der Rallye mit einer defekten Servolenkung ausgefallen war. Der Norweger holte in vier der heutigen sechs Prüfungen die Bestzeit und katapultierte sich damit zurück auf Rang 13.