• 29.11.2008 11:12

  • von Britta Weddige

Subaru: Durchblick im Nebel

Das Wetter kann in Wales richtig ungemütlich werden, doch genau das sind die Bedingungen, die man sich bei Subaru für das Saisonfinale wünscht

(Motorsport-Total.com) - Subaru startet beim Saisonfinale kommende Woche zum zweiten Heimrennen des Jahres. Nur ein paar Autostunden südlich vom Teamsitz in Banbury trifft sich die WRC in der Region Swansea/Cardiff zur Wales Rallye GB. Die walisischen Forstwege sind bekannt für Matsch, Regen und Nebel - und genau das sind die Bedingungen, für die man sich bei Subaru bestens gerüstet sieht. "Subaru war bei der Rallye GB immer schon erfolgreich und deshalb freuen wir uns darauf", sagte Teamchef David Richards hinsichtlich der neun Siege, die sein Team in Wales schon holen konnte.

Titel-Bild zur News: Chris Atkinson

Bei Subaru kennt man die Tücken der Rallye Wales bestens

"Da der Lauf in diesem Jahr noch ein bisschen später stattfindet, bin ich sicher, dass die Bedingungen noch anspruchsvoller sein werden als normal", so Richards. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir diesmal in den walisischen Wäldern auch Eis und sogar Schnee haben werden. Mit der Wales-Rallye geht eine sehr lange Saison zu Ende, in der wir die Perfomance unseres neuen Autos stetig verbessert haben. Und ich bin sicher, dass Petter und Chris sich nach den jüngsten Tests auf den Lauf freuen."#w1#

Ein Teil der Prüfungen in Wales wird in der einbrechenden Dunkelheit gefahren. Dazu wird es am Freitag besonders tückisch: Sechs der ersten Prüfungen wurden in den letzten Jahren nicht für die WRC genutzt. Zudem gibt es am Freitagmittag nur einen Remote-Service. Damit sind die Teams eingeschränkt, denn sie dürfen nur die Ersatzteile verwenden, die im Rallyeauto mitgefahren sind.

"Da muss man schon viel Selbstvertrauen haben, um angreifen zu können." Paul Howarth

"Tag eins wird kritisch, weil es keinen richtigen Service gibt", erklärte Teamkoordinator Paul Howarth. "Wenn man bei den vielen Prüfungskilometern irgendetwas Dummes tut oder einen Radiator kaputt macht, hat man ein Problem. Beim Remote-Service dürfen wir nur die Teile nehmen, die im Auto mitgenommen werden. Man muss sich nur anschauen, was bei Sébastien Loeb in Schweden passiert ist. Er hatte ein Problem, das ihn zur Aufgabe gezwungen hat." Loeb hatte sich in Schweden bei einem Überschlag den Motor beschädigt und das konnte im Remote-Service nicht behoben werden.

"Es gibt drei neue Prüfungen, die jeweils zweimal durchfahren werden. Sie wurden nach mehreren Jahren reaktiviert", fuhr Howarth fort. "Der erste Tag wird für den Verlauf der Rallye mit entscheidend sein. Er ist lang und es gibt nur beschränkte Servicemöglichkeiten. Dazu kommen die erwarteten schweren Bedingungen mit Nässe und Nebel in den Wäldern. Da muss man schon viel Selbstvertrauen haben, um angreifen zu können."

In Wales seien es die einfachen Dinge, die den Unterschied ausmachen können, so Howarth: "Man darf nicht zu viel Gewicht im Auto haben, da es sehr schlammig sein kann, die Scheinwerfer müssen gut ausgerichtet sein und im Dunkeln hundertprozentig funktionieren und man braucht eine gute Belüftung für die Windschutzscheibe, damit diese nicht beschlägt."

Eingespieltes Duo: Solberg/Mills

Petter Solberg sieht sich auf diese Bedingungen bestens vorbereitet: "Ich mag die Rallye sehr und wir sind bei Nebel, Regen und viel Matsch normalerweise sehr schnell", sagte der Norweger. Die Wales-Rallye ist der 125. WRC-Lauf, den er gemeinsam mit seinem Co-Piloten Phil Mills fährt. Solberg rechnet damit, dass es ein Vorteil ist, als eingespielte Paarung an den Start zu gehen. Viermal hat das Duo Solberg/Mills in Wales bereits gewonnen.

"In der Vergangenheit haben wir hier immer um Siege und Topergebnisse mitgekämpft." Petter Solberg

"Der Aufschrieb ist hier besonders wichtig", erklärte er. "Phil gibt die Kommandos perfekt und er hilft mir, bei schlechter Sicht Distanzen einzuschätzen. Er ist darin sehr gut. In der Vergangenheit haben wir hier immer um Siege und Topergebnisse mitgekämpft. Zudem hatten wir in Japan am Samstag und am Sonntag guten Speed, das stimmt uns positiv für Großbritannien. Es gibt zwar noch ein paar Kleinigkeiten, an denen wir arbeiten müssen, aber wir konnten das Auto beim jüngsten Test wieder ein bisschen verbessern."

Atkinson gibt gleich Gas

Chris Atkinson schließt sich Howarths Meinung an, dass man in Wales dann schnell ist, wenn man bei schlechter Sicht selbstbewusst auf die tückischen Waldprüfungen geht. "Großbritannien ist eine der tückischten Rallyes und es braucht wohl ein paar Jahre bis man sich daran gewöhnt hat", sagte der Australier. "Ich bin noch ein bisschen vorsichtig, da man nach einem Testtag noch nicht genau weiß, wo man steht und da wir noch ein paar Dinge aussortieren müssen. Aber wenn man das Selbstvertrauen hat, kann man es bei diesen Bedingungen weit bringen."

"Vor allem in diesem Jahr mit den neuen Prüfungen ist Selbstvertrauen das Wichtigste", so Atkinson. "Es ist sehr schwer, im Nebel zu fahren und es besteht eine realistische Chance auf Eis. Es könnten also die tückischten Bedingungen werden, bei denen wir je gefahren sind. Wir werden wie immer von Anfang an so schnell fahren wie möglich. Ich denke nicht, dass sich der Remote-Service am ersten Tag auf die Strategie auswirken wird. Denn du bist bei jeder Rallye draußen, wenn du ein Problem hast."