Stobart: Spannung vor erster Asphalt-Rallye des Jahres

Aaron Burkart verstärkt bei der Deutschland-Rallye das Aufgebot des Stobart-Teams - Mads Östberg droht das vorzeitige Saisonende

(Motorsport-Total.com) - Das Stobart-Team tritt bei der Deutschland-Rallye (18. bis 21. August) wieder mit vier Fahrzeugen an. Neben den Stammfahrern Mads Östberg, Matthew Wilson und Henning Solberg sitzt bei der ersten Asphalt-Rallye der WRC-Saison 2011 Lokalmatador Aaron Burkart hinter dem Steuer eines der Ford Fiesta RS WRC des britischen Teams.

Für Burkart, den Juniorenweltmeister des Jahres 2010, markiert der Start bei der Deutschland-Rallye das Debüt in einem WRC-Fahrzeug. "Ich kann die kommende Woche kaum erwarten und verspüre schon eine gewisse Nervosität", gesteht der Deutsche vor seinem Heimspiel. "Natürlich würde ich die Rallye gern auf dem Podium beenden, mir ist aber klar, dass dies angesichts von 20 WRC-Fahrzeugen im Feld keine einfache Aufgabe werden wird."

Titel-Bild zur News: Mads Östberg

Für Mads Östberg könnte die Deutschland-Rallye der letzte WRC-Start 2011 werden

An diesem Wochenende steht Burkart gemeinsam mit Co-Pilot Andre Kachel noch ein Test ins Haus. "Für uns wird es bei dem Test im Vorfeld darum gehen, das richtige Setup für das darauffolgende Wochenende zu finden", sagt der 20-Jährige, der am Steuer seines Ford Fiesta S2000 in der J-WRC-Wertung bereits einige gute Resultate in diesem Jahr hat einfahren können. "Der Fiesta RS WRC hat wesentlich mehr Power", weiß Burkart. "Das gilt es zu berücksichtigen, wenn wir uns erstmals mit dem Auto vertraut machen."

Östberg droht das vorzeitige Saisonende

Stobart-Stammpilot Östberg wird an diesem Wochenende ebenfalls einen Test absolvieren. Der Norweger ging mit einem WRC-Fahrzeug zuletzt in der Saison 2008 an den Start einer Asphalt-Rallye. Ähnlich wie Burkart erhofft sich der 23-Jährige wichtige Erkenntnisse in Bezug auf das Setup des Fiesta RS WRC.

"Es ist gut möglich, dass die Deutschland-Rallye mein letzter WRC-Start in dieser Saison sein wird", sagt Östberg mit Blick auf sein knappes Budget. "Vor diesem Hintergrund hoffe ich natürlich auf ein gutes Ergebnis. Das wird aber nicht einfach werden, da ich seit der den Rallyes in Frankreich und Spanien 2008 kein WRC-Fahrzeug mehr auf Asphalt bewegt habe." Die Deutschland-Rallye 2010 beendete Östberg am Steuer eines Ford Fiesta S2000 auf dem 16. Gesamtrang.

Neben Ostberg ist Teamkollege Wilson der zweite punktberechtigte Stobart-Pilot bei der Deutschland-Rallye. Der Brite konnte die Asphalt-Rallye rund um Trier im Vorjahr als Sechster beenden und ließ in der laufenden Saison bereits mit zwei Top-5-Platzierungen aufhorchen.

Auch Wilson wird am Montag zunächst zu Testzwecken ins Lenkrad des Fiesta RS WRC greifen, bevor der neunte WM-Lauf des Jahres am Donnerstag mit dem Shakedown offiziell eröffnet wird. "Da uns in Deutschland die erste Asphalt-Rallye des Jahres bevorsteht, tappen alle noch etwas im Dunkeln", sagt der 24-Jährige.

"Die wenigen Asphaltpassagen in dieser Saison wie beispielsweise bei der Rallye Argentinien habe ich sehr genossen", so Wilson. "Das war jedoch nichts im Vergleich zu einer kompletten Rallye auf diesem Untergrund. Ich würde gern ein ähnliches Ergebnis wie im vergangenen Jahr herausfahren, weiß aber, dass der kleinste Fehler schwerwiegende Folgen haben kann." Nach Ansicht des Briten kommt es in Deutschland vor allem darauf an, "zu wissen, wann man angreift".

Solberg setzt auf Erfahrung aus den Vorjahren

Henning Solberg komplettiert als vierter Fahrer das Stobart-Aufgebot beim neunten WM-Lauf des Jahres. Der Norweger ist der einzige Pilot in Reihen des Teams, der im Vorfeld der Deutschland-Rallye nicht testen wird und zählt am dritten August-Wochenende einzig und allein auf seine Erfahrung aus bisher neun WM-Starts rund um Trier.

Solberg liegt gegenwärtig punktgleich mit Citroen-Privatier Kimi Räikkönen auf Platz acht der WM-Wertung und hofft daher "auf ein gutes Ergebnis und einige WM-Punkte", wie er sagt.

Um dies erreichen zu können, will sich Solberg "darauf konzentrieren, die Leistung des Vorjahres (am Steuer eines Ford Fiesta S2000; Anm. d. Red.) zu verbessern". Nach Ansicht des Norwegers "vereint die Deutschland-Rallye gewissermaßen mehrere Rallyes in sich", wobei er die flüssigen Prüfungen in den Weinbergen gegenüber denen auf dem Truppenübungsplatz Baumholder bevorzugt, wie er zugibt.