• 10.09.2010 13:59

  • von Lennart Schmid

SS6-10: Petter Solberg hält die Führung

Während Mikko Hirvonen am Freitagnachmittag etwas aufholt, hält Petter Solberg seine am Morgen herausgefahrene Führung - Sébastien Loeb nur auf Platz sechs

(Motorsport-Total.com) - Petter Solberg geht mit einem Vorsprung von 9,4 Sekunden auf Mikko Hirvonen in den zweiten Tag der Rallye Japan. Der Citroën-Privatfahrer hatte sich bereits auf den ersten beiden Prüfungen am Freitagmorgen ein kleines Zeitpolster auf den Rest des Feldes verschafft, das er am Nachmittag auf den Sonderprüfungen sechs bis zehn verteidigen konnte.

Titel-Bild zur News: Petter Solberg

Petter Solberg geht als Führender in den zweiten Tag der Rallye Japan

Hinter dem Weltmeister 2003 verschoben sich allerdings die Kräfteverhältnisse im Laufe des Nachmittags ein klein wenig. Die Ford-Piloten Hirvonen und Jari-Matti Latvala setzten die Citroën-Fahrer Sébastien Ogier und Dani Sordo gehörig unter Druck, indem sie die drei langen Abschnitte nach dem Mittagessen für sich entschieden. Hirvonen verkürzte dabei seinen Rückstand auf den führenden Solberg um vier Sekunden und schob sich dadurch auf Platz zwei.#w1#

Latvala wiederum verlor zwar weitere 2,1 Sekunden auf den Norweger an der Spitze, rückte aber dennoch einen Rang nach vorne und ist nun Vierter. Ogier, der mit 10,3 Sekunden Rückstand in die Mittagspause gegangen war, verlor in der zweiten Tageshälfte weitere elf Sekunden auf Solberg und fiel auf Position drei zurück.

Der Citroën-Werksfahrer gab anschließend zu, dass er mit den holprigen und von großen Spurrillen durchzogenen Prüfungen am Nachmittags nicht sonderlich gut zurechtgekommen war. Ähnlich schwer tat sich auch Sébastien Loeb, der den Freitag mit 54,5 Sekunden Rückstand als Sechster abschloss.

Loeb beklagt "schwierigen Tag"

"Es war ein wirklich schwieriger Tag für mich", sagte der Weltmeister. "Ich weiß nicht, woran es lag. Ich habe wirklich hart gepusht." Am Mittag hatte Loeb noch die schlechte Startposition beklagt - er musste als Erster auf die Schotterpisten im Sapporo und spielte somit zunächst den "Straßenkehrer" für die Konkurrenz.

Doch am Nachmittag war sich Loeb nicht mehr so sicher, ob es wirklich nur daran lag. "Die Startposition ist eine Sache. Ich werde morgen eine bessere Startposition haben, aber ich weiß nicht, wie viel Unterschied die Startposition ausmacht und wie viel von mir selbst kommt. Das werden wir morgen sehen", sagte der Elsässer.


Fotos: WRC: Rallye Japan, Do + Fr


Ganz anders war dagegen die Stimmung beim führenden Solberg. "Es ist ein großartiges Jahr gewesen und jetzt kommt alles zusammen: ich, das Auto, die ganzen Kleinigkeiten", sagte der von einer Erkältung sichtlich geschwächte Solberg. "Die Prüfungen sind fürchterlich, aber ich bin dem, was ich bis hierhin geschafft habe, sehr zufrieden. Die Zeiten sind da und jetzt müssen wir eine Rallye ohne größere Probleme fahren."

Al Qassimi scheidet früh aus

Der einzige größere Unfall des Tages ging auf das Konto von Khalid Al Qassimi. Der Ford-Fahrer fuhr am Vormittag gegen einen Baum und schied aus. Dabei kam es zu einem Zwischenfall mit Martin Prokop, der dem verunfallten Abu-Dhabi-Focus offenbar zu nahe kam.

"Wir prallten gegen einen Baum, fällten ihn und gerieten zurück auf die Straße", erklärte Al Qassimi. Da der Focus auf der Beifahrerseite lag, konnten sich Al Qassimi und sein Copilot Michael Orr zunächst nicht selbst auf dem Wrack befreien. Beim Versuch, aus dem Auto zu klettern, wurden sie vom vorbeifahrenden Prokop touchiert - behauptete Al Qassimi.

"Es gab kein Okay-Zeichen und wir waren immer noch im Auto", sagte der Ford-Pilot. "Es war kein großer Aufprall, als uns Prokop traf, aber es war sehr beängstigend und hätte schlimmer ausgehen können." Prokop selbst sagte allerdings anschließend, dass er den gefällten Baum und nicht den verunfallten Focus gestreift habe.

In der S2000-Klasse liegt Jari Ketomaa komfortabel in Führung. Prokop verlor nämlich nicht nur durch den Zwischenfall mit Al Qassimi an Boden, sondern er wurde auch von Problemen mit der Sprechverbindung zu seinem Copiloten eingebremst. In der Production-Klasse geht Patrick Flodin als Spitzenreiter in den zweiten Tag.