Kovalainen: "Räikkönen ist ein Rookie"

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönen hat in seiner Rennfahrerkarriere an 156 Formel-1-Grand-Prix teilgenommen und gewann 2007 auf Ferrari den Weltmeistertitel. Doch danach verlor der Finne Stück für Stück sein Interesse an der "Königsklasse" des Motorsports, Ende 2009 folgte der Umstieg in die Rallye-Weltmeisterschaft - der neuen Leidenschaft Räikkönens.

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Heikki Kovalainen (l.) verfolgt genau, wie sich Kimi Räikkönen in der WRC schlägt

Während der Citroën-Fahrer laut eigenen Angaben die Formel 1 seitdem kaum noch verfolgt, achtet dessen Landsmann Heikki Kovalainen genau darauf, wie sich der Umsteiger in seiner neuen Umgebung schlägt. "Ich verfolge genau, was er macht", sagt der Lotus-Pilot im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.#w1#

Dass Räikkönen im ersten WRC-Jahr noch nicht um Siege mitfährt und nach einigen Aus- und Unfällen derzeit nur auf dem zehnten Rang der Gesamtwertung liegt, überrascht Kovalainen nicht. "Ich habe schon damit gerechnet, dass es für ihn so schwierig sein wird. Er ist wirklich ein Rookie", meint der ehemalige McLaren-Pilot.

"Normalerweise beginnt man mit einem Ford Escort mit Hinterradantrieb und fährt durch unser ganzes Land", erklärt Kovalainen. "Doch er steigt direkt in die Weltmeisterschaft ein und misst sich mit den besten Fahrern der Welt. Zu Beginn ist das eine sehr schwierige Aufgabe."

Doch Kovalainen attestiert seinem früheren Formel-1-Kollegen einen gewissen Lernfortschritt. "Früher in dieser Saison hat er riskiert und hatte ein paar Abflüge, doch er ging über das Limit und flog oft ab. Jetzt nimmt er sich etwas zurück und die Resultate verbessern sich. Er kriegt das hin."

Siege? Vielleicht im dritten Jahr

Siege erwartet Kovalainen allerdings nicht so bald von Räikkönen. In dieser Saison sei dies zumindest auszuschließen, "außer alle vor ihm fliegen ab, doch sonst ist das noch nicht realistisch", findet der Lotus-Mann. "Nächstes Jahr wird das auch noch schwierig. Aber wenn er sich weiterentwickelt und es ihm weiter Spaß macht, dann könnte er es im dritten Jahr schaffen. Als Fahrer ist er sicher gut genug."

Es sei Räikkönens "großes Handicap", dass er schlichtweg noch zu über wenig Erfahrung im Rallye-Sport verfüge. "Wenn es nur Stadion-Prüfungen gäbe, dann würde er vielleicht schon um den Sieg kämpfen, doch wenn es dann in den Wald geht und man nur zwei Besichtigungen hat, dann muss er seinem Copiloten genau zuhören. Und das ist das Schwierige", weiß Kovalainen.