SS4-7: Schwerer Rückschlag für Hirvonen

Sebastien Loeb liegt bei der Rallye Großbritannien weiter in Führung - Titelkonkurrent Mikko Hirvonen nach Unfall bereits knapp vier Minuten zurück

(Motorsport-Total.com) - Sebastien Loeb liegt nach der Hälfte der zweiten Etappe der Rallye Großbritannien nach wie vor an der Spitze. Nach sieben von insgesamt 23 Sonderprüfungen beim letzten WRC-Lauf der Saison verfügt der Franzose über einen Vorsprung von 17,7 Sekunden vor Ford-Pilot Jari-Matti Latvala.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb liegt in Wales mittlerweile komfortabel in Führung

Latvalas Teamkollege Mikko Hirvonen, Loebs einzig verbliebener Gegner auf dem Weg zum achten WRC-Titel, musste auf der letzten Prüfung des Vormittags einen schweren Rückschlag hinnehmen. Der Finne kam mit seinem Fiesta RS WRC von der Straße ab und beschädigte sich dabei unter anderem den Kühler. Nach einem Zeitverlust von knapp vier Minuten liegt Hirvonen nach sieben von 23 Prüfungen in Wales nur noch auf dem 13. Rang. Loeb ist damit einem erneuten Titelgewinn ein großes Stück näher gekommen.

Hinter Latvala konnte sich Mads Östberg im Stobart-Ford am Freitagvormittag auf den dritten Rang nach vorn arbeiten. Zunächst ging der Norweger an den beiden MINI-Piloten Dani Sordo und Kris Meeke vorbei, dann kassierte er auch noch Citroen-Privatier Petter Solberg und ist nach dem Crash von Hirvonen nun schärfster Verfolger von Loeb und Latvala. Solberg im Citroen DS3 WRC seines eigenen Teams ist Vierter, nachdem er auf der siebten Prüfung aufgrund eines Reifenschadens wertvolle Zeit verlor. Dem Norweger fehlen nun 13,7 Sekunden auf Östberg.


Fotos: WRC-Finale in Wales


Für MINI verlief der Vormittag der zweiten Etappe enttäuschend. Kurz nachdem Sordo seine Position an Östberg hatte abtreten müssen, war die Rallye für den Spanier auf der zweiten Prüfung des Tages (SS5) zu Ende. Sordo setzte seinen Wagen in einen Graben. Teamkollege Meeke verlor auf SS7 seinerseits zweieinhalb Minuten und fiel auf den elften Rang im Klassement zurück.

SS4: Loeb mit bestem Start in den Tag

Auf der knapp 20 Kilometer langen Auftaktprüfung des Tages (SS4) konnte Loeb seinen 0,7-Sekunden-Vorsprung vom Donnerstag zunächst auf knapp vier Sekunden ausbauen. Der Franzose absolvierte die "Gartheiniog"-Prüfung drei Sekunden schneller als Titelkonkurrent Hirvonen. Der Finne hatte am frühen Morgen noch Mühe: "Speziell am Beginn der Prüfung war es noch sehr dunkel und ich konnte einige der Bremspunkte nicht sehen."

Hirvonens Ford-Teamkollege Latvala fuhr die drittschnellste Zeit und klagte anschließend noch über fehlenden Rhythmus. Östberg im Stobart-Ford schob sich dank der viertschnellsten Zeit auf den sechsten Rang im Zwischenklassement nach vorn und verdrängte damit MINI-Pilot Sordo auf Rang sieben.

Citroen-Privatier Peter Solberg verlor aufgrund eines Drehers auf SS4 Zeit auf die Top 3. "Die Prüfung war im Großen und Ganzen okay, aber ich hatte einen Dreher und habe dabei sechs Sekunden verloren", ärgerte sich der Norweger. "Ich kam zu schnell in eine Kurve und konnte nichts tun. Mit unserer Geschwindigkeit auf der Prüfung war ich aber sehr zufrieden."

Sebastien Ogier im zweiten Citroen DS3 WRC des Werksteams ging nach seinem Unfall vom Donnerstag unter SupeRallye-Regularien mit 15 Minuten Rückstand in den Tag und verlor als Achter auf SS4 weitere 20 Sekunden auf die Spitze. "Für uns ist es nicht einfach, nun neu durchzustarten", kommentierte der Franzose.

SS5/6: Hirvonen in Führung - Unfall von Sordo

Auf den zehn Kilometern von "Dyfi West" (SS5) machte Hirvonen seine Ansprüche auf den Sieg und damit im Titelkampf deutlich. Der Finne in Ford-Diensten holte sich mit 2,5 Sekunden Vorsprung auf Loeb die Bestzeit der Prüfung und verringerte seinen Rückstand auf 1,3 Sekunden.

MINI-Pilot Sordo setzte seinen John Cooper Works WRC auf der zweiten Prüfung des Tages in einen Graben. Sowohl der Spanier als auch Co-Pilot und Landsmann Carlos del Barrio kamen mit dem Schrecken davon. Unterdessen kassierte Stobart-Ford-Pilot Östberg dank einer weiteren starken Leistung, die auf SS5 für Platz vier reichte, auch den zweiten MINI von Meeke und schob sich auf den fünften Rang im Zwischenklassement nach vorn.

Die anschließende Ostschleife der "Dyfi"-Prüfung sah eine weitere Hirvonen-Bestzeit. Der WM-Zweite nahm Tabellenführer Loeb auf den 6,7 Kilometern 1,7 Sekunden ab und übernahm damit erstmals die Führung der Rallye. Latvala, Östberg und Meeke liefen auf den Positionen drei bis fünf ein.

SS7: Crash von Hirvonen im Nebel

Hirvonens Freude über die Führung war jedoch nur von kurzer Dauer. Auf der letzten Prüfung des Vormittags, der 21 Kilometer langen "Dyfnant"-Schleife verlor der Finne knapp vier Minuten auf Loeb. Im dichten Nebel kam Hirvonen mit seinem Fiesta von der Straße ab und beschädigte sich dabei den Kühler. Zudem gab es Beschädigungen am Heck des Fahrzeugs, wie Teamkollege Latvala im Ziel der Prüfung berichtete: "Eines der Hinterräder an Mikkos Auto stand nicht mehr gerade".

Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonens Titelchancen erhielten einen herben Dämpfer Zoom

Unterdessen holte sich Loeb seine zweite Bestzeit des Tages mit 7,7 Sekunden Vorsprung auf Latvala und sprach anschließend von "extrem schwierigen Bedingungen wegen des Nebels und des Schlamms". Der Franzose hatte eigener Aussage zufolge selbst "einige kritische Momente zu überstehen", zeigte sich angesichts seiner fehlerfreien Fahrt aber zufrieden. "Jetzt müssen wir abwarten, was mit Mikko passiert ist. Alles ist möglich", kommentierte Loeb.

Hinter Latvala fuhr Östberg auf SS7 die drittschnellste Zeit und setzte sich damit auf den dritten Rang der Rallye. "Das waren schreckliche Bedingungen im Nebel, aber es hat Spaß gemacht. Es ist toll, wenn das Herz zuweilen etwas schneller schlägt", so der Norweger. Landsmann Petter Solberg fiel aufgrund eines Reifenschadens auf den vierten Rang hinter Östberg zurück.

Henning Solberg im zweiten Ford Fiesta des Stobart-Teams geht als Fünfter in die Mittagspause. Ott Tänak ist nach erneut starker Fahrt Sechster vor Matthew Wilson in einem weiteren Stobart-Ford. Kimi Räikkönen belegt im Citroen DS3 WRC des ICE1-Teams nach sieben von 23 Prüfungen Rang acht. Die beiden Ford-Piloten Dennis Kuipers aus dem Ferm-Team sowie Jewgeni Nowikow im dritten Fiesta des Werksteams komplettieren die Top 10.

Gesamtwertung nach 7 von 23 Sonderprüfungen (Top 15):
01. Sebastien Loeb (Citroen) 48.37,7 Minuten
02. Jari-Matti Latvala (Ford) +17,7
03. Mads Östberg (Ford) +59,7
04. Petter Solberg (Citroen) +1.13,4 Minuten
05. Henning Solberg (Ford) +1.39,0
06. Ott Tänak (Ford) +1.52,9
07. Matthew Wilson (Ford) +2.07,8
08. Kimi Räikkönen (Citroen) +2.26,6
09. Dennis Kuipers (Ford) +2.32,7
10. Jewgeni Nowikow (Ford) +2.49,6
11. Kris Meeke (MINI) +3.17,3
12. Ken Block (Ford) +3.21,6
13. Mikko Hirvonen (Ford) +3.52,2
14. Kevin Abbring (Skoda) +4.01,5
15. Armindo Araujo (MINI) +4.11,6

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