Hirvonen: Kein Start am Nachmittag

Ford-Pilot Mikko Hirvonen kann nach seinem Unfall auf SS7 am Nachmittag nicht mehr ins Geschehen eingreifen - Sebastien Loeb vor dem Titel

(Motorsport-Total.com) - Mikko Hirvonen wird die verbleibenden vier Prüfungen der zweiten Etappe der Rallye Großbritannien nicht bestreiten können. Nach seinem Crash auf der letzten Prüfung des Vormittags (SS7), versuchte Hirvonen seinen beschädigten Fiesta noch in den Service-Park zu schleppen, musste auf dem Verbindungsstück dorthin aber endgültig anhalten, da die Schäden am Fahrzeug zu stark waren.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Die Titelträume von Mikko Hirvonen und Ford sind so gut wie ausgeträumt

Der Finne hatte kurz vor seinem Abflug erstmals die Führung in Wales übernommen und erklärt gegenüber 'WRC.com' wie es zum Unfall kam: "Die Bedingungen waren am Vormittag sehr schwierig. Das Griplevel hat sich ständig verändert. An einem der Bremspunkte war es extrem rutschig und ich fuhr zu schnell in die nächste Kurve. Nach einem Rutscher schlug das Auto mit dem Heck voran an einer Böschung an. Ich habe mich daraufhin gedreht, wodurch auch die Front an der Böschung anschlug. Leider befand sich dort ein Baumstumpf. Das Holz drang in den Kühler ein."

Wenngleich sich die Beschädigungen zunächst in Grenzen hielten, "verloren wir das gesamte Wasser im Motorkreislauf", so Hirvonen. "Wir sind dann noch fünf oder sechs Kilometer gefahren. Das war es dann." Die Titelträume des Finnen, der mit acht Punkten Rückstand auf Sebastien Loeb in das Saisonfinale gegangen war, sind damit so gut wie ausgeträumt. "Ich bin mir sicher, dass es vorbei ist", zeigt sich Hirvonen enttäuscht.


Fotos: WRC-Finale in Wales


Neustart am Samstag unwahrscheinlich

Zwar könnte Hirvonen am Samstag unter SupeRallye-Regularien noch einmal ins Geschehen eingreifen, müsste dann aber eine 20-minütige Strafe in Kauf nehmen, da er die Nachmittagsprüfungen des Freitags definitiv auslassen wird. Ford-Teamchef Malcolm Wilson jedenfalls glaubt nicht mehr an einen Neustart seines Titelkandidaten.

"Der Motor von Mikkos Fahrzeug lief nachdem die Wassertemperatur in die Höhe ging, nur noch auf drei Zylindern", so Wilson. "Wir werden uns das Problem nun ansehen, aber es bräuchte schon ein Wunder, wenn wir morgen noch einmal antreten sollten. Der Motor lief einfach zu lange ohne Wasser." Sollte Hirvonen tatsächlich die Segel komplett streichen müssen, hätte Loeb seinen achten WRC-Titel bereits vorzeitig in der Tasche. Gegenwärtig liegt der Franzose mit 17,7 Sekunden Vorsprung auf Jari-Matti Latvala im zweiten Werks-Ford in Führung und wird am Nachmittag sicher kein Risiko mehr eingehen.