SS16-25: Sordo als Führender in den Schlusstag

Citroën-Doppelführung nach zwei Etappen der Rallye Australien: Dani Sordo, Sébastien Loeb und Mikko Hirvonen liegen innerhalb von 0,1 Sekunden

(Motorsport-Total.com) - Ein hochdramatischer Schlusstag bahnt sich bei der Rallye Australien an, deren heutige zweite Etappe wie erhofft ohne drastische Anrainerproteste über die Bühne gehen konnte. Denn vor den letzten zehn Wertungsprüfungen liegt ein erstklassiges Spitzentrio in Führung, das nur durch 0,1 Sekunden getrennt ist!

Titel-Bild zur News: Daniel Sordo

Citroëns Dani Sordo führt nach zwei von drei Etappen der Rallye Australien

Als Erster war Jari-Matti Latvala (Ford) in den Tag gestartet, aber als "Straßenfeger" hatte der Skandinavier keine realistische Chance, sich an der Spitze des Klassements zu behaupten. Latvala überstand die Mittagspause noch als Führender, musste seine Position aber während SS21 (CTEK West) an Weltmeister Sébastien Loeb (Citroën) abgeben. Loeb hatte schon vor dem Servicepark nach vier Wertungsprüfungen rapide aufgeholt.#w1#

Loeb mit verändertem Setup zufrieden

"Es war ein guter Vormittag", freute sich der Franzose. "Wir haben das Setup des Autos verändert und es fühlte sich prompt ein bisschen besser an. Der fünfte Platz war eine gute Ausgangsposition - da konnte ich einige gute Zeiten setzen." Vor der für die morgige Startreihenfolge ausschlaggebenden SS23 stand er jedoch vor der Entscheidung, ob er seine mehr als zehn Sekunden Vorsprung verteidigen oder lieber taktieren sollte.

Loeb entschied sich für letztere Variante und überließ den ungeliebten ersten Platz, der morgen sicher kein Vorteil sein wird, WM-Leader Mikko Hirvonen (Ford). Hirvonen lieferte sich mit seinem Titelrivalen auch heute wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen, konnte seine Gesamtführung aber nicht über die abschließenden zwei Superspecials hinwegretten. Derzeit liegt er daher 0,1 Sekunden (!) hinter den Stallgefährten Dani Sordo und Loeb an dritter Stelle.

"Mir gefällt dieses System nicht", analysierte Loeb später, "aber ich musste mit angezogener Handbremse fahren. Ich glaube, als Erster auf der Strecke hätte ich morgen keine Chance gehabt." Hirvonen war ebenfalls sauer: "Ich bin ehrlich gesagt nicht ganz zufrieden. Auf den letzten Schotterprüfungen war es wahnsinnig rutschig. Für morgen ist das nicht ideal." Dafür hatte er Glück bei einer heftigen Schrecksekunde.

Schrecksekunde für Hirvonen

Mikko Hirvonen

Schlecht taktiert: Mikko Hirvonen muss morgen als Erster auf die Strecke gehen Zoom

"Es war während SS17", berichtete der Ford-Werksfahrer. "Ich kam in einer Linkskurve im vierten Gang von der Strecke ab und geriet in die Büsche. Ich prallte auf die Strecke zurück und verlor keine Geschwindigkeit, aber wenn dort ein Stein gewesen wäre, hätte es mich glatt überschlagen. Und einmal habe ich einen Briefkasten abgeräumt! Die Leute sollen sich bei mir melden, dann zahle ich ihnen einen neuen..."

44,4 Sekunden hinter dem Spitzentrio rangiert Latvala, der seinerseits 1,8 Sekunden Vorsprung auf Sébastien Ogier hat. Der Citroën-Pilot hielt genau wie Latvala lange mit der Spitze mit, crashte aber 500 Meter vor dem Ziel von SS22 und musste die letzte Wertungsprüfung mit lädierter Front bestreiten. Das war nicht ideal, aber auch keine Katastrophe: "Es geht schon", seufzte Ogier. "Das Handling ist trotzdem besser als gedacht."

Aus der Entscheidung raus sind Henning Solberg (Ford), der mit kaputter Windschutzscheibe den phasenweise auftretenden Regen direkt ins Gesicht bekam, und Matthew Wilson als Sechster und Siebenter mit fast drei Minuten Rückstand. In der P-WRC-Klasse übernahm indes Martin Prokop mit seinem Mitsubishi Lancer Evo IX die Führung vor dem Spitzenreiter von gestern, Richard Mason (Subaru Impreza WRX STI).