Loeb nach Ausfall in Portugal: Wir können "sicherlich nicht zufrieden sein"

M-Sport erlebte mit seinem Ford Puma in Portugal eine katastrophale Rallye - Sebastien Loeb spricht nach seinem Ausfall von einer Enttäuschung

(Motorsport-Total.com) - "So, wie dieses Wochenende für uns lief, kann ich sicherlich nicht zufrieden sein", betont Sebastien Loeb nach dem Lauf der Rallye-WM (WRC) in Portugal. Der neunmalige WRC-Champion lag an der Spitze der Rallye, als er wegen eines Unfalls ausfiel. Auch seine Teamkollegen Gus Greensmith, Pierre-Louis Loubet, Craig Breen und Adrien Fourmaux hatten ihre Schwierigkeiten.

Titel-Bild zur News: Sebastien Loeb

Sebastien Loeb fiel in seinem Ford Puma in Führung liegend aus Zoom

Der M-Sport-Zug kam nicht so richtig in Bewegung, obwohl Loeb bei seinem zweiten Gastspiel nach seinem Sieb beim Auftakt in Monte Carlo wieder auf Podiumskurs lag. Auf der vierten Wertungsprüfung (WP) hatte er sich noch zusammen mit Isabelle Galmiche die Führung unter den Nagel gerissen, doch nur wenige hundert Meter auf WP 5 war dann alles vorbei: Der Franzose krachte in eine Mauer und beschädigte so die rechte Aufhängung des Ford Pumas.

Loeb kam zwar am Samstag noch einmal zurück, musste seinen Boliden dann aber endgültig wegen eines Problems mit dem Motor abstellen. Damit war die Rallye für den 80-maligen WRC-Rennsiegers vorbei. Er sagt: "Dass die Rallye für uns am Samstagmorgen beendet war, damit hatten wir nicht gerechnet. Erst habe ich einen Fehler gemacht, dann brach der Turbo. Hoffentlich bekomme ich im Laufe des Jahres noch eine Chance, mit dem Auto an den Start zu gehen."

M-Sport vom Pech verfolgt

M-Sport-Teamchef Richard Millener sagt: "Wir sind in Portugal mit einem starken Aufgebot an den Start gegangen und hatten gehofft, nach dem Sieg bei der Rallye Monte Carlo ein weiteres Podestergebnis folgen lassen zu können. Freitagmittag sah es für uns sehr gut aus, dann ist Loeb allerdings ein seltener Fehler unterlaufen, den so von ihm niemand erwartet hätte und der seine
tolle Vorstellung beendete."

Auch Loebs Teamkollegen wurden auf den Schotterpisten von Portugal vom Pech verfolgt. Breen und Beifahrer Paul Nagle waren am ersten Tag mit bei der Musik, ehe ihnen ein Reifenschaden auf WP 8 einen Strich durch die Rechnung machte. Der Ire kam letztlich nur auf Platz acht ins Ziel. Dazu hätten "Bremsprobleme" auf der Powerstage dafür gesorgt, dass Breen nicht um wichtige Bonuspunkte kämpfen konnte.

Bester M-Sport-Pilot war der Youngster Pierre-Louis Loubet. Der Franzose schnupperte auf WP 5 sogar an einem Stage-Sieg, wurde aber von Sebastien Ogier um 0,6 Sekunden geschlagen. Der Sohn des ehemaligen europäischen Rallye-Meisters Yves Loubet kam letztlich auf Platz sieben ins Ziel und führte damit die Puma-Meute an und sprach von einer zufriedenstellenden Leistung des Autos auf Schotter.


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Greensmith erlebte eine ähnliche Rallye wie seine Teamkollegen: Es ging gut los, doch dann durchkreuzte der Fehlerteufel seine Pläne. Auf Platz fünf liegend warf ihn ein Reifenschaden am Samstagmorgen weit zurück. Später erwischte er am Nachmittag noch einen Stein, was ihn schlussendlich zum Aufgeben zwang. Dazu kam "die schlechte Reifenwahl", die ihn überhaupt in die Misere gebracht hatte.

Mit Platz neun fuhr Fourmaux am Sonntag vor Greensmith ins Ziel. Der Franzose hatte die Aufgabe, das Auto sicher ins Ziel zu bringen, weshalb er keine Risiken eingegangen war. "Die Rallye war sehr gut, um wieder etwas Selbstvertrauen zurückzugewinnen", so Fourmaux. "Wir sind froh, das Ziel erreicht und einige WM-Punkte für die Markenwertung errungen zu haben." Nach seinen Ausfällen in Monte Carlo, Schweden und Kroatien war es seine erste Rallye, die Fourmaux in der Saison 2022 beendet hat.

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