Latvala: "Für den Sieg muss man perfekt fahren"

Jari-Matti Latvala kommt mit dem Ford Fiesta RS WRC auf Asphalt viel besser klar als mit dem Focus - Mindestens das Podium ist das Ziel für den Finnen

(Motorsport-Total.com) - Seit Sebastien Loeb in der Rallye-WM fährt, ist er der Fahrer, den man auf Asphalt schlagen muss. In Deutschland hat der siebenfache Weltmeister bislang alle acht Ausgaben gewonnen. Auch diesmal ist der Citroen-Pilot der große Favorit. Im Shakedown war allerdings sein Teamkollege Sebastien Ogier einen Tick schneller. Aber auch Ford will ein Wort um den Gesamtsieg mitreden. Mit den neuen Rallye-Boliden sind die Karten in diesem Jahr neu gemischt. Jari-Matti Latvala und Mikko Hirvonen konnten sich im Vorjahr auf dem befestigten Untergrund deutlich steigern.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala hat viel mehr Vertrauen zum Ford Fiesta RS WRC auf Asphalt

Beide Hersteller haben sich bei Testfahrten auf die erste reine Asphalt-Rallye vorbereitet. Latvala rechnet sich mit dem Ford Fiesta RS WRC Chancen aus. "Das Auto lässt sich gut fahren. Beim Focus hatten wir mit Untersteuern zu kämpfen. Der Fiesta lenkt immer ein, du weißt, dass er einlenken wird, wenn du es willst. Die Balance ist sehr gut. Auf der anderen Seite ist das Auto generell etwas nervöser als das alte Modell."

"Ich konnte das auch im Shakedown spüren. Das liegt an der Charakteristik des kürzeren Radstands. Aber generell ist das Auto viel besser, speziell beim Lenkverhalten. Es vermittelt mir viel mehr Vertrauen." Einen Sieg schließt Latvala deshalb nicht aus. "Das Auto hat viel mehr Potenzial als der Focus. In den letzten paar Jahren hatten wir zu kämpfen. Der Fiesta ist ein großer Schritt vorwärts. Man muss sich damit wohl fühlen. Wenn man gewinnen will, dann darf man nirgendwo zögern."

"Um zu gewinnen muss man Sebastien Loeb, Citroen und alle anderen Fahrer schlagen. Man muss absolut perfekt sein. Wenn ich in Deutschland auf das Podium kommen würde, wäre ich nach dem vierten Platz im Vorjahr sehr glücklich." Abgesehen von Mikko Hrivonens Sieg in Schweden wurde Ford bei allen anderen Rallyes geschlagen.

Latvala zieht deshalb ein gemischtes Fazit über die bisherige Saison. "Ich hatte große Hoffnungen für dieses Jahr. Nach vier Runden lag ich nur acht Punkte hinter Loeb zurück. Es ging sehr eng zu, aber dann hatte ich drei schlechte Rallyes in Folge. Der zweite Platz in Finnland hat geholfen, aber der Frühling war sehr enttäuschend", meint Latvala. "Das Auto ist sehr konkurrenzfähig und schnell, aber wir hatten bei anderen Dingen Pech."

"In Argentinien lag mitten auf der Straße ein Stein, der eine schwache Stelle der Aufhängung getroffen hat. Die Aufhängung brach und wir schieden aus. Dann hatte ich ein Turboproblem in Griechenland. Alle haben den gleichen Turbo, aber nur meiner ist gebrochen. In Sardinien unterlief meinem Co-Piloten ein kleiner Fehler. Das ist ihm nie zuvor passiert. Das hat uns aber die Chance gekostet, dass wir uns bei einer meiner Lieblingsrallies gut schlagen."