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WEC 6h Spa 2022: Erste Poleposition für Glickenhaus

Olivier Pla beschert dem Glickenhaus 007 LMH die erste Hypercar-Poleposition - AF Corse schlägt WRT in der LMP2 - Porsche dominiert die GTE Pro

(Motorsport-Total.com) - Große Freude im Team von James "Jim" Glickenhaus: Rückkehrer Olivier Pla hat dem US-Hersteller und Einsatzteam Joest die erste Poleposition des Projekts beschert. Der Franzose holte im Glickenhaus #708 (Pla/Dumas/Derani) in 2:02.771 Minuten die Bestzeit im Qualifying für das 6-Stunden-Rennen von Spa, den zweiten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2022. (Ergebnis)

Titel-Bild zur News: Olivier Pla sorgte für die erste WEC-Pole der Scuderia Cameron Glickenhaus

Olivier Pla sorgte für die erste WEC-Pole der Scuderia Cameron Glickenhaus Zoom

Die Pole hatte sich nicht unbedingt abgezeichnet. Zwar hatte Glickenhaus im zweiten Freien Training mit der schnellsten Hypercar-Zeit aufgezeigt, allerdings war diese noch langsamer als die LMP2-Zeiten und deutete damit auf Longrun hin. Im dritten Training am frühen Freitagnachmittag verzichtete Glickenhaus auf die Quali-Simulation und überließ Toyota die Bestzeiten.

"Das hat das Team verdient. Da sind so viel Leidenschaft und Arbeit in das Projekt geflossen. Das ist ein ganz besonderer Tag für die Mannschaft", sagt Luis Felipe "Pipo" Derani in einem ersten Statement nach dem Qualifying. Der Brasilianer sitzt an diesem Wochenende erstmals seit den 24 Stunden von Le Mans 2021 wieder am Steuer des Glickenhaus 007 LMH. (Alle Infos zu den 6h Spa 2022!)

Toyota musste sich auch noch dem Alpine #36 (Negrao/Lapierre/Vaxiviere; 2.) beugen, obwohl die Kölner diesen in den Freien Trainings eigentlich im Griff gehabt hatten. Doch Matthieu Vaxiviere sorgte für die Überraschung und fuhr mit dem eingebremsten Alt-LMP1 auf den zweiten Startplatz. Ein Angriff auf die Pole in der Schlussphase scheiterte um 0,228 Sekunden - oder um zwei Sekunden, die Vaxiviere nach Ablauf der Zeit über die Ziellinie kam.


6h Spa 2022: Highlights Qualifying

Die besten Szenen aus dem Qualifying zu den 6 Stunden von Spa, dem zweiten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) 2022

Die Toyota GR010 Hybrid müssen nach wie vor im zweiten Sektor ihrem hohen Gewicht Tribut zollen, das sie BoP-bedingt mitschleppen. Doch der Hybrid-Bolide erweist sich als Topspeed-Rakete, was in der Startphase zumindest dem Alpine gefährlich werden könnte. Auch ist das Feld äußerst ausgeglichen: Alle vier Hypercars landeten innerhalb von 0,366 Sekunden.

AF Corse fängt WRT ab

Lange Zeit deutete in der LMP2 alles auf eine Poleposition des WRT-Orecas #31 (Gelael/Frijns/Rast) hin. Doch ein ganzer Zug von LMP2-Boliden ging kurz vor Ablauf der Zeit noch einmal über den Zielstrich und auf die finale Jagd nach Zeiten.

Und tatsächlich gelang es Alessio Rovera, die Poleposition für den AF-Corse-Oreca #83 (Perrodo/Nielsen/Rovera) in 2:04.246 Minuten noch an sich zu reißen. WRT blieb mit der Zeit von Robin Frijns mit 0,044 Sekunden Rückstand Zweiter.

Auf Rang drei klassifizierte sich der United-Autosports-Oreca #22 (Hanson/Albuquerque/Owen). Filipe Albuquerque geriet zu Beginn der Session mit Esteban Gutierrez im Inter-Europol-Oreca #34 (Smiechowski/Brundle/Gutierrez; 12.) aneinander. Er versucht, den ehemaligen Formel-1-Fahrer in der Malmedy-Kurve nach Les Combes zu überholen. Das endete mit einer Pirouette für den Portugiesen.

Bemerkenswert ist, dass Zeiten von Louis Deletraz im Prema-Oreca #9 (Kubica/Deletraz/Colombo; 4.) und von Felipe Nasr im Penske-Oreca #5 (Cameron/Collard/Nasr; 8.) aus dem dritten und zweiten Freien Training für die Plätze zwei und vier gereicht hätten. Beide konnten diese Performance im Qualifying aber nicht wiederholen.

Alessio Rovera gab eine Visitenkarte für ein mögliches Ferrari-LMH-Cockpit ab

Alessio Rovera gab eine Visitenkarte für ein mögliches Ferrari-LMH-Cockpit ab Zoom

Bruni beendet Poleserie der #92

Nach acht WEC-Poles in Folge (Sonderfall Le Mans ausgenommen) ist der Porsche #92 (Christensen/Estre; 2.) zum ersten Mal seit den 6 Stunden von Austin im Februar 2020 wieder in einem Qualifying außerhalb des Circuit de la Sarthe geschlagen worden.

Gianmaria "Gimmi" Bruni bezwang in einem packendem Qualifying Michael Christensen. Bruni holte die Pole für den Porsche #91 (Bruni/Lietz) am Ende der Session in 2:14.301 Minuten.

Christensen, der 0,180 Sekunden Rückstand hatte, wird nicht zufrieden sein. Schließlich war er im dritten Freien Training in 2:13.102 Minuten die schnellste GTE-Zeit des Wochenendes gefahren, mehr als eine Viertelsekunde schneller als Bruni. Im Qualifying waren die Zeiten jedoch durch die Bank bedeutend langsamer.

Dass Porsche die erste Reihe besetzt, kommt nicht überraschend, schließlich gilt der Circuit de Spa-Francorchamps mit seinem flüssigen zweiten Sektor als Paradestrecke für den abtriebsstarken Porsche 911 RSR-19. Die Corvette #64 (Milner/Tandy; 3) kam bis auf 0,305 Sekunden an die Bestzeit heran.

Gimmi Bruni fand seine alte Form in Spa wieder

Gimmi Bruni fand seine alte Form in Spa wieder Zoom

Ferrari steht wie schon in Sebring hinten an. Das AF-Corse-Team bemängelt einen Leistungsverlust durch den neuen, aus 100 Prozent erneuerbaren Komponenten bestehenden Total-Sprit. Der Ferrari 488 GTE Evo muss in dieser Saison mit einem magereren Gemisch fahren, hat dafür aber auch ein wenig mehr Ladedruck erhalten.

Die Rufe aus dem AF-Corse-Lager nach einem "Black Ball"-Eingriff in die Balance of Performance (BoP) werden lauter. Allerdings sind die BoP-Macher nach den Ladedruck-Ereignissen im Jahr 2021 vorsichtig geworden.

Aston Martin doppelt vorn

In der GTE Am gelang Ben Keating im TF-Sport-Aston-Martin #33 (Keating/Chaves/Sörensen) die einzige Zeitenverbesserung in beiden GT-Klassen gegenüber den Freien Trainings. 2:17.408 Minuten reichten für die Poleposition in der GTE Am.

Allerdings musste der US-amerikanische Autohändler diese Pole mit erhöhtem Reifenverschleiß bezahlen. Ihm wurde eine Runde wegen Missachtung der Track Limits aberkannt, sodass er erneut angreifen musste. Ihm gelang die Verbesserung hinten heraus, sodass der TF-Sport-Aston-Martin #33 (Keating/Chaves/Sörensen) vom besten Startplatz aus ins Rennen geht.


Fotos: WEC 2022: 6 Stunden von Spa-Francorchamps, Trainings & Qualifying


Es folgt mit dem Prodrive-Aston-Martin #98 (Dalla Lana/Pittard/Thiim) ein weiterer Vantage auf Platz zwei, erst dann kommt der beste Porsche von Project 1.

Erwähnenswert ist der vierte Platz der "Iron Dames". Weil Sarah Bovy positiv auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet wurde und Michelle Gatting engen Kontakt zu ihr hatte, sprangen kurzfristig Rahel Frey und Doriane Pin ein. Der vierte Startplatz geht auf das Konto von Stammfahrerin Christina Nielsen.

Start zum sechsstündigen Rennen ist am Samstag um 13 Uhr.

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Oschersleben

26. - 28. April

Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

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