Viermal Rot! Chaotische Donnerstagstrainings bei den 6h Spa

Zweimal vorzeitiger Abbruch, Porsche in Nöten, schwerer Ferrari-Doppelunfall: Bei den 6 Stunden von Spa ging es am Donnerstag drunter und drüber

(Motorsport-Total.com) - Von wegen langweiliger Trainingsdonnerstag: Bei den 6 Stunden von Spa mussten beide Freien Trainings vorzeitig abgebrochen werden. Hinzu kamen mehrere technische Defekte an Hypercars, darunter beiden Werks-Porsche des Penske-Teams. Die Tagesbestzeit ging unterdessen an Ferrari. (Ergebnisse 6h Spa 2023)

Titel-Bild zur News: Luis Perez Companc landete im Kies, leichter Einschlag

Luis Perez Companc landete im Kies, leichter Einschlag Zoom

Für die erste Unterbrechung des Tages sorgte Luis Perez Companc, der mit dem AF-Corse-Ferrari #83 (Perez Companc/Wadoux/Rovera) in der Malmedy-Kurve (Rechts nach Les Comes) im Reifenstapel landete. Im Vergleich zu seiner Rolle beim Saisonauftakt in Sebring ging der Unfall glimpflich aus und der Ferrari 488 GTE Evo konnte bis zum zweiten Training wieder repariert werden.


Fotos: WEC 2023: 6 Stunden von Spa, Trainings & Qualifying


Für das vorläufige Ende des ersten Trainings sorgte eine Kollision zwischen dem Vanwall #4 (Dillmann/Guerrieri/Villeneuve) und dem TF-Sport-Aston-Martin #777 (Hoshino/Stevenson/Fujii). Esteban Guerrieri nahm die Schuld auf sich und entschuldigte sich für das missglückte Überholmanöver. Zur Strafe musste der Vanwall im zweiten Training zehn Minuten aussetzen. Da man dies tat, bevor die Strafe offiziell ausgesprochen wurde, muss Vanwall dies zu Beginn vom dritten Training erneut machen.

Die Bestzeit im ersten Training fuhr der Toyota #8 (Buemi/Hartley/Hirakawa) in 2:02.982 Minuten. Sebastien Buemi war damit 1,6 Sekunden schneller als der Rest der Welt. Allerdings reichte diese Zeit nur für den zweiten Platz im Tagesklassement.

Schwerer Doppelunfall beendet zweites Training

Denn Antonio Giovinazzi bewies in der zweiten Session mit 2:01.871 Minuten erneut, dass der Ferrari 499P dem Toyota GR010 Hybrid auf eine Runde gefährlich werden kann. Die Tagesbestzeit ging damit an den von AF Corse eingesetzten Ferrari #51 (Pier Guidi/Calado/Giovinazzi), der im bisherigen Saisonverlauf die Zwischenfälle im AF-Corse-Lager auf sich gezogen hatte.

Allerdings ist die Aussagekraft der Bestzeit eher begrenzt, denn auch im zweiten Training gab es eine Reihe von Zwischenfällen und zwei weitere Rote Flaggen. Bereits nach 15 Minuten musste Dane Cameron den Porsche #5 (Cameron/Christensen/Makowiecki) mit einer defekten Antriebswelle abstellen.

Unabhängig davon rollte auch Renger van der Zande im Cadillac #3 (Bourdais/van der Zande/Aitken) aus. Das Fahrzeug absolviert einen Gaststart, um General Motors eine zusätzliche Vorbereitung auf die 24 Stunden von Le Mans zu ermöglichen. Neben Jack Aitken arbeitet weiteres Personal von Action Express Racing beim Einsatz in der Boxengasse mit.

Weil der Cadillac V-Series.R kurz Feuer fing, sorgte der doppelte Hypercar-Zwischenfall (beide Male waren LMDh-Boliden betroffen) für eine längere Unterbrechung. Kaum war das Rennen wieder freigegeben, gab es eine Full Course Yellow: Der Porsche #6 (Estre/Lotterer/Vanthoor) von Andre Lotterer rollte mit einem Hybridproblem aus.

Aufgrund der vielen Zwischenfälle wurde die Session um zehn Minuten verlängert. Doch dazu kam es nicht mehr, denn just zu Beginn der Extrazeit ereignete sich in Eau Rouge/Raidillon ein heftiger Unfall, der dem GT-Team von AF Corse viel Arbeit bescheren wird.

Diego Alessi im AF-Corse-Ferrari #21 (Alessi/Mann/de Pauw) und Thomas Flohr im AF-Corse-Ferrari #54 (Flohr/Castellacci/Rigon) kollidierten in der berüchtigten Kurve. Beide Autos wurden schwer beschädigt, der #54 vor allem im Frontbereich, der #21 rundum. Die Unfallursache ist noch ungeklärt.

Solides Debüt für Jota-Porsche

Zeitlich zeichnet sich auch auf dem deutlich schnelleren Circuit de Spa-Francorchamps eine ähnliche Hackordnung wie in Portimao ab: Toyota und Ferrari an der Spitze, wobei Toyota über die Distanz die Trümpfe in der Hand halten dürfte.

Im Vorfeld des Wochenendes wurde zudem beschlossen, dass ein Defekt des Drehmomentsensors auch in der Anfangsphase des Rennens nicht mehr zu einem Zwangsboxenstopp führt, wie es in Portimao beim Toyota #7 (Conway/Kobayashi/Lopez) der Fall war. Es gibt nun die Möglichkeit, auf einen dritten Sensor zuzugreifen, der zwischen Motor und Getriebe sitzt. Die Ursache für den doppelten Sensorausfall bei Toyota und Peugeot an der Algarve ist noch unklar.

Porsche, Cadillac und Peugeot bilden, relativ dicht beieinander, das Mittelfeld der Hypercar-Klasse. Sie könnten jedoch Gesellschaft bekommen, denn der Glickenhaus #708 (Dumas/Briscoe/Pla) machte im zweiten Training mit einer guten Zeit auf sich aufmerksam, die für Platz sechs reichte. Allerdings ist die Aussagekraft des Trainings wie gesagt begrenzt.

Antonio Giovinazzi

Antonio Giovinazzi markierte die Bestzeit am Donnerstag Zoom

Der Jota-Porsche #38 (Felix da Costa/Stevens/Ye) absolvierte seine ersten Runden ohne Probleme. Mit 2:06.711 Minuten war das erste privat eingesetzte Hypercar auf Anhieb schneller als der Vanwall. Für das Team ist es natürlich ein Testwochenende. Mit dem bis auf ein Rollout ungetesteten Auto ins Ziel zu kommen, wäre schon ein Erfolg.

Die LMP2 mischt bereits wieder die hinteren Ränge der Hypercars auf. Nach Portimao hatte es heftige Diskussionen gegeben, weil sich die LMP2-Piloten von den langsameren Hypercars behindert fühlten. Ein Überholen war nicht möglich, da die Hypercars auf den Geraden schneller waren als die gedrosselten Oreca 07-Gibson.

In der GTE Am fuhr das Auto mit der Startnummer 54 zwar die Tagesbestzeit, doch angesichts der schweren Schäden dürfte das nur ein schwacher Trost sein. Am Freitag stehen das Abschlusstraining um 10.30 Uhr (live auf Youtube) und das Qualifying um 17 Uhr auf dem Programm. (Alle Informationen zur WEC in Spa 2023)

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