• 02.09.2015 13:05

  • von Roman Wittemeier

Strafen für Porsche #18: Wie konnte das passieren?

Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas haben das Porsche-Duell am Nürburgring wegen dreier Strafen verloren: Warum verbrannte die #18 zu viel Benzin?

(Motorsport-Total.com) - Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley haben im 6-Stunden-Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) am Nürburgring endlich ihren ersten Sieg eingefahren. Das Porsche-Trio im 919 Hybrid #17 feierte einen verdienten Erfolg, wenngleich man auch vom Pech des Schwesterautos profitierte. Neel Jani, Marc Lieb und Romain Dumas (#18) kamen mit einer Runde Rückstand als Zweite ins Ziel, sind aber die "heimlichen Sieger" des Rennens.

Titel-Bild zur News: Romain Dumas, Neel Jani, Marc Lieb

Marc Lieb, Neel Jani und Romain Dumas verloren das Rennen wegen der Strafen Zoom

Bis zum Zielstrich hatten Jani/Lieb/Dumas eine Runde und 50 Sekunden eingebüßt, obwohl man über weite Strecken das höhere Tempo gefahren war. Wie kam es dazu? Der Porsche #18 musste gleich dreimal zu einer Boxenstopp-Strafe antreten. Dabei verlor die Crew insgesamt rund drei Minuten - weit mehr als der Rückstand auf die Sieger bei Zieldurchfahrt. "Die Strafen haben uns den Sieg gekostet. Das ist ganz klar", sagt Neel Jani nach Rang zwei am Nürburgring.

Alle drei Strafen wurden aus dem gleichen Grund fällig: zu hoher Treibstoffdurchfluss. Der Porsche darf zu keiner Zeit mehr als 87 Kilogramm Benzin pro Stunde verbrennen. Dieser Wert wurde jedoch in den Runden 27, 28, 46 und 47 überschritten. "Ein Ladedruck-Sensor ist aus dem Fenster gedriftet", erklärt Porsche-Technikchef Alexander Hitzinger auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Das Bauteil lieferte falsche Daten, die in Konsequenz einen erhöhten Benzindurchfluss ermöglichten.

Pech: Ein Problem zieht sich über zwei Runden

Als Porsche das Problem erkannte, war es schon zu spät. Die #18 musste an die Box und die erste Strafe über fünf Sekunden absitzen. Nur wenige Fans auf den Zuschauerrängen konnten überhaupt nachvollziehen, warum der 919 von Jani/Lieb/Dumas eine Strafe erhalten hatte. Auch bei Fachleuten gab es zunächst leichte Verwirrung, denn im Strafenkatalog der LMP1-Klasse ist eigentlich festgehalten, dass es beim ersten Verstoß zunächst nur eine Verwarnung gibt.

"Wir hatten das große Pech, dass der Durchfluss ausgerechnet auf Höhe des Laptriggers zu hoch war. Daher galt dies gleich für zwei aufeinander folgende Runden", sagt Hitzinger. Aus den Meldungen an die Stewards geht hervor, dass dies genau beim Wechsel von Runde 27 auf Runde 28 passierte. Konsequenz: Verwarnung für den Verstoß im 27. Umlauf, erste Strafe für den direkt folgenden Vorfall. Bei den weiteren Verstößen in den Runden 46 (30 Sekunden Strafe) und 47 (60 Sekunden) verlor man das Rennen.


Packender Dreikampf Audi vs. Porsche

Der Porsche #18 und die beiden Audis liefern sich beim WEC-Rennen auf dem Nürburgring einen spannenden Dreikampf um die zweite Position

Dass man überhaupt noch einmal auf Platz zwei nach von kam, war zwei Faktoren geschuldet. Erstens konnte Audi das Tempo bei fallenden Streckentemperaturen nicht mehr so hoch halten wie zuvor, zweitens lieferten Neel Jani und Marc Lieb fahrerisch starke Leistungen ab. Vor allem der lange Einsatz des Schweizers von Runde 97 bis zum 172. Umlauf, bei dem man unter anderem einen Doppelstint auf einem Reifensatz einlegte, brachte am Ende den zweiten Rang ein.

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