Oak-HPD: Shakedown in zwei Wochen
Der Umbau des LMP1-Fahrzeuges von Oak auf den Honda-Motor kommt gut voran - HPD-Vizepräsident Eriksen: "Wollen uns stark präsentieren"
(Motorsport-Total.com) - Beim kommenden WEC-Lauf in Bahrain wird die französische Oak-Mannschaft noch einmal mit zwei LMP2-Autos antreten, ab dem folgenden Rennen in Fuji wird man in die LMP1-Klasse zurückkehren. In den Werkshallen in Le Mans geht der Umbau des Fahrzeuges auf das HPD-Triebwerk zügig voran. Zum Monatswechsel soll der Shakedown erfolgen, anschließend der Versand des gesamten Materials in Richtung Asien.

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Der Pescarolo-Judd von Oak war Anfang des Jahres nicht konkurrenzfähig Zoom
"Die Techniker von Oak haben schon gewisse Vorarbeiten geleitet, um das Triebwerk in das vorhandene LMP1-Chassis integrieren zu können. Die haben bereits viel geschafft. Seit Silverstone steht auch der weitere Zeitplan bis zum ersten Shakedown fest", erklärt HPD-Vizepräsident Stephen Eriksen im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Oak hatte sich nach zahlreichen enttäuschenden Auftritten vom bisherigen Motorenpartner Judd getrennt.
"Es braucht einen ganz neuen Kabelbaum und auch eine veränderte Kühlung. Wir kennen leider nicht alle Details bezüglich des Kühlbedarfs eines Judd-Motors. Wenn man es richtig machen will, baut man diese Elemente ohnehin auf Grundlage der Erfordernisse des neuen Triebwerks ganz neu auf. Nur so kann man sicher sein, dass alles passt", sagt Eriksen. "Wie ich Oak bisher kennengelernt habe, werden die es genau so professionell umsetzen."
"Der Motor ist bereits jetzt drin, aber es geht eben noch um die gesamte Peripherie und um alle Anschlüsse", sagt der Amerikaner. Gemeinsam mit dem Team um den österreichischen Youngster Dominik Kraihamer plant man einen großen Angriff auf die LMP1-Privatiers. "Wir wollen immer auf höchstem Level Motorsport betreiben. Ein Werksteam hat natürlich ganz andere Möglichkeiten. Aber gemeinsam mit Oak werden wir uns in der LMP1-Klasse stark präsentieren können. Davon bin ich fest überzeugt", sagt Eriksen.
Oak hat ab Fuji die HPD-Teams von Strakka und JRM als direkte Gegner - eine Situation nicht ohne Brisanz. Was passiert, wenn der Oak-HPD plötzlich schneller ist als das reine HPD-Auto? "Dann müssen wir zusehen, dass wir einen besseren Job machen", lacht Eriksen. "Das wäre schon cool. Genau das ist es, was wir an diesem Sport so mögen. Es gibt immer wieder neuen Antrieb. Solche Geschichten sind es, die den Sport so interessant machen."
Gemeinsam mit dem Team von Jacques Nicolet wird HPD an der Entwicklung des neuen LMP1-Autos der Franzosen mitwirken. Für das reine HPD-Fahrzeug wird aber Nick Wirth der erste Ansprechpartner bleiben. "Das gesamte Konstrukt HPD steht auf eigenen Beinen und muss kommerziell verantwortlich agieren. Egal, was wir tun, es muss bezahlbar sein. Bisher steht nicht fest, was wir 2014 machen werden. Wir sind mit Nick Wirth in Kontakt. Wir arbeiten schon sehr lange sehr gut mit ihm zusammen", so der HPD-Vize.

