• 20.07.2016 10:18

Nach Le-Mans-Drama: Toyota am Ring wieder im Ring

Endlich wieder Rennen fahren statt Ausfall erklären: Die beste Medizin nach Toyotas Jahrhundertdrama in Le Mans wäre ein Sieg beim WEC-Rennen auf dem Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Knapp einen Monat nach dem herzzerreißenden Ausgang der 24 Stunden von Le Mans steigt Toyota Gazoo Racing wieder in den Ring. Und das Team ist fest entschlossen beim 6-Stunden-Rennen am Nürburgring, dem vierten Lauf zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), das Debakel mit einem starken Ergebnis vergessen zu machen. Beim französischen Langstrecken Klassiker wurde dem Fahrzeug mit der Startnummer fünf nur wenige Minuten vor dem Fallen Zielflagge der sicher scheinende Sieg durch einen technischen Defekt am TS050 Hybrid tragisch entrissen.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson, Kazuki Nakajima

Genug hinterhergetrauert: Toyota will wieder Rennen gewinnen Zoom

Das Rennen des kommenden Wochenendes findet lediglich eine Stunde Fahrzeit vom Firmensitz in Köln entfernt statt. Er bietet dem Team eine hervorragende Gelegenheit, die jüngst gezeigte Überlegenheit erneut unter Beweis zu stellen. Und was wäre schöner als die bittere Erinnerungen an Le Mans durch einen Kampf um den Sieg vergessen zu machen? Die Mannschaft um Fahrzeug Nummer fünf, darunter die Fahrer Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Kazuki Nakajima, hatte das Pech in allen drei WM-Läufen 2016 scheinbar gepachtet. Die bisherigen Ergebnisse spiegeln keineswegs das Potenzial wider, schon deshalb dürstet es ihnen nach einem Podiumsplatz in der Eifel.

Stephane Sarrazin, Mike Conway und Kamui Kobayashi beendeten die 24h Le Mans im TS050 Hybrid mit der Startnummer sechs als Zweite und sind in der Fahrer-WM noch immer mitten im Titelkampf. Wie die Kollegen im Schwesterauto haben auch sie den ersten Saisonsieg im Visier. Doch verglichen mit dem in Le Mans verwendeten TS050 Hybrid, der sich u.a. Dank geringen Abtriebs als effizient erwies, wird am Wochenende eine Version mit grundlegend anderer Konfiguration am Start stehen. Um dem kurzen und verwinkelten Streckenverlauf der Grand Prix-Strecke des Nürburgrings Rechnung zu tragen, wird eine Aerodynamik mit extrem hohem Abtrieb debütieren.


Die 24h Le Mans 2016 aus Toyota-Sicht

Toyota hatte den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans 2016 auf den Füßen - Das Rennen inklusive des Dramas in Bildern

In den Windkanälen der Toyota Motorsport GmbH in Köln weiter entwickelte Vorder- und Hinterbauten werden diese deutlich erhöhten Abtriebswerte generieren. Das schränkt zwar die Spitzengeschwindigkeit der Fahrzeuge ein, doch diese Konfiguration ist für die bevorstehenden WM-Läufe deutlich besser geeignet. Zu Trainingsbeginn am Freitag wird das Team mit der Priorität in das Wochenende gehen, diese neue Konfiguration ausführlich zu testen und eine Feinabstimmung für die 5,137 Kilometer lange Grand Prix-Variante des Nürburgrings zu finden. Diese wird in diesem Jahr mit der Veedol-Schikane in derselben Variante wie die Formel 1 befahren.

Stimmen vor dem Rennen

Toshio Sato, Team Präsident: "Wir wollen die Enttäuschung von Le Mans hinter uns bringen, doch allem voran möchte ich unseren Fans, Rivalen und Freunden für all die berührenden und aufmunternden Botschaften danken. Das werden wir ihnen nicht vergessen. Als Rennteam wollen wir natürlich Rennen fahren - und jetzt mit noch mehr Motivation und Teamgeist. Das Rennen am Nürburgring ist eine großartige Gelegenheit."

"Es ist ja ein Heimrennen und wir werden daher vor Ort viel Unterstützung durch unsere Kollegen aus Köln erhalten. Im Vorjahr war eine große Zuschauermenge da und ich hoffe, dass auch in diesem Jahr die Tribünen voll sein werden - und wir diesmal um den Sieg werden kämpfen können."

Stimmen Startnummer 5

Anthony Davidson: "Nachdem wir den Herzschmerz des entgangenen Le Mans-Sieges überwunden haben, bin ich nun ungeduldiger denn je, wieder am Steuer des TS050 Hybrid Platz zu nehmen. Der Nürburgring ist eine Rennstrecke, die mir sehr liegt - und ich hoffe, auch dem Auto wird sie so gut liegen so wie die letzten beiden Strecken. Dem Team würde es eine Menge Auftrieb geben, so nahe von "zu Hause" zu siegen. Da viele Kollegen aus Köln uns an der Strecke besuchen werden, macht es dies zu einem besonderen Rennen. Die großartige Atmosphäre und unser Teamgeist erhöht meine Vorfreude auf das Rennwochenende zusätzlich."


Fotostrecke: Toyota in Le Mans: Der lange Weg zum Erfolg

Sebastien Buemi: "Ich freue mich sehr auf den Nürburgring; gut dass wir schon so bald nach Le Mans wieder Rennen fahren. Ich denke, wir werden wieder um den Sieg fahren können. Wir müssen positive Rückschlüsse aus der ersten Saisonhälfte ziehen. Zwei der ersten drei Rennen haben wir bis fast zum Ende angeführt, also bin ich zuversichtlich, dass wir am Nürburgring wieder sehr konkurrenzfähig sein werden. Wir alle wissen, wie hart Le Mans war, doch das liegt nun hinter uns und es ist an der Zeit nach vorn zu schauen. Wir wollen definitiv unseren ersten Saisonsieg holen."

Kazuki Nakajima: "Ich bin sehr erfreut, dass wir schon so bald nach Le Mans wieder an den Start gehen. In den Vorjahren machte die WEC immer eine lange Sommerpause, doch diesmal ist seit Le Mans gerade mal ein Monat vergangen, für uns perfekt. Wir konnten in Le Mans zeigen, dass wir ein wirklich starkes Auto haben, wir sollten also am Wochenende wieder um den Sieg fahren können. Ich weiß ja, dass am Wochenende viele Kollegen aus Köln an der Strecke seine werden, umso motivierter bin ich ein gutes Resultat abzuliefern - insbesondere nach dem Vorfall in Le Mans. Wie jeder andere im Team haben auch sie hart gearbeitet, für uns also eine großartige Chance ihnen etwas zurückzugeben."

Stimmen Startnummer 6

Stephane Sarrazin: "Wir gaben in Le Mans großartige Arbeit geleistet und konnten unter Beweis stellen, dass unser Auto eine große Steigerung gegenüber dem Vorjahr ist. Das ist für uns momentan von vorrangiger Bedeutung: Wir kämpfen wieder um Siege. Das Ziel muss jetzt lauten, wieder Rennen zu gewinnen und um den WM-Titel zu kämpfen. Ich freue mich auf den Nürburgring und ich denke, dass es nur von Vorteil sein kann, dass wir keine so große Pause nach Le Mans hatten. Ich jedenfalls will schnellstmöglich wieder auf die Rennstrecke zurück. Ich mag den Nürburgring jedenfalls sehr und da wir ein konkurrenzfähiges Auto haben, bin ich hochmotiviert für das Rennwochenende und bereit, um den Sieg zu kämpfen."


Fotostrecke: Reaktionen auf das Toyota-Drama

Mike Conway: "Der Nürburgring ist eine coole Rennstrecke, umso mehr freue ich mich auf das Rennen. Interessant wird sein, wer dort am besten aufgestellt antritt, denn dort zählt Abtrieb. Daher werden wir in einer anderen aerodynamischen Konfiguration antreten. Hoffentlich können wir erneut so ein Tempo vorlegen wie in Le Mans. Wir sind mit unserem Auto noch immer in der Lage, um die WM zu kämpfen, also hoffen wir darauf, am Ring ordentlich zu punkten und in der Tabelle aufzuholen. Im Vorjahr war die Atmosphäre am Nürburgring großartig und ich hoffe, dass wieder eine Menge Fans und Kollegen erscheinen, zumal es eines unserer Heimrennen ist."

Kamui Kobayashi: "Ich bin nun schon mehrere Jahre nicht mehr am Nürburgring angetreten, aber zu Formelzeiten hatte ich hier ein paar gute Resultate. Umso mehr freue ich mich darauf, dort erstmals einen LMP1 zu fahren. Ich denke, wir haben ein sehr starkes Auto, also lautet mein Ziel an der Spitze mitzukämpfen und am Ende hoffentlich auf dem obersten Treppchen zu stehen. Wir treten mit einem veränderten Auto an, denn wir fahren ab sofort mit mehr Abtrieb. Folglich müssen wir daran arbeiten, das Auto auch damit schneller zu machen. Mit unserer Le Mans-Konfiguration gelang dem Team das hervorragend, also bin ich zuversichtlich, dass wir das abermals hinbekommen werden."

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